Alle Beiträge von Elí Diez-Prida

Die Sehnsucht nach dem Paradies

Jeder Mensch stellt sich etwas anderes unter „Paradies“ vor. Aber die Sehnsucht nach Frieden, Harmonie, Glück und Gerechtigkeit dürfte allen gemeinsam sein. (Foto: markof4123, pixabay.com)

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Als ich vor einigen Jahren das Wort „Paradies“ in eine Internetsuchmaschine eingab, fand diese ungefähr 22 Millionen Treffer. Woran liegt es, dass dieser Begriff so häufig vorkommt? Das Paradies begegnet uns immer wieder, zum Beispiel in der Literatur, in der Musik und in der Welt des Kinos. Ich denke dabei an Filme, die auf sehr unterschiedliche Weise die Sehnsucht nach einem Ort der Vollkommenheit, Geborgenheit und ungetrübter Freude darstellen. Die Entdeckung oder gar die (Rück-)Eroberung des Paradieses ist ein alter Menschheitstraum, der den Menschen so lange begleiten wird, bis … ja, bis wann denn?

In allen Menschen steckt eine tiefe Sehnsucht: Das, was wir hier auf dieser Erde kennen und erleben, darf nicht alles sein. Es muss etwas geben, was darüber hinausgeht. Bereits der Kirchenvater Augustinus von Hippo (354–430) wusste um diese Sehnsucht, als er schrieb: „Unruhig ist unser Herz, bis es ruhig wird, o Gott, in dir.“ Wie macht sich diese Sehnsucht bemerkbar? Worin besteht sie eigentlich? Einige Aspekte dieser Sehnsucht will ich hier aufzählen:

▪ Die Sehnsucht, am Ende einer langen Lebensreise das Ziel zu erreichen, anzukommen, ein Zuhause zu haben und es nie mehr verlassen zu müssen.
▪ Die Sehnsucht, die Menschen wiederzusehen, die wir geliebt haben und die der Tod von uns genommen hat, um uns nie wieder von ihnen trennen zu müssen.
▪ Die Sehnsucht, nicht zu altern, gesund und fit zu bleiben, unsterblich zu sein und endlos – also ewig – zu leben.
▪ Die Sehnsucht, kein Leid zugefügt zu bekommen und auch keines zu verursachen – weder Menschen noch Tieren oder Pflanzen.
▪ Die Sehnsucht, in Frieden mit allen Menschen zu leben – ohne Kriege, ohne Ausbeutung, ohne Angst, ohne Mauern und Grenzen.
▪ Die Sehnsucht, nichts mehr zu denken, zu sagen oder zu tun, was unrecht ist, Gott entehrt oder Mitmenschen schadet.
▪ Die Sehnsucht, die Wirklichkeit zu verstehen, hinter die Kulissen der Geschichte und des eigenen Lebens zu blicken, Hintergründe und Zusammenhänge zu erkennen und zu begreifen, Antwort auf ungelöste Fragen und Rätsel zu bekommen.
▪ Die Sehnsucht, Recht zugesprochen zu bekommen, wenn man ignoriert, missverstanden, falsch beurteilt oder gar zu Unrecht verurteilt worden ist.
▪ Die Sehnsucht, den Wissensdurst gestillt zu bekommen, neue Welten zu entdecken, neue Dimensionen des Lebens zu erleben, über unbegrenzte Zeit und Bewegungsfreiheit zu verfügen.
▪ Die Sehnsucht, Liebe zu erfahren und Liebe zu geben – frei von negativen Gefühlen oder egoistischen Beweggründen.

Wie empfindest du beim Lesen dieser Aufzählung? Sind das auch Dinge, nach denen du dich sehnst? Sind diese Wünsche etwas für Träumer? Klingt alles utopisch in deinen Ohren? Hast du eine Vorstellung, ob bzw. wie das alles in Erfüllung gehen könnte? Ich glaube daran, dass diese Liste keine Utopie ist, sondern Wirklichkeit werden kann. Ja, Wirklichkeit werden wird! Aber nicht aus eigener, menschlicher Kraft, auch nicht als Ergebnis vom wissenschaftlichen Fortschritt, sondern durch den Schöpfergott, der diese tiefe Sehnsucht, dieses Vakuum in unser Herz gelegt hat.

