Selbst jemand, der – wie ich – kein passionierter Einkaufsbummler ist, wird von diesem großen, bunten Markt begeistert sein: der Mahane Yehuda Market in Jerusalem.
Was ist hier zu sehen?
Der Mahane Yehuda Market ist der größte, belebteste und ethnisch vielfältigste freistehende Markt in Israel. Er ist teils überdacht (lichtdurchlässig), teils ein Open-air-Markt.
Wöchentlich besuchen etwa 200.000 Menschen (Stand 2012) die Stände der zwischen 250 und 350 Händler. Deren Angebot besteht aus Gemüse und Obst, Gewürzen, Nüssen, Fleisch, Fisch und vieles mehr. An vielen Ständen werden typische Produkte der lokalen Küche angeboten wie Baklava, Halva, Schawarma, Kibbeh, Kebab und Schaschlik. Es gibt außerdem Tee- und Kaffee-Shops, Bars und Blumenläden.
Die Touristen schauen sich um, probieren und fotografieren, manchmal kaufen sie auch etwas. Die Stammkunden „gehen zielstrebig ihren Gang, kaufen, lassen sich gezielt bedienen, keiner feilscht um den Preis. Ist ja auch kein arabischer Basar“. (Israelmagazin)
Freitags herrscht erhöhte Betriebsamkeit, denn um 15 Uhr ist Schluss, da bald der Shabbat beginnt.
Im Mahane Yehuda Market finden häufig Festivals, Konzerte und Kunstveranstaltungen statt.
Geschichte
Entstanden ist der Markt im Zuge der Expansion Jerusalems Ende des 19. Jahrhunderts. Während der osmanischen Herrschaft (bis etwa 1917) wuchs der Markt recht planlos und ohne Infrastruktur. Während der folgenden Jahre wurde der Markt nach und nach neu ausgebaut und man fing an, ihn mit dauerhaften Ständen und Gebäuden für die Händler auszustatten. Die Neueröffnung wird auf 1928 datiert. Kritisch wird gesehen, dass in den letzten Jahren Boutiquen, Delikatessgeschäfte, unspezifische mediterrane Bistros und Ähnliches hinzugekommen sind.
Der Mahane Yehuda Market wurde 1997, 1998 und 2002 (während der zweiten Intifada) Ziel terroristischer Angriffe mit insgesamt 23 Todesopfern.
Während des Lockdowns im Zuge der Corona-Pandemie wurde der Markt mehrmals, einmal für mehr als 40 Tage komplett geschlossen.
Besucher-Kommentare
„So viele Gewürze, Nüsse und Süßspeisen auf einen Haufen habe ich noch nie gesehen. Sehr quirlig, aber auch gemütlich.“
„Viele Einheimische, junge Menschen, Familien mit Kindern. Man kann überall probieren, die Händler sind sehr freundlich und sind Touristen gegenüber sehr aufgeschlossen. Die ganze Atmosphäre ist ziemlich locker, chaotisch, laut. Es macht Spaß, den Menschen beim Einkaufen, Verhandeln und Diskutieren zuzusehen und zuzuhören.“
Bilder der Seite und weitere Fotos
Links zu weiteren Informationen und Videoclips
- Beschreibung auf Wikipedia
- Schöne Beschreibung und viele Fotos bei israelmagazin.de
- Sehr schönes Video von relaxing.walker von März 2021 (kein Kommentar, aber Original-Geräusche; 12 Min.) – genau so ist es!
- Ähnliches Video von Oktober 2021 (18 Min.)