In die Schusslinie geraten

Kaum hatte ich während meines Nordic Walking-Morgenlaufs den wunderschönen Waldweg betreten, hörte ich eine laute Männerstimme rufen: „Sie, junger Mann, was Sie tun, ist lebensgefährlich. Kehren Sie sofort um!“ Durch das Dickicht suchte ich nach der warnenden Person: In der Lichtung nebenan stand auf einem kleinen Jägerstand ein Wächter (oder war es ein Jäger?). „Haben Sie nicht die Straßensperre gesehen?“, fragte er. „Nein“, antwortete ich, „ich komme nicht von der Hauptstraße, sondern vom Feldweg, der direkt hier in diesen Waldweg führt.“ „Gehen Sie den Weg zurück, den Sie gekommen sind!“

Das tat ich dann auch, bog aber dann zur Hauptstraße ab und sah sie dort stehen: die Sperrbaken und die Wachposten, die Spaziergänger und Jogger hindern sollten, den gesperrten Bereich zu betreten. Ich fragte, was los sei, und sie erklärten mir, dass dort heute auf Wildschweine geschossen werde.

Etwa 80 Menschen beteiligten sich an der „Drückjagd“. (Foto: edp)

Ich trat den Heimweg an und sah später ca. 100 Meter von unserem Haus eine Truppe von Treibern, die mit Hunden und Rufen versuchten, die Wildschweine aus dem Wohngebiet heraus zu scheuchen, um sie dann auf den offenen Feldern abzuschießen. Mittags las ich dann in der Zeitung die Meldung mit der Warnung an die Anwohner unseres Stadtteils, das Jagdgebiet zu betreten. In unserem Ort fühlen sich nicht nur rund 3.000 Menschen wohl, sondern auch mehr als 100 Wildschweine. Diese wühlen und pflügen sich durch Vorgärten, den Spiel- und den Bolzplatz.

Meine Frau bekam einen Schreck, als ich ihr davon erzählte. Und ich nahm mir vor, die Tageszeitung möglichst nicht erst abends zu lesen.

Es wäre natürlich töricht von mir gewesen, hätte ich den Warnruf ignoriert und darauf bestanden, meinen Lauf durch den herbstlich herrlich gefärbten Wald fortzusetzen. Ich wäre dann in der möglichen Schusslinie geblieben und hätte mich so mutwillig in Lebensgefahr gebracht.

Durch die Loslösung von unserem Schöpfergott („Sündenfall“) sind wir Menschen tatsächlich in ein vom Feind Gottes besetztes Gebiet geraten, das höchst gefährlich ist. Die Bibel warnt die Menschen nicht nur vor den Verführungen und Gefahren, sondern ruft uns immer wieder dazu auf, umzukehren, so wie damals die Israeliten (z.B. in Hesekiel 33,11 GNB):

„Darum kehrt um, kehrt schleunigst um! Warum wollt ihr in euer Verderben laufen, ihr Leute von Israel?“

Unsere Welt gleicht immer mehr einem Minenfeld. Nicht nur weil der Boden unter unseren Füßen aufgrund der Umweltzerstörung immer wackeliger wird, sondern auch weil durch die Verrohung der Sitten, verbreitet (auch verstärkt?) durch die Neuen Medien, schwer aufzuhalten ist. Wer sich dem warnenden Ruf Gottes bewusst verschließt und so weiter macht, als könnten Wissenschaft und Politik auf diesem Planeten das verloren gegangene Paradies wiederherstellen, handelt nur töricht. So wie es töricht von mir gewesen wäre, den Warnruf im Wald zu ignorieren und weiter zu marschieren.

Weltweit haben sich Millionen von Christen entschieden, zum Schöpfergott umzukehren und sich von ihm Orientierung und Kraft zu holen, einen besseren Weg zu gehen: den Weg von und mit Jesus Christus. Nachdem er sich mit einem Hirten verglichen hatte, der für seine Schafe, seine Nachfolger, liebevoll sorgt, sagte er: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ihnen gebe ich das ewige Leben, und sie werden niemals umkommen. Keiner kann sie aus meiner Hand reißen.“ (Johannes 10,27 Hfa) Ein wunderbares Versprechen!