Tag 2: Ein See voller Erinnerungen

Freitag, 26. Mai 2017. Das war ein gut gefüllter Tag: Fast 12 Stunden lang waren wir unterwegs, und zwar am, auf und um den See Genezareth, also in Galiläa. Auf den Spuren Jesu und seiner Jünger.

Die erste Besichtigung war gleich ein Höhepunkt: der Berg der Seligpreisungen. In einer idyllischen, parkmäßig angelegten Anlage um die 1937 gebaute Kirche, fiel uns nicht schwer, die Seligpreisungen zu lesen, miteinander zu singen und zu beten.

Gleich danach, um 10 Uhr, folgte ein zweiter Höhepunkt des Tages: eine Bootsfahrt auf dem See, auf dem Jesus mit seinen Jüngern öfters gefahren ist, auf dessen Wasser er lief und ganz kurz sogar auch Petrus. Um diesen impulsiven Jünger ging es dann in der Andacht auf dem Boot: Vier Wunder erlebte er am Tag, als Jesus ihn in die Nachfolge berief. Wir hatten an Bord sogar israelische Musik und einen spontanen, kurzen Tanz!

Der Besuch von Tabgha war recht kurz: Dort wird der Vermehrung der Brote und Fische gedacht. Und wie immer erzählte uns Karin, unsere Reiseleiterin, allerlei Interessantes aus der biblischen Geschichte und beleuchtete Hintergründe, die uns als Westeuropäer beim Lesen der Evangelien fehlen. Zum Beispiel die Erklärung, warum Jesus nach der Dämonenvertreibung der zwei besessenen Gadarener gebeten wurde, ihr Gebiet (bei den Zehn Städten, heute Jordanien) zu verlassen, nachdem die Geister in die Schweine gefahren waren (siehe Matthäus 8,28ff.).

Die nächste Besichtigung galt Kapernaum, der Heimat des Petrus. Ob sein Haus exakt dort gewesen ist, wo man es vermutet und worauf man eine moderne Kirche gebaut hat, oder nicht: Interessant war es schon, auch diese Stätte zu besuchen, in der auch die Ruinen einer Synagoge stehen, in der Jesus gepredigt hat. Auch sind dort Getreide- und Ölmühlen aus Stein zu sehen. Noch bevor wir den Ort verließen, setzte der Ostwind an: Es wurde daraus kein Sturm, dennoch waren wir froh, dass wir die Bootsfahrt bereits um 10 Uhr gemacht hatten.

Während ein Großteil der Gruppe in der Mittagspause u. a. Petrusfisch im Restaurant am See aß, „fasteten“ und badeten drei ganz Mutige im See – so wie es viele einheimische Familien an dem Tag auch taten.

Ein anderer Höhepunkt war die nächste und letzte Besichtigung: Nazareth mit der Verkündigungskirche, die wir nach einem Gang durch die Marktgassen erreichten. Diese Kirche, verwaltet durch die Franziskaner, zieht Katholiken aus der ganzen Welt an, die hier mit voller Hingebung Maria, die Mutter Jesu, verehren. Interessant waren die Mariendarstellungen aus den verschiedensten Ländern und Kulturen der Welt.

Der letzte Höhepunkt des Tages war eine Abendandacht mit Abendmahl auf der Terrasse im Kibbuz. Es war so, als würde Jesus an diesem Abend jeden von uns die Frage stellen, die er dreimal an Petrus richtete: Hast du mich wirklich lieb?

 

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