Wie und wann er das macht und abschließen wird, das ist der Inhalt meiner zwei letzten Bücher „Leben 2.0“ und „Leben 3.0“, die ich 2010 bzw. 2012 geschrieben habe – und die ich heute verschenke:

Ich habe diese zwei Bücher mit der Absicht geschrieben, das verständlich und lebensnah zu vermitteln, was mir der Glaube an Gott persönlich bedeutet. Und weil ich in Gottes Wort, der Bibel, die Antwort auf sehr viele relevante Fragen gefunden habe.

Lesermeinungen zu „Leben 2.0“:
• Ein erfrischendes Buch, welches aufzeigt, in welcher Zeit wir leben, aber auch welche Aussichten uns bevorstehen. 
• Sehr einfühlsam und verständlich geschrieben. Es eignet sich wunderbar zum Weitergeben an Menschen, die auf der Suche sind.
• Die Sprache ist einfach, klar und sehr gut verständlich … Man will es nicht aus der Hand legen. Wir kennen kein Buch, das sich besser zum Verschenken eignen würde, als Leben 2.0.

Diese kleinen Bücher (144 bzw. 96 Seiten) sind im Advent-Verlag Lüneburg erschienen und tausendfach verkauft worden. Da ich auf jegliche Honorare von Anfang an verzichtet habe, bekomme ich vom Verlag ab und zu Exemplare zum Weiterschenken. Daher gebe ich sie gern weiter – kostenlos, unverbindlich, versandkostenfrei. Einfach per E-Mail anfordern, gewünschten Titel (auch beide möglich) und Versandadresse angeben.

Buch/Bücher geschenkt anfordern

Beschreibung, Inhaltsverzeichnis, Leseprobe:

Beide Bücher sind auch als E-Book zum Herunterladen sofort erhältlich (ePUB- und Mobi-Format).


 

The longing for paradise

When I typed the word “paradise” into an internet search engine a few years ago, it found around 22 million hits. Why is this term so common? We encounter paradise again and again, for example in literature, in music and in the world of cinema. I’m thinking of films that depict the longing for a place of perfection, security and unadulterated joy in very different ways. The discovery or even the (re)conquest of paradise is an old human dream that will accompany mankind until … well, until when?

There is a deep longing in all people: What we know and experience here on this earth cannot be all there is. There must be something that goes beyond it. The church father Augustine of Hippo (354-430) already knew about this longing when he wrote: “Our heart is restless until it becomes calm, O God, in you.” How does this longing manifest itself? What does it actually consist of? I would like to list some aspects of this longing here:

▪ The longing to reach the destination at the end of a long journey through life, to arrive, to have a home and never have to leave it again.
▪ The longing to see the people we loved again and whom death has taken from us so that we never have to part from them again.
▪ The longing not to age, to stay healthy and fit, to be immortal and to live endlessly – i.e. eternally.
▪ The longing not to be harmed and not to cause any harm – neither to people, animals or plants.
▪ The longing to live in peace with all people – without wars, without exploitation, without fear, without walls and borders.
▪ The longing to no longer think, say or do anything that is wrong, dishonours God or harms fellow human beings.
▪ The longing to understand reality, to look behind the scenes of history and one’s own life, to recognise and understand backgrounds and connections, to find answers to unresolved questions and riddles.
▪ The longing to be proven right when you have been ignored, misunderstood, misjudged or even wrongly condemned.
▪ The longing to have one’s thirst for knowledge quenched, to discover new worlds, to experience new dimensions of life, to have unlimited time and freedom of movement.
▪ The longing to experience love and to give love – free from negative feelings or selfish motives.

How do you feel when you read this list? Are these also things you long for? Are these wishes for dreamers? Does it all sound utopian to you? Do you have any idea whether or how it could all come true? I believe that this list is not a utopia, but can become reality. Yes, it will become reality! But not by our own human power, nor as a result of scientific progress, but through the Creator God, who has placed this deep longing, this vacuum in our hearts.

How and when he will do this and complete it is the content of my two books “Leben 2.0” and “Leben 3.0”, which I wrote in German in 2010 and 2012 respectively. And which I am now giving to German-speaking readers free of charge.


 

El anhelo del paraíso

Cuando hace unos años escribí la palabra “paraíso” en un buscador de Internet, encontré alrededor de 22 millones de resultados. ¿Por qué es tan común este término? Encontramos el paraíso una y otra vez, por ejemplo en la literatura, en la música y en el mundo del cine. Me refiero a películas que describen de formas muy diferentes el anhelo de un lugar de perfección, seguridad y alegría perfectas. El descubrimiento o incluso la (re)conquista del paraíso es un viejo sueño humano que acompañará a la humanidad hasta… bueno, ¿hasta cuándo?

