Jerusalem-Kalender OKTOBER

Einer der sehenswerten Höhepunkte in der Altstadt Jerusalems ist die Klagemauer am Tempelberg. Sie ist für Juden der Erinnerungsort an den ewigen, bestehenden Bund Gottes mit dem Volk Israel. Jeden Tag kommen Gläubige aus der Stadt, aus anderen Landesteilen und aus der ganzen Welt, um hier zu beten, dazu unzählige Touristen. Sie ist ein Ort des Gebets.

Die sogenannte Klagemauer ist die Westmauer der Tempelanlage, auf der der erste und der zweite Tempel einst standen. Der Begriff „Klagemauer“ bezieht sich auf das Klagen der Juden über die Zerstörung des 2. Tempels 70 n. Chr., wobei der Ausdruck nur unter Nicht-Juden üblich ist. Sie wird gewöhnlich „Western Wall“ (Westmauer) genannt (hebräisch Kotel, Mauer).

Was ist hier zu sehen?

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Hier sieht man den Teil der Mauer, der für die Männer (und Jungen) vorgesehen ist. (Rechts davon ist ein kleinerer Teil für Frauen und Mädchen reserviert. Der sichtbare Teil der Mauer ist ca. 50 Meter lang und 18 Meter hoch. (Der obere Drittel der Mauer wurde abgetragen, der untere Drittel liegt unterhalb der Erdoberfläche. Der unterirdische Teil der Mauer ist durch ein komplexes Netzwerk aus Tunneln zugänglich und verläuft an alten Gebäuden der Stadt entlang.)
Die Mauer ist zum größten Teil aus weißen Kalksteinblöcken gebaut; diese Kalksandsteine sieht man überall in der Stadt.
Der Platz vor der Klagemauer ist täglich rund um die Uhr geöffnet und nur durch Sicherheitskontrollen mit Metalldetektoren zugänglich. Bis auf hohe Feiertage und am Shabbat ist das Fotografieren erlaubt.

2,3,7,8
Der freie Platz ist ein Ort des Gebets für Jung und Alt, aber auch des Feierns: Hier finden religiöse und militärische Zeremonien statt. Bis auf die orthodoxen Juden kommt jeder so, wie es ihm gefällt. Die Männer müssen eine Kopfbedeckung tragen, am Eingang werden kostenlose Kippot [Plural von Kippa] verteilt, aber auch Hut oder Mütze sind erlaubt. Manche beten in der Stille [8], andere rezitieren Texte aus der Tora oder den Psalmen [3,7], andere stecken ihre Gebete in die Ritzen der Mauer [4].

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Viele Besucher stecken ihre handgeschriebenen Gebete und Dankesworte in die Spalten der Mauer. Im Frühjahr und Herbst werden die Zettel gesammelt und ungelesen auf dem jüdischen Friedhof auf dem Ölberg begraben.

5+6
Der überdachte Bereich dient als Synagoge. Dort wird gelesen, rezitiert und gesungen. Manchmal tun das ganze Jungengruppen unter der Leitung ihres Lehrers (siehe Kurzvideo, Link unten).

Weitere Fotos

Die Westmauer (offener und überdachter Bereich):

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Links zu weiteren Informationen und Videoclips