Tag 12: Jordan, Totes Meer, Petra by night

Vom heutigen Tag haben wir kein (Gesamt)Gruppenfoto, aber dieses hier dient als Ersatz- und als Rätselfoto zugleich: Who is Who?

 

Montag, 16. Mai. Heute hatten wir drei Stationen auf unserer Reise Richtung Süden und jede davon war gleich ein Höhepunkt: die Taufe von Joachim im Jordan, das „Baden“ im Toten Meer und Petra by night.

Die Überraschungstaufe im Jordan

Am Freitag (13. Mai) fragte mich Joachim (Schließer), ob es möglich wäre, am heutigen Montag im Jordan getauft zu werden. Er sei schon lange aktiv in seiner Adventgemeinde und möchte nun durch die Taufe ganz dazu gehören und seine Zugehörigkeit zu Jesus öffentlich bekunden. Ich sagte sofort zu unter der Bedingung, dass ich eine Taufempfehlung von seinem Pastor bekomme, der ihn ja besser und länger kennt. Nachdem diese noch am selben Tag ankam, stand es fest: Wir haben auf dieser Reise eine Taufe! (Ich werbe nicht dafür, daher hatte ich bisher nur eine Taufe 1987 im See Genezareth durchgeführt.) Somit war diese „Überraschungstaufe“ von Joachim nicht nur ein Höhepunkt der Reise für ihn und seine liebe Frau, sondern für uns alle, die wir sie erleben konnten.

Die jordanische Taufstelle liegt in „Bethanien jenseits des Jordans“ (siehe Johannes 10,40). (Mit dieser Bezeichnung wird der Ort von Bethanien bei Jerusalem unterschieden, der Heimat von Lazarus und seinen Schwestern.) Hier ist der Fluss nicht breit (ca. acht Meter), sodass man hinüber auf die israelische Taufstelle blicken kann, wo immer sehr viel los ist. Die Grenze zwischen beiden Ländern, Jordanien und Israel, verläuft mitten durch den Fluss.

Es war eine einfache „Zeremonie“ und daher sicher dem Ursprünglichen näher. In meiner kurzen Andacht dazu (Link zum Text unten) erinnerte ich Joachim daran, dass er sich heute „in der besten Gesellschaft“ befand, weil Jesus Christus, der menschgewordene Gott, sich auch hier taufen ließ – obwohl er es nicht nötig gehabt hätte. Und dass auf den Höhepunkt der Taufe (die ja nicht das Ziel des Glaubensweges ist, sondern einen neuen Abschnitt einleitet) auch Tiefpunkte, Rückschläge folgen werden. Aber Gott lässt das, was er begonnen hat, nicht als Bauruine zurück, sondern arbeitet unser Leben lang an uns. – Nach der Taufe konnten alle, die das wollten, sich gegenseitig die Füße waschen (so wie Adventisten das vor dem Abendmahl tun). Es hat mich berührt zu sehen, wie ein paar Ehepaare sich gegenseitig die Füße wuschen.

Im Gegensatz zur israelischen Taufstelle, ist der Weg zur jordanischen Stelle hier wunderschön: Man läuft vom Parkplatz bis zum Fluss weitestgehend unter einem natürlichen und später unter einem konstruierten Sonnendach, vorbei am „Brunnen des Johannes“ und an der Stelle, einige Meter vom Ufer entfernt, an der die ursprüngliche Taufstelle vermutlich war. Und man kann dort manche Kirche besichtigen und bspw. die kunstvolle Liebe zum Detail in der Griechisch-Orthodoxen Kirche Johannes des Täufers bewundern.

Untergehen unmöglich: „Baden“ im Toten Meer

Auf die nächste Station hatten sich viele gefreut: Nicht am Amman Beach, sondern an einer nobleren Stelle, nämlich am Privatstrand des Dead Sea SPA Hotels, konnten wir im Salz- und Süßwasser baden.

„Baden“ ist etwas übertrieben, denn im Toten Meer legt man sich einfach aufs Wasser, schwimmen kann man eigentlich nicht. Für die obligatorischen „Beweisfotos“ nimmt man etwas Lesbares in die Hand, um auf dem Wasser liegend zu lesen, ansonsten passt man höllisch darauf auf, nicht umzukippen, denn Wasser in die Augen zu bekommen ist sehr unangenehm und es zu schlucken kann lebensgefährlich werden. (Der Salzgehalt liegt bei über 30 Prozent, im Mittelmeer sind es lediglich drei Prozent!)

Nicht nur am Liegen auf dem Wasser hatten sehr viele Spaß, sondern auch daran, sich fast bis zur Unkenntlichkeit zu „bemalen“: Sie gönnten ihrer Haut eine Schnellkur mit dem schwarzen Schlamm vom Toten Meer, welcher kühlend, beruhigend und desinfizierend wirken soll. Jedenfalls enthält er eine Menge an Mineralien wie Magnesium, Bromide, Jod, Schwefel, Kalium, Calcium, Natrium, Zink, Mangan, Silicium, Eisen und Phosphor!

Nach dieser „Runderneuerung“ und der Stärkung durchs Mittagessen im Hotelrestaurant setzten wir die Fahrt Richtung Petra fort.

Lichterfest in Petra by night

Als ein Vorgeschmack auf die Besichtigung am Dienstag war der fakultative Besuch von Petra by night gedacht, eine einfache Veranstaltung, die von den Angestellten selbst organisiert wird. Möglichst schweigend marschierten wir durch den Siq (Schlucht), den 1.500 Tüten mit Windlichtern rechts und links folgend, bis wir am Ende das berühmte Schatzhaus des Pharao (Khazne Faraun) hinter einem Lichtermeer erblickten. Nach etwas Musik und einer kurzen Erzählung wurde die Fassade des Schatzhauses in den verschiedensten Farben angestrahlt.

Es waren sehr viel mit uns unterwegs. Und leider nicht gerade so diszipliniert wie unsere Gruppe. Die lauten Gespräche und Gelächter sowie das Einschalten von Handy- und Taschenlampen machte es schwer, eine besinnliche Zeit unterm Sternenhimmel zu erleben. Aber unser Singen am Ende der Tour erinnerte uns daran, was für einen wunderbaren Vater wir über uns haben.

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