Hay un profundo anhelo en todas las personas: Lo que conocemos y experimentamos aquí en esta tierra no puede ser todo lo que existe. Tiene que haber algo que vaya más allá. Agustín de Hipona (354-430) ya conocía este anhelo cuando escribió: “Nuestro corazón está inquieto hasta que se calma, oh Dios, en ti”. ¿Cómo se manifiesta este anhelo? ¿En qué consiste realmente? Me gustaría enumerar aquí algunos aspectos de este anhelo:

▪ El anhelo de llegar al destino al final de un largo viaje por la vida, de llegar, de tener un hogar y no tener que abandonarlo nunca más.
▪ El anhelo de volver a ver a los seres queridos que la muerte nos ha arrebatado para no tener que separarnos nunca más de ellas.
El anhelo de no envejecer, mantenerse sano y en forma, ser inmortal y vivir sin fin, es decir, eternamente.
▪ El anhelo de no ser dañado y de no causar ningún daño, ni a las personas, ni a los animales, ni a las plantas.
▪ El anhelo de vivir en paz con todas las personas: sin guerras, sin explotación, sin miedo, sin muros ni fronteras.
▪ El anhelo de no volver a pensar, decir o hacer nada que esté mal, deshonre a Dios o dañe a nuestros semejantes.
▪ El anhelo de comprender la realidad, de mirar entre bastidores de la historia y de la propia vida, de reconocer y comprender antecedentes y conexiones, de encontrar respuestas a preguntas y enigmas sin resolver.
▪ El anhelo de que te den la razón cuando te han ignorado, malinterpretado, juzgado erróneamente o incluso condenado injustamente.
▪ El anhelo de saciar la sed de conocimiento, de descubrir nuevos mundos, de experimentar nuevas dimensiones de la vida, de disponer de tiempo y libertad de movimiento ilimitados.
▪ El anhelo de experimentar el amor y de dar amor, libre de sentimientos negativos o motivos egoístas.

¿Qué sientes al leer esta lista? ¿Son también cosas que anhelas? ¿Son deseos de soñadores? ¿Te parece todo utópico? ¿Tienes alguna idea de si todo esto podría hacerse realidad o cómo? Personalmente creo que esta lista no es una utopía, sino que puede hacerse realidad. Sí, ¡se hará realidad! Pero no por nuestro propio esfuerzo humano, ni como resultado del progreso científico, sino a través del Dios Creador, que ha puesto este profundo anhelo, este vacío en nuestros corazones.

Cómo y cuándo lo hará y finalizará es el contenido de mis dos libros “Leben 2.0” y “Leben 3.0”, que escribí en 2010 y 2012 respectivamente en alemán. Y que ahora ofrezco regalados a lectores que comprendan este idioma.

Brücken bauen statt Mauern

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Ich mag Brücken sehr: Sie sind für mich ein Symbol für Verbinden und Versöhnen. Unten habe ich eine Auswahl meiner Fotos von Brücken gepostet, die ich persönlich kenne. Zu jeder von ihnen könnte ich eine Anekdote schreiben.

Die Rahmedetalbrücke auf der Autobahn A45 (Dortmund-Aschaffenburg), 70 Meter hoch und 450 Meter lang, über die ich jahrelang auf dem Weg zu Tagungen im Sauerland gefahren wird, wurde am 7. Mai 2023 gesprengt. Bis der Ersatzneubau (2026/27) steht, leiden Firmen, Familien und Freundschaften unter der Trennung durch die fehlende Brücke leiden. An der Brücke brüteten Wanderfalken. Auch mehr als 1000 Zwergfledermäuse hatten ihr Quartier in dem Bauwerk.

2022 bemalte eine Künstlergruppe die Brücke, u.a. mit dem mehrdeutigen Slogan „Lasst uns Brücken bauen“ in riesigen Lettern. Das ist eine sehr passende Einladung für uns westliche Menschen im 21. Jahrhundert, das stark geprägt ist von Individualismus und Protektionismus (nicht nur im wirtschaftlichen Sinne). Es fällt uns anscheinend leichter, Mauern zu bauen statt Brücken. Wie würde sich unsere Umgebung verändern, wenn wir uns von Gott als Brückenbauer der Versöhnung einsetzen ließen!

