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So schnell kippt die Stimmung!

Nachdenkliches zum Palmsonntag

Vorausgegangen war am Sabbatabend die Salbung durch die Sünderin (Maria Magdalena?) in Betanien, nachzulesen in Matthäus 26,6-13; Markus 14,1-9; Johannes 12,1-8. Diese „verschwenderische“ Aktion, von Jesus auch noch verteidigt, brachte bei Judas das Fass seines Frustes zum Überlaufen. Er trifft die Entscheidung, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und Jesus unter Handlungszwang zu bringen.

Am Palmsonntag feiern die Christen in Jerusalem den Einzug Jesu in die Stadt mit einer großen Prozession, die von Betfage am Ölberg bis zum Teich Betesda bzw. zur Anna-Kirche in der Altstadt führt. (Foto: Paulus-Haus.de, 2023)

Hatte Jesus von Anfang seines Wirkens an es vermieden, publikumswirksam aufzutreten und Aufsehen zu erregen, so beteiligt er sich nun, am Ende seines Dienstes, aktiv an diesem triumphalen Einzug in Jerusalem: Er ordnet das „Leihen“ eines Esels an und unterbindet nicht die enthusiastischen Rufe der Menge und den königlichen Empfang mit Palmenzweigen und einem improvisierten „roten Teppich“ aus Kleidern. (Nachzulesen bei allen vier Evangelisten: Matthäus 21,1-11; Markus 11,1-11; Lukas 19,29-44; Johannes 12,12-15.)

Vorhergesagtes erfüllt sich
Mit diesem Einzug Jesu in Jerusalem geht die alttestamentliche Prophezeiung (Vorhersage) aus Sacharja 9,9 in Erfüllung: Freut euch, ihr Menschen auf dem Berg Zion, jubelt laut, ihr Einwohner von Jerusalem! Seht, euer König kommt zu euch! Er ist gerecht und bringt euch Rettung. Und doch kommt er nicht stolz daher, sondern reitet auf einem Esel, ja, auf dem Fohlen einer Eselin. (Nach der Übersetzung „Hoffnung für alle“)

Zu bedenken ist dabei, dass der Ruf „Hosianna!“ kein Jubel- sondern ein Hilferuf ist, denn es bedeutet im Hebräischen „Herr, hilf doch!“. Was die Menschen singen, „ist kein harmloses Willkommenslied, sondern starker Tobak. Ihre Worte bedeuten: Greif ein und sorge für klare Verhältnisse. Du bist schließlich der Messias, der neue König der Juden“. (Markus Spieker, JESUS. Eine Weltgeschichte, S. 443)

Von „Hosianna!“ zu „Kreuzige ihn!“
Weil Jesus die erhoffte politische Wende nicht einleitete (die Befreiung vom Römerjoch), schlug in kürzester Zeit die Begeisterung in Wut und Ablehnung um und erreichte ihren Höhepunkt am Freitagmorgen, als aus dem „Hosianna!“ der Ruf „Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!“ wurde. So schnell kann die Jubelstimmung kippen, wenn unsere Vorstellungen enttäuscht und unsere Wünsche nicht erfüllt werden!

Die Menschenmenge war vom Wundertäter Jesus begeistert, der mit nur fünf Gerstenbroten und zwei Fischen Tausende speisen konnte. Der Ruf verbreitete sich schnell: „Er soll unser König werden! Auf den Thron mit ihm!“ Ein Tag später murrten sie nach einer Predigt: „Was er da redet, geht zu weit! So etwas kann man nicht mit anhören!“ Selbst viele seiner Jünger verließen ihn daraufhin (siehe Johannes 6,11–15.60.66). So schnell können Mitläufer ihre Meinung ändern.

Sie empfingen ihn so, als wäre er ein König auf Staatsbesuch. Begeistert riefen sie: „Hosianna! Gepriesen sei er, der da kommt im Namen des Herrn!“ Nicht einmal eine Woche später schrien sie genau so lautstark: „Kreuzige ihn!“ So schnell können Menschenmassen ihre Meinung ändern.

Lautstark sagte Petrus: „Selbst wenn alle andern an dir irrewerden – ich niemals!“, und später fügte er hinzu: „Und wenn ich mit dir sterben müsste, ich werde dich ganz bestimmt nicht verleugnen!“ Nicht einmal 24 Stunden später behauptete er dreimal vehement, Jesus nicht zu kennen (siehe Matthäus 26). So schnell kann ein Nachfolger Jesu untreu werden.

Jesus bleibt sich, bleibt uns treu
Er aber, Jesus, änderte seine Meinung nicht. Er kündigte Petrus seine Liebe nicht, und auch die anderen Jünger, „liebte er bis ans Ende“ (Johannes 13,1). Auch in Gethsemane änderte er seine Meinung nicht, sondern blieb dem Plan der Erlösung treu und trank den bitteren Kelch bis zum letzten Tropfen. Jesus liebt uns, die Untreuen, weil er nicht anders kann, als treu zu bleiben. „Bist du Gottes Sohn, dann beweise es uns, indem du vom Kreuz herabsteigst!“, forderten sie ihn heraus (Matthäus 27,39-42). Er aber änderte seine Meinung immer noch nicht. Nicht die Nägel hielten ihn am Kreuz fest, sondern seine Liebe und seine Treue. Überwältigend! Mir fehlen die Worte, um Gott für so viel Liebe und Treue zu danken.

