Tag 15: Unterwegs in drei Wüsten

Unser letztes Gruppenfoto in Israel vor den Gräbern von David und Paula Ben Gurion in der Wüste Zin.

Donnerstag, 19. Mai. Am vorletzten Tag unserer Reise durchquerten wir gleich drei Wüsten auf der Rückfahrt nach Tel Aviv: die Arava-Wüste, die Wüste Negev und die Wüste Zin. Wie damals das Volk Israel, allerdings hatten wir es im klimatisierten Bus sehr bequem. Und wir brauchten dafür nur ein paar Stunden!

Die Stiftshütte im Timna-Park

Erste Station unserer Reise war der Timna-Park am Rande der Arava-Wüste, nur 25 Kilometer nördlich von Eilat. Dieser Park erstreckt sich auf einer Fläche von 60 Quadratkilometern mit bizarren Felsformationen aus rotem Sandstein. Hier wurden zur Zeit der Ägypter Kupferminen betrieben.

Wir konzentrierten uns hier auf die Besichtigung eines 1:1 Nachbaus der Stiftshütte, die das transportable Heiligtum des Volkes Israel während der Wüstenwanderung war. Wir bewunderten die schönen Farben, staunten aber darüber, wie klein die Stiftshütte gewesen ist. (Der Nachbau ist übrigens in Breckerfeld, NRW, entstanden!) Dank der hervorragenden Übersetzung von Jens gewannen wir einen sehr evangelistisch-persönlichen Einblick in die Bedeutung der Stiftshütte und deren Geräte.

Im Negev und in der Wüste Zin

Wir setzten unsere Reise durch die Wüste Negev fort und legten eine Mittagspause am Informationszentrum des Ramon-Kraters ein. In der größten Ausdehnung misst der Krater fast 40 km. Wir konnten dort junge Leute beim Abseilen beobachten. Der Ramon Krater ist ein einzigartiger Lebensraum für rund 40 verschiedene Arten kleiner Wüstentiere wie nicht giftige Schlangen, Nagetiere, Stachelschweine, Eidechsen, Skorpione und auch Schildkröten.

Während der Fahrt durch die Wüste Zin dachten wir an die Erfahrungen des Volkes Israels in dieser Gegend, als sie gegen Mose murrten und dieser den Felsen schlug, um ihnen Wasser zu verschaffen (4. Mose 20,1-13). Hier, in der Wüste Zin, ließen sich der israelische Staatsgründer und frühere Ministerpräsident David Ben Gurion und seine Frau Paula begraben. Wir besuchten ihre Gräber bei der Ben-Gurion-Akademie, die sich