Wollen wir Christen ernsthaft unserem Vorbild Jesus Christus folgen, dann gilt diese Einladung uns erst recht; denn er ist der erste und größte Brückenbauer der Geschichte. Durch seinen Tod am Kreuz überbrückte er die Kluft zwischen uns Sündern und Gott. (Das Wort „Sünde“ ist mit dem deutschen Wort „Sund“ verwandt, mit dem ein Abgrund oder ein Graben bezeichnet wird.) Und außerdem hat er die trennenden Mauern zwischen Völkern niedergerissen, so zum Beispiel zwischen Juden und Nichtjuden, wie Paulus in einem seiner Briefe ausdrückt: „Durch Christus haben wir Frieden. Er hat Juden und Nichtjuden in seiner Gemeinde vereint, die Mauer zwischen ihnen niedergerissen und ihre Feindschaft beendet.“ (Epheser 2,14 Hoffnung für alle)

Nun sind wir als mit Gott Versöhnte aufgerufen, ebenfalls Brückenbauer zu sein, und zwar im Sinne von Botschaftern der Versöhnung, als Friedensstifter, die sowohl suchenden Menschen Brücken zu Gott bauen, als auch unversöhnten Menschen Brücken zueinander.

Übrigens: Feindesliebe ist einer der stärksten Beweise für die Glaubwürdigkeit des Evangeliums! Jeder von uns darf und soll ein Botschafter der Versöhnung, ein Brückenbauer sein. Und wo lernen wir diesen „Nebenberuf“? Zu Hause, in der Familie, der Ehe, im Freundeskreis, auch in der Kirchengemeinde: Das alles ist die beste Schule, in der wir Vergeben, Versöhnen und Verbinden lernen und üben können.

(Leicht bearbeitete Fassung der am 13. Mai 2024 im Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg erschienenen Andacht. Hier bei HOPE-Media anzuhören.) 

Hier die kleine, oben genannte Fotosammlung von Brücken, die ich kenne:

Fotos:

1) Old bridge over the Lahn river, Wetzlar, Germany
2) High railway bridge with floating ferry, Rendsburg, Germany
3) Vanšu Bridge, Riga, Latvia
4) Old Town Bridge, Görlitz-Zgorzelec, Germany-Poland
5) Elisen Bridge over the Danube river, Neuburg an der Donau, Germany
6) Millennium Bridge, Ourense, Spain
7) San Pablo Bridge, Cuenca, Spain
8) San Martin Bridge over the Tagus river, Toledo, Spain
9) Golden Gate Bridge, San Francisco, USA
10) Krämerbrücke, Erfurt, Germany
11) Calatrava Bridge, Jerusalem, Israel
12) Ponte Vecchio, Florence, Italy


 

Building bridges instead of walls

I like bridges very much: for me they are a symbol of connecting and reconciling. I am uploading a selection of my photos of bridges that I know personally (see photo gallery above). I could write an anecdote about each of them.

A bridge on the A45, 70 metres high and 450 metres long, which I have driven over for years on my way to conferences in the Sauerland, has been  blown up in May 2023. Until the new bridge is in place (2026/27), businesses, families and friendships will suffer from the separation caused by the missing bridge. A year ago, a group of artists painted the bridge, including the ambiguous slogan “Let’s build bridges” in huge letters.

This is a very fitting invitation for us Westerners in the 21st century, which is strongly characterised by individualism and protectionism (not only in the economic sense). We seem to find it easier to build walls than bridges. How our environment would change if we let God use us as bridge builders of reconciliation!

If we Christians sincerely want to follow our model Jesus Christ, then this invitation applies to us all the more; for he is the first and greatest bridge builder in history. Through his death on the cross, he bridged the gap between us sinners and God. And furthermore, he has broken down the dividing walls between peoples, for example between Jews and Gentiles, as Paul expresses in one of his letters: “Through Christ we have peace. He has united Jews and Gentiles in his church, broken down the wall between them and ended their enmity.” (Ephesians 2:14)

Now, as those who are reconciled to God, we are called to be bridge builders as well, in the sense of ambassadors of reconciliation, as peacemakers who build bridges to God for seeking people as well as bridges to each other for unreconciled people.

By the way: Love of enemies is one of the strongest proofs of the credibility of the Gospel! Each of us may and should be an ambassador of reconciliation, a bridge builder. And where do we learn this “sideline”? At home, in the family, in marriage, among friends, also in the congregation: all this is the best school in which we can learn and practise forgiving, reconciling and connecting.


 

Construir puentes en vez de muros

Me gustan mucho los puentes: para mí son un símbolo de conexión y reconciliación. Aquí pongo online una selección de mis fotos de puentes que conozco personalmente (véase galería más arriba en esta página). Podría escribir una anécdota sobre cada uno de ellos.