Ein sehr passendes Palmsonntag-Lied: „Jesus zieht bei uns ein“ (nach der Melodie des israelischen Liedes Hava Nagila Hava):

Die Frucht des Geistes 1-9

[nx_spacer size=”10″]Neun kurze Beiträge über die Frucht des Geistes / Nine short articles about the fruit of the Spirit / Nueve artículos breves sobre el fruto del Espíritu

  1. Nicht machbar: LIEBE
  2. Mehr als nur Fröhlichkeit: FREUDE
  3. Der Sturm im Herzen: FRIEDE
  4. Warten können: GEDULD
  5. Auf Augenhöhe: FREUNDLICHKEIT
  6. Feindseligkeit besiegen: GÜTE
  7. Gesucht: TREUE
  8. Nur für Mutige: SANFTMUT
  9. Nur Fassade? SELBSTBEHERRSCHUNG

Gesucht: Treue! (Die Frucht des Geistes 7)

(Foto: Susanne Jutzeler, pixabay.com)

[nx_spacer size=”5″]Die Frucht des Geistes ist … TREUE (Galater 5,22)

Dass die Welt noch besteht, ist der Treue Gottes zu verdanken. Er hält seine Versprechen ein. Seine Liebe und Treue sind wiederum der Nährboden für diese Frucht des Geistes, damit wir ihm, unserem Ehepartner, unseren Freunden gegenüber ebenfalls treu bleiben können, d. h. verlässlich und loyal.

In der Bibel werden einige Menschen ausdrücklich als treu bezeichnet: Abraham, Mose, Josua, Daniel und sogar David. Von Davids Sohn Salomo heißt es: „Salomo tat, was böse war in den Augen des Herrn, und der folgte dem Herrn nicht so treu nach wie sein Vater David.“ (1. Könige 11,6 EB) Dieses letzte Beispiel zeigt, dass unser Versagen Gott nicht daran hindert, uns als treu zu betrachten, wenn wir bereuen und einen neuen Anfang mit Gott wagen. Gott ist also auch im Vergeben treu. Wie tröstlich!

Was die Treue Gott gegenüber betrifft, hat mich seit meiner Kindheit folgendes Zitat einer amerikanischen Schriftstellerin besonders angesprochen:
„Was die Welt am dringendsten braucht, das sind Männer und Frauen, die sich weder kaufen noch verkaufen lassen, Männer und Frauen von innerster Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit, Männer und Frauen, die sich nicht fürchten, die Sünde beim Namen zu nennen, Männer und Frauen, deren Gewissen so genau zur Pflicht steht wie die Magnetnadel zum Pol, Männer und Frauen, die für das Recht eintreten – selbst wenn der Himmel einstürzte.“ (Ellen G. White)


The fruit the Holy Spirit produces is … FAITHFULNESS (Galatians 5:22)
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That the world still exists is thanks to the faithfulness of God. He keeps his promises. His love and faithfulness, in turn, are the breeding ground for this fruit of the Spirit, so that we can also be faithful to him, our spouse, our friends, that is, reliable and loyal.

In the Bible, some people are explicitly described as faithful: Abraham, Moses, Joshua, Daniel and even David. Of David’s son Solomon it says: “Solomon did what was evil in the eyes of the Lord, and he did not follow the Lord as faithfully as his father David. (1 Kings 11:6) This last example shows that our failure does not prevent God from seeing us as faithful when we repent and dare to make a new beginning with God. God is therefore faithful even in forgiveness. How comforting!

As far as being faithful to God is concerned, the following quotation from an American writer has particularly appealed to me since my childhood:
“What the world needs most urgently are men and women who can neither be bought nor sold, men and women of the innermost truthfulness and sincerity, men and women who are not afraid to call sin by its name, men and women whose conscience is as strictly to the duty as the magnetic needle to the pole, men and women who stand up for justice – even when the heavens collapse.” (Ellen G. White)


El fruto del Espíritu es … FIDELIDAD (Gálatas 5:22)
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Que el mundo aún existe es gracias a la fidelidad de Dios. Él cumple sus promesas. Su amor y fidelidad, a su vez, son el terreno abonado para este fruto del Espíritu, de modo que también podamos serle fieles a él, a nuestro cónyuge, a nuestros amigos, es decir, dignos de confianza y leales.

En la Biblia, algunas personas son explícitamente descritas como fieles: Abraham, Moisés, Josué, Daniel e incluso David. Del hijo de David, Salomón, dice: “Salomón hizo lo que era malo a los ojos del Señor, y no siguió al Señor tan fielmente como su padre David”. (1 Reyes 11:6) Este último ejemplo muestra que nuestro fracaso no impide que Dios nos vea como fieles cuando nos arrepentimos y nos decidimos a comenzar de nuevo con Dios. Por lo tanto, Dios es fiel incluso perdonando. ¡Qué animador!

