Es macht Spaß, Kindern beim Puzzeln zuzuschauen. Wenn sie klein sind, nehmen sie es nicht immer so genau: Da wird ein Teil an der falschen Stelle einfach eingedrückt nach dem Motto „Passt schon!“.
Besonders aufregend wurde es für meine Frau und für mich, als unsere zwei Jungen sich mit großer Begeisterung den Riesenpuzzles mit 3.000 Teilen widmeten. Diese (später) fast wandfüllenden Gebilde blockierten das Kinderzimmer für Wochen. Der spannendste Augenblick kam gegen Ende, als nur noch wenige Lücken zu füllen waren: Wie viele Teile hat wohl Mamas Staubsauger verschluckt? Wird das Geduldswerk vollendet werden können? Einmal, bei einer Weltkarte, fehlte gerade an gut sichtbarer Stelle ein Puzzleteil. Wir kaschierten die Lücke mit einem zurechtgeschnittenen Teil der Verpackung. Es passte gerade so!
Wie ist das bei unserem Lebenspuzzle? Wie viele können wohl behaupten, alle Bereiche ihres Lebens seien bis in die kleinste Ecke geordnet, alle Aufgaben gelöst, alle Beziehungen intakt, alle Pläne erfüllt? Viele stochern im Dunkeln, versuchen ihren Lebensentwurf irgendwie zu verwirklichen („es passt schon!“), fragen sich im besten Fall: „Weiß denn niemand, wo der Deckel mit dem Bild für das ganze Puzzle ist?“
Ich habe entdeckt, dass Gott die Vorlage, an der wir uns ausrichten können, längst geliefert hat: Sein Wort, die Bibel, zeigt uns zuerst den besten Rahmen, an dem man sich orientieren kann, nämlich die Ordnungen Gottes. Und dann auch, wie wir diesen Rahmen mit Leben füllen können, und zwar nach dem Vorbild von Jesus Christus. Er ist für mich „der Deckel“ meines Lebenspuzzles. Eine bessere Vorlage kenne ich nicht!
Nicht nur das: Wie der Apostel Paulus den Christen der Gemeinde in Philippi schrieb (Philipperbrief 1,6), ist Gott dazu bereit, uns beim Zusammensetzen unseres Lebenspuzzles zu begleiten und es sogar abzuschließen, zu vollenden:
Ich bin ganz sicher, dass Gott, der sein gutes Werk in euch angefangen hat, damit weitermachen und es vollenden wird bis zu dem Tag, an dem Christus Jesus wiederkommt. (Neues Leben Bibel)
Wie wir aus dem Schöpfungsbericht wissen, ist das, was Gott tut und vollendet, immer sehr gut! Ich finde dieses Angebot regelrecht befreiend. Ich habe es angenommen und will weiterhin versuchen, die Vorlage meines Lebenspuzzles (das Vorbild von Jesus) nicht aus dem Blick zu verlieren.