Un puente en la autopista A45, de 70 metros de altura y 450 metros de longitud, por el que he pasado durante años de camino a reuniones, fue volado en mayo 2023. Hasta que esté en marcha uno nuevo (2026/27), empresas, familias y amigos sufrirán la separación causada por el puente desaparecido. Hace un año, un grupo de artistas pintó en el puente en grandes letras el eslogan “Construyamos puentes”.

Es una invitación muy apropiada para nosotros, los occidentales del siglo XXI, caracterizado por el individualismo y el proteccionismo (no sólo en sentido económico). Parece que nos resulta más fácil construir muros que puentes. ¡Cómo cambiaría nuestro entorno si dejásemos que Dios nos utilizara como constructores de puentes de reconciliación!

Si los cristianos deseamos sinceramente seguir a nuestro modelo Jesucristo, entonces esta invitación se nos aplica con mayor razón; porque él es el primer y mayor constructor de puentes de la historia. Con su muerte en la cruz, tendió un puente entre nosotros, pecadores, y Dios. Y además, ha derribado los muros divisorios entre los pueblos, por ejemplo entre judíos y gentiles, como expresa Pablo en una de sus cartas: “Por Cristo tenemos paz. Ha unido a judíos y gentiles en su Iglesia, ha derribado el muro que los separaba y ha puesto fin a su enemistad”. (Efesios 2:14)

Ahora bien, como reconciliados con Dios, también estamos llamados a ser constructores de puentes, en el sentido de embajadores de la reconciliación, como pacificadores que construyen puentes hacia Dios para las personas que están buscándole, así como puentes entre sí para las personas enemistadas.

Por cierto: ¡el amor a los enemigos es una de las pruebas más contundentes de la credibilidad del Evangelio! Cada uno de nosotros puede y debe ser un embajador de la reconciliación, un constructor de puentes. ¿Y dónde aprendemos este “oficio”? En casa, en la familia, en el matrimonio, entre amigos, también en la congregación: todo ello es la mejor escuela en la que podemos aprender y practicar a perdonar, reconciliar y conectar.

Das leere Grab

Gedanken zum Ostersonntag

Sechsmal durfte ich mich inzwischen vergewissern: Dieses Grab ist leer. (Foto: edp)

Ob Jesus hier im Gartengrab (unweit vom Damaskustor in Jerusalem) gelegen hat oder nicht: Hauptsache, das Grab ist leer. Es war leer, als Maria Magdalena ihren Meister salben wollte. Nicht, weil seine Schüler den Leichnam gestohlen und versteckt hätten, sondern weil er wirklich, leibhaftig auferstanden ist!

Das Schild an der Tür lautet: ER IST NICHT HIER, DENN ER IST AUFERSTANDEN. (Foto: edp)

Das Schlusswort in der Passionswoche hat nicht der Tod, sondern das Leben: Bevor die Sonne am Sonntag aufgeht, beginnt das Herz Jesu zu schlagen. Wie glücklich und erleichtert muss er sich gefühlt haben! Maria Magdalena wollte ihn gleich festhalten aus Sorge, er könnte verschwinden. Sie hatte ihn erst erkannt, als er sie bei ihrem Namen rief. Sie hatte ihm so viel zu verdanken! Ihr Name aus dem Mund Jesu: Das verwandelte diese Frau zum zweiten Mal. Jesus kennt auch deinen und meinen Namen und spricht uns zu: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jesaja 43,1)

Maria Magdalena begegnet dem Auferstandenen. Ausschnitt aus dem Oratorium The God, Who Sees (Englisch mit deutschen Untertiteln, 3 Min.)

Viele Menschen, auch Märtyrer, sind gekreuzigt worden. Allein das beweist nicht, dass am Kreuz Gott selbst zum Retter der Welt wird: Es ist seine Auferstehung, die den sonnenklaren Beweis dafür liefert. Wohl dem, der bereit ist, zu glauben: Weil Jesus auferstanden ist, werden auch wir eines Tages, wenn er wiederkommt, auferstehen und ihn sehen, wie er ist.

Ein schönes Lied dazu von Martin Pepper:

Ein wunderbarer Spruch von Axel Kühner:

Lied Because He Lives, gesungen auf English und Hebräisch vor dem Gartengrab in Jerusalem (6:23 Min)

Die reinste Justizfarce

Gedanken zum Karfreitag

Jesus wird hin- und hergeschoben. Es findet die reinste Justizfarce statt. Er wird bespuckt, verhöhnt, gepeitscht, der Blasphemie beschuldigt. Am Ende bekommt er die Maximalstrafe: Er erleidet nicht irgendeinen Tod, sondern den grausamsten, denn die Kreuzigung ist die qualvollste Art, einen Menschen langsam zu Tode zu foltern. Bis zuletzt provoziert der Widersacher Gottes ihn.