En cuanto a la fidelidad a Dios, la siguiente cita de una escritora americana me fascina desde mi infancia:
“Lo que el mundo necesita con mayor urgencia son hombres y mujeres que no se dejen comprar ni vender, hombres y mujeres de la más profunda veracidad y sinceridad, hombres y mujeres que no teman llamar al pecado por su nombre, hombres y mujeres cuyas conciencias sean tan fieles al deber como lo es la aguja de un compás al polo, hombres y mujeres que defiendan la justicia, aunque se desplomara el cielo.” (Ellen G. White)

Intrigiert und dann rehabilitiert (Daniel 6)

[nx_spacer size=”5″]Die Geschichte von Daniel in der Löwengrube (im Kapitel 6 seines Buches) kennen viele aus der Zeit im  Kindergottesdienst. Beim Nachdenken darüber habe ich drei Punkte festgehalten:

(1) Daniel war alt geworden (über 80!), aber immer noch vertrauenswürdig, weise und unbestechlich. Er war sich selbst treu geblieben. Seine Integrität bewirkte Neid und Intrigen. Der einzige Fehler, den seine Rivalen bei ihm fanden, war seine Treue zu Gott. Solch einen “Fehler” wünschte ich auch mir!

(2) Daniel führte ein diszipliniertes Gebetsleben und dachte nicht daran, seine Gebetspraxis aus Angst vor den Intriganten zu ändern. Ich will meinen Glauben nicht demonstrativ zur Schau stellen, aber ihn auch nicht verstecken oder mich wie ein Chamäleon je nach Umgebung anpassen und verbiegen.

(3) Wie bei der Bewahrung der Freunde Daniels im Feuerofen (Kapitel 3) gilt auch hier: Gott kann den, der ihm vertraut, vor den Löwen bewahren, muss aber nicht (wie bei den Christen, die im Kolosseum den Löwen zum Fraß geworfen wurden). Wohl dem, der Gott auch dann vertraut, wenn er sein Handeln nicht erklären kann.

Daniel 6 in der Bibel lesen


Intrigued, then rehabilitated  (Daniel 6)

The story of Daniel in the lion’s den (in chapter 6 of his book) is known to many since the children’s church services. While thinking about it I have noted three points:

(1) Daniel was old (over 80!), but still trustworthy, wise and incorruptible. He had remained true to himself. His integrity caused envy and intrigue. The only fault his rivals found with him was his loyalty to God. I wish I had such a “fault” too!

(2) Daniel led a disciplined prayer life and had no intention of changing his prayer practice for fear of the schemers. I don’t want to show my faith demonstratively, but neither do I want to hide it or adapt it like a chameleon according to my surroundings.

(3) As with the keeping of the friends of Daniel in the furnace of fire (chapter 3) God can save the one who trusts in him from the lions, but does not have to (as with the Christians who were thrown to the lions in the Colosseum). Blessed is the one who trusts God even when he cannot understand or explain his actions. (Foto)

Read Daniel 6 in the Bible


Intrigado y luego rehabilitado (Daniel 6)

La historia de Daniel en la fosa de los leones es conocida por muchos desde la niñez. Al estudiar ese capítulo 6 de Daniel, he notado tres puntos:

(1) Daniel había envejecido (¡más de 80!), pero aún era digno de confianza, sabio e incorruptible. Se había mantenido fiel a sí mismo. Su integridad causó envidia e intrigas. La única falta que sus rivales encontraron en él fue su lealtad a Dios. ¡Ojalá a mí sólo se encontrara esa “falta”!

(2) Daniel llevó una vida de oración disciplinada y no pensó en cambiar su práctica de oración por miedo a los intrigantes. Personalmente, no quiero mostrar mi fe publicamente de forma ostensible, pero tampoco quiero esconderla o adaptarme y encorvarme como un camaleón a mi entorno.

(3) Como la protección de los amigos de Daniel en el horno de fuego (capítulo 3) Dios puede salvar de los leones a quien confía en él, pero no está obligado a hacerlo (como en el caso de los cristianos que fueron arrojados a los leones en el Coliseo). Bienaventurado el que confía en Dios aunque no pueda comprender o explicar sus forma de actuar. (Foto)

Lee  Daniel 6 en la Biblia

Wertlose Nägel?

(Foto; deean, pixabay)

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Menschen verlieren wie Nägel ihren Nutzen, wenn sie anfangen, sich zu verbiegen. Walter Savage Landor

Passend dazu:
„Was die  Welt am dringendsten braucht, das sind Männer und Frauen, die sich weder kaufen noch verkaufen lassen, Männer und Frauen von innerster Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit, Männer und Frauen, die sich nicht fürchten, die Sünde beim Namen zu nennen, Männer und Frauen, deren Gewissen so genau zur Pflicht steht wie die Magnetnadel zum Pol, Männer und Frauen, die für das Recht eintreten – selbst wenn der Himmel einstürzte.“ (E. G. White)

English:
People lose their usefulness like nails when they start to bend. Walter Savage Landor  Picture

Español:
Las personas pierden su utilidad como clavos cuando comienzan a doblegarse. Walter Savage Landor Foto