Tag 2: Ein gelungener Einstieg!

Freitag, 31. Mai 2019. Dieser Freitag war der erste richtige Reisetag in Israel. Wir haben viel gesehen und erlebt, abends waren wir alle recht müde aber sehr angetan von diesem gelungenen Start.

Ein paar gingen noch vor dem Frühstück zur Strandpromenade von Tel Aviv (100 Meter von unserem Hotel entfernt), um einen Blick auf das Mittelmehr zu werfen (vom Flugzeug aus hatten wir es bereits gesehen). Was mir dabei auffiel: Dutzende von Joggern; Dutzende E-Roller-Fahrer (auf Fahrradweg); eine Frau, die im überfüllten Einkaufswagen alles schob, was sie besaß; ein Metallsucher, der den Strand nach verlorenen Schätzen absuchte. Silke, unsere Reiseleiterin, erzählte uns einiges über die Wohnsituation in Israel und über die Architektur in Teil Aviv (besonders unter dem Einfluss des Bauhauses).

Das Erste, was wir gemeinsam besuchten, war gleich ein Höhepunkt: Jaffa, das biblische Joppe und Wiege dessen, was heute Tel Aviv ist. Viele biblische Bezüge (siehe Reisetagebuch); besonders erwähnenswert das Einschiffen von Jona nach Spanien, weil er nicht nach Ninive wollte. Eine Altstadt, die sehenswert ist, ein wunderbarer Blick auf den Küstenstreifen bis Tel Aviv. Erster frischgepresster Orangensaft. Hier könnte man einen ganzen Tag verbringen. Ohne dass es einem langweilig wird.

Auch sehenswert war Cäsarea Maritima. Biblische Bezüge siehe Reisetagebuch. Beeindruckend: das Amphitheater und das Aquädukt! Relevanter archäologischer Fund: der Stein, der zum ersten Mal einen außerbiblischen Beleg für die Existenz des Pilatus liefert. Lustig: die hunderten Kinder, die ein Schulfest mit kindgerechter Animation am Hypodrom feierten.

Beeindruckend wegen ihrer Schönheit fanden wir die Gärten der Bahai in Haifa. Eine sehr interessante, synkretistische, neuere Weltreligion, die der Bahai, über die unsere Reiseleiterin Silke viel zu berichten wusste. Von der Anhöhe genossen wir auch den Blick auf die Stadt und auf den Hafen.

Genauso beeindruckend war der Blick vom Berg Karmel aus auf die Ebene. Im schön angelegten, schattigen Garten, neben des Denkmals von Elias Sieg über die Priester Baals, lasen wir diese spannende Geschichte aus dem Buch 1. Könige 18.

Letzte Station war die Kreuzfahrerstadt Akko, in der wir aus Zeitgründen nur die Festung besichtigen konnten. Dies lohnte sich allerdings, denn hier ist ein sehr schön angelegtes Museum entstanden. Die Tour fing im Gefängnis an und endete im riesigen Refektorium im Innern der Festung mit den dicksten Säulen, die man sich vorstellen kann. Danach sind wir durch den Markt gegangen, in dem nur wenige Läden geöffnet waren, und einige von uns tranken wieder den herrlichen frischgepressten Orangensaft (alternativ Granatapfelsaft).

Nach dem Einquartieren (für zwei Nächte) im Kibbuz Shaar HaGolan (Tor zum Golan) im Süden vom See Genezareth und dem Abendessen hielten wir unsere Abendandacht im Freien: Silke zeigte uns, wie gläubige Juden den Sabbat in der Familie eröffnen und feiern. Wir bekamen einen Becher Traubensaft und ein Stück vom Sabbatbrot (Challah) nach dem entsprechenden Segen gereicht. Danach hielt Elí eine Andacht über den Sabbat als Fest der Befreiung. Sein Kernsatz war: „Der Gott, der dich trägt, trägt dich mit deinem Rucksack!“ Mit dieser schönen Zusicherung endete dieser Freitag bzw. begann der erste Sabbat unserer Israelreise.


Aus der Morgenandacht vom 31.5.2019 in Tel-Aviv:
Schubladen im Kopf (Die Visionen des Petrus in Joppe und des Kornelius in Cäsarea)

Reisen ist nicht nur eine gute Möglichkeit, neue Speisen kennenzulernen, sondern auch eine Gelegenheit, Schubladen im Kopf zu lüften und Grenzen im Denken abzubauen.

Aus der Abendandacht vom 31.5.2019 im Kibbuz:
Sabbat: ein Fest der Befreiung!

Der Gott, der mich trägt, trägt mich mit meinem Rucksack!