Nicht alle Nägel der Welt könnten ihn hindern, vom Kreuz herunterzusteigen. 72.000 Engel (12 Legionen) hätte er sich vom Vater kommen lassen können, um ihn zu befreien. Stattdessen bittet er für die, die ihn kreuzigen, trifft Vorsorge für seine Mutter, verspricht einem Mitgekreuzigten das ewige Leben …

„Es ist vollbracht“: Die Schuldenlast, die uns von Gott trennte, ist beseitigt. Der Vorhang vor dem Allerheiligsten im Tempel zerreißt von oben bis unten. Der direkte Zugang zum Vater ist für alle frei – Juden wie Nichtjuden, Frauen wie Männer, für dich und für mich!

Darstellung der Grablegung in der Jerusalemer Grabeskirche (Foto: edp).

Zwei Lieder, die mir besonders gefallen:

Jesu letztes Wort: „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“ aus dem Musical „7 Worte vom Kreuz“

„Agnus Dei“ (Lamm Gottes), Ukrainischer Chor, auf Englisch und Ukrainisch:

Ein König als Schuhputzer?

Gedanken zum Abschiedsmahl Jesu

Was für ein Abend, was für eine Nacht! Am Donnerstag war das Abschiedsmahl Jesu mit seinen Schülern angesagt. Vermutlich zogen sie das Passahmal um einen Tag vor und diesem Erinnerungsmahl schloss sich dann das an, was wir Christen „Abendmahl“ bzw. „Eucharistie“ oder „Kommunion“ nennen. Den Raum, in dem dieses Abschiedsessen stattgefunden haben könnte, kann man auf dem Zionsberg neben der Dormitio-Abtei besichtigen.

In diesem Raum oberhalb von Davids Grab neben der Dormitio-Abtei auf dem Zionsberg könnte das Abschiedsmahl stattgefunden haben. (Foto: edp)

Mir fallen die einleitenden Worte von Jesus auf: „Ich habe mich sehr danach gesehnt, dieses Passahmal mit euch zu feiern, bevor mein Leiden beginnt.“ (Lukas 22,15 Übersetzung Neues Leben) Im Grundtext wird sogar die Sehnsucht betont: „Mit Sehnsucht habe ich mit gesehnt …“ Ich frage mich: Warum hat sich Jesus so danach gesehnt? Was erwartete er von dieser intimen, letzten Zusammenkunft? Was ihm beschäftigte, wissen wir: Die schwersten Stunden seines Aufenthalts hier auf der Erde standen ihm bevor. Es ist naheliegend, dass er sich aus diesem Beisammensein ermutigende Worte, Solidarität erhoffte. Aber – typisch Jesus – statt sich um die Befriedigung seiner Bedürfnisse zu bemühen, widmete er sich voll und ganz seinen Jüngern.

Bis zum bitteren Ende
Markus Spieker schreibt: „Wenn Jesus von Traurigkeit und Angst erfüllt ist, lässt er sich davon nichts anmerken. Im Gegenteil. Er stellt nicht sich und seine bevorstehende Erlösungstag in den Mittelpunkt des Abends. Er widmet sich ganz seinen Jüngern.“ (JESUS. Eine Weltgeschichte, S. 458) Johannes betont diese Selbstlosigkeit seines Meisters mit den Worten: „Wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.“ (Johannes 13,1) Interessanterweise hat das hier benutzte Wort „télos“ zwei Bedeutungen: Ende aber auch Ziel.

Jesus liebt uns nicht nur bis zum bitteren Ende, sondern er liebt uns so, dass wir am Ziel ankommen können. Wenn wir wollen. Judas wollte es nicht. Aber auch für ihn war Liebe genug da, denn: Auch Judas wusch Jesus die Füße nach dem Mahl. Und auch Petrus, der sich anfangs dagegen zu wehren versuchte. Was für eine Szene: Der Meister übernimmt einen Sklavendienst, indem er anfängt, einem nach dem anderen die staubigen Füße zu waschen! Während er besorgt an die bevorstehenden Stunden dachte, beschäftigte seine Schüler immer noch die Frage, wer von ihnen der Wichtigste sei. Jesus aber, der der Höchste war, fängt an, ihnen die Füße zu waschen. Was für eine wortlose Predigt!

