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Wo ist Gott (nicht)?

Foto: Kapa65, pixabay


Deutsch
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Wenn wir Fragen: „Wo ist Gott?“, dann ist das, als würde ein Fisch fragen: „Wo ist Wasser?“ oder ein Vogel: „Wo ist Luft?“ Denn es gibt keinen Ort, wo Gott nicht ist. N. N.
Gott ist jedem von uns ja so nahe! Durch ihn allein leben und handeln wir, ja, ihm verdanken wir alles, was wir sind. (Apg 17,27-28 Hfa)

English:
When we ask, “Where is God?” it’s like a fish asking, “Where is water?” or a bird asking, “Where is air?” For there is no place where God is not. N. N.
God is so close to all of us! Through him alone we live and act, yes, we owe everything we are to him. (Acts 17:27-28) [picture]

Español:
Cuando preguntamos: “¿Dónde está Dios?”, es como si un pez preguntara: “¿Dónde está el agua?” o un pájaro: “¿Dónde está el aire?” Porque no existe ni un lugar en el que Dios no esté. N. N.
Dios está tan cerca de todos nosotros! Sólo gracias a él vivimos y trabajamos, sí, a él le debemos todo lo que somos. (Hechos d. los Apóstoles 17:27-28) [Foto]

Heimweh nach Spanien?

Im Stadtstrand von Gijón (am Atlantik) habe ich als Kind im Sommer jeden Tag Stunden lang im Wasser verbracht. (Foto: edp)

 

„Hast du eigentlich Heimweh nach deiner spanischen Heimat?“, werde ich manchmal gefragt. Nein, habe ich nicht. Nach bald 48 Jahren empfinde ich Deutschland längst als meine Heimat. Außerdem leben meine nächsten Familienangehörigen hier. Wenn ich länger auf Reisen bin, dann spüre ich Sehnsucht nach meinem gemütlichen Zuhause und vor allem nach meiner Frau, die mich sehr vermisst und sehnsüchtig erwartet.

Auf einem christlichen Sender hörte ich einmal ein Lied, das mich über die Frage nachdenken ließ: Wie groß ist meine Sehnsucht nach Gott? Im Refrain hieß es: „Gott, lass mich immer Heimweh haben, wenn ich nicht nahe bei dir bin!“ Heimweh nach Gott: Genau das spürte der Dichter des 84. Psalms:

Mit Leib und Seele schreie ich nach dir, dem lebendigen Gott! … Ein Tag im Vorhof deines Tempels zählt mehr als sonst tausend. Lieber an der Tür deines Hauses stehen als bei Menschen wohnen, die dich missachten. Psalm 84,3.11 (Gute Nachricht Bibel)

Er beneidete die Menschen, die Gott im Tempel dienten, und sogar die Schwalben, die ihr Nest nahe bei den Altären bauen und ihre Jungen dort aufziehen konnten (Vers 4).

Heimweh nach Gott dürfte – bewusst oder unbewusst – jeder Mensch empfinden, weil Gott eine Sehnsucht in unser Herz gelegt hat, die nur er stillen kann. Der Kirchenvater Augustinus (354–430 n. Chr.) formulierte es so: „Zu dir hin, o Gott, hast du uns erschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.“ (Bekenntnisse)

Heimweh nach Gott spürte – im übertragenen Sinn – der Sohn im Gleichnis Jesu (siehe Lukas 15,11–24), der sein Zuhause verließ, um das Glück in der Ferne zu suchen. Die Anziehungskraft der Liebe seines Vaters siegte über seine Scham und sein schlechtes Gewissen.

Heimweh nach Gott – das möchte ich immer wie- der spüren, wenn die Geschäftigkeit des Alltags, die Ablenkung durch die Medien, die Fülle der Termine und Verabredungen die Pflege meiner Beziehung zu ihm verdrängen oder auf Sparflamme reduzieren.

Herr, halte du meine Sehnsucht nach dir wach. Erinnere mich daran, wie schön es ist, Zeit mit dir zu verbringen, mit dir zu reden und in der Bibel deine Antwort zu entdecken. Amen!

 

Diese Andacht wurde im Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg veröffentlicht (für den 10.3.2019).

Die Andacht ist auch zu Hören beim HOPE Channel Radio.