Bronzestatue: Jesus wäscht Petrus die Füße (Foto: edp, ABC Potomac)

Wie ein Schuhputzer
Auch hierzu Markus Spieker: „Der Mann, der vier Tage zuvor noch als König in Jerusalem eingeritten ist, verrichtet den niedrigsten Dienst überhaupt. Ein modernes Äquivalent wäre ein Staatspräsident, der bei einem Staatsbankett den Toilettendienst übernimmt.“ (Ebd. S. 459) Ich habe mich gefragt: Fiel Jesus das schwer? Musste er sich einen Ruck geben? Machte er sich keine Sorgen um seine Autorität? Nein, das war nicht der Fall. Weil er um seinen Wert wusste und um die Wertschätzung eines Höheren, des Höchsten (vgl. Johannes 13,3): Weil er wusste, dass ihm der Vater uneingeschränkte Macht über alles gegeben hatte, weil er um seine Herkunft und um seine Zukunft wusste, darum konnte er sich auf eine Stufe mit den Sklaven und den Schuhputzern stellen. Aus Liebe.

Roberto Badenas beschreibt im gerade auf Deutsch erschienenen Buch Jesus unter den Menschen (Advent-Verlag Lüneburg) diese Abendmahl-Szenerie sehr fein (Kap. 15), um dann diese Handlung auf uns zu beziehen: „Es erfordert viel Größe, andere als gleichwertig oder besser als sich selbst zu betrachten und, wenn sie am Boden liegen, ihnen zu helfen, aufzustehen – auch wenn sie nicht verstehen, warum wir das tun. Es erfordert viel Größe, jenen, die sich schmutzig gemacht haben, Wasser und Handtuch zu reichen und zu helfen, frei von dem zu werden, was sie erniedrigt, anstatt ihnen Vorhaltungen zu machen.“ (S. 184)

Beim Abschiedsmal bekam Jesus nicht die Unterstützung seiner Schüler, die ihm gutgetan hätte. Ob sie ihm anschließend in der Gebetsnacht im Garten Gethsemane am Ölberg beistehen würden?

Zwei passende Lieder zu diesem Thema:

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht

Judas liefert seinen Meister mit einem Kuss aus. (Foto: Marta López Díez, Karwoche-Prozession 27.3.2024 in Sevilla)

Vom Versuch, Gott „nachhelfen“ zu wollen

Am Dienstag der Karwoche fand einiges statt:

  • Der Feigenbaum, den Jesus am Vortag verflucht hatte, war vertrocknet (Markus 11,20).
  • Jesus besuchte letztmalig den Tempel und stellte sich einigen Fangfragen der Pharisäer, Schriftgelehrte, Herodianer und Sadduzäer (Markus 11,27ff.; 12,1-40) und lobte dann die Witwe für ihr Opfer (12,41ff.).
  • Was für ein anstrengender Tag! Aber es galt, die kurze verbleibende Zeit zu nutzen: Zurückgekehrt auf den Ölberg, gab Jesus vier seiner Schüler eine letzte Unterrichtsstunde über das Ende dieser Welt und sein zweites Kommen (Markus 13,3-37).

Judas entscheidet sich
Vermutlich am Abend dieses Tages beschloss Judas, Nägel mit Köpfen zu machen, indem er zu den führenden Priestern ging und anbot, „ihnen Jesus in die Hände zu spielen“ (Markus 14,10 Gute Nachricht Bibel). Sie nahmen das Angebot hocherfreut an und versprachen ihm eine Belohnung. Die passende Gelegenheit, ihnen Jesus zu „überliefern“ (so der Grundtext, Luther übersetzte „verraten“), bot sich bereits zwei Tage später nach der Feier des Abendmahls an.

Warum bloß?
Darüber, warum Judas letztlich Jesus überlieferte bzw. verriet, haben sich Bibelleser und Theologen viele Gedanken gemacht. Ich beschränke mich auf drei wesentliche Überlegungen:

  1. Dass Judas als Kassenverwalter eine Schwäche fürs Geld hatte, ist nicht zu übersehen, denn er wirtschaftete manchmal in die eigene Tasche (Johannes 12,6). Aber Geldgier allein reicht als Motiv kaum aus: 30 Silberlinge sind kein großes Kapital gewesen (heute wären das zwischen 3.000 und 10.000 Euro). 30 Silberlinge war ein toter Sklave wert, so viel bekam ein Sklavenbesitzer als Entschädigung von der Person, die den Tod seines Sklaven verursacht hatte. Judas legte keinen Preis für seinen Dienst fest, die Summe wurde ihm von den Schriftgelehrten angeboten.
  2. Manche meinen: Es musste so sein, Judas war zum Verräter vorherbestimmt, damit der Plan der Erlösung abgeschlossen werden konnte. Das widerspricht nach meiner Überzeugung dem gesamtbiblischen Kontext, denn das würde bedeuten, dass Judas von vorneherein verurteilt gewesen wäre, ein Verräter zu sein. Er hätte daher diese Tat unfreiwillig begangen. Folglich könne man ihn nicht dafür zur Rechenschaft ziehen. Wenn Johannes den Teufel ins Spiel bringt (13,2.27), so bedeutet das nicht, dass der Mensch dem Feind Gottes willenlos ausgeliefert wäre. Auch Petrus erlag einer ähnlichen Versuchung, nämlich seine Zugehörigkeit zum Schülerkreis Jesu zu verleugnen. Aber er bereute aufrichtig sein Versagen, ließ sich von Gott vergeben und von Jesus neu beauftragen. Ich bin sicher: Hätte Judas aufrichtig bereut, wäre auch ihm vergeben worden. Er hätte die Auferstehung von Jesus erlebt und auch für ihn wäre ein neuer Anfang möglich gewesen.
  3. Ich neige zur Annahme, dass Judas das aus seiner Sicht zögerliche Verhalten seines Meisters nicht länger ertragen konnte. Mit dessen Auslieferung erhoffte er sich, Jesus zum Handeln zu zwingen. Anscheinend hat Judas die Mission Jesu völlig missverstanden: Der Sohn Gottes war nicht auf die Erde gekommen, um Israel vom Römerjoch zu befreien und eine irdische Regierung zu installieren (vielleicht sogar mit Judas als Finanzminister), sondern um die Herrschaft Satans zu brechen und den Weg zurück zu Gott und sein Reich für Juden und Nichtjuden zu bahnen.

Markus Spieker schreibt: „Handelt er [Judas] auch aus Enttäuschung darüber, dass Jesus seinen messianischen Anspruch nicht machtvoll durchsetzt? Will er Jesus dazu zwingen, Farbe zu bekennen, indem er ihn ausliefert?“ (JESUS. Eine Weltgeschichte, S. 457) Als Judas feststellen musste, dass sein Plan gescheitert war, wollte er den Verrat rückgängig machen. Unmöglich! Daraufhin nahm er sich das Leben. Welch eine Tragik!

Andere tragische Beispiele aus der Geschichte
Sollte die dritte Annahme der ausschlaggebende Grund für den Verrat gewesen sein, dann wäre das ein weiteres Beispiel dafür: Wir Menschen können leicht dem Versuch bzw. der Versuchung erliegen, Gott „nachhelfen“ zu wollen. Zum Beispiel wenn wir den Eindruck haben, er nähme sich zu viel Zeit, um zu intervenieren, um seine Pläne (oder sind es unsere Vorstellungen?) zu erfüllen. Gute Beispiele dafür finden wir auch im Alten Testament:

  • Als Abraham und seiner Frau die Geduld beim Warten auf den versprochen Nachwuchs ausging, beschlossen sie, Gott „nachzuhelfen“, indem Abraham einen Sohn mit seiner ägyptischen Sklavin Hagar zeugte: Ismael. Mit fatalen Folgen.
  • Auch Jakobs Mutter Rebekka machte einen folgenschweren Fehler, als sie durch einen Betrug Gott „nachhelfen“ wollte, damit ihr Zweitgeborener (Jakob) den Segen bekam, den Gott ihm versprochen hatte aber rechtlich dem Erstgeborenen (Esau) zustand.

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Und beim Warten darauf, dass Gott einschreitet und einen Missstand beseitigt oder eines seiner Versprechen endlich erfüllt, kann uns leicht die Geduld ausgehen. Da liegt auch für viele Christen ein Wachstumsbereich vor. Da spricht mich die Passage aus dem Lied „So nimm denn meine Hände und führe mich“ besonders an: „Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele, auch durch die Nacht.“ Ja, auch während der Nacht des Wartens, der Unsicherheit, der Ungeduld, des Schweigens Gottes will ich darauf verzichten, „nachhelfen“ zu wollen, und Gott restlos vertrauen.

Weitere, sehr gute Gedanken zur Frage, warum Judas Jesus verraten hat (HopeKurse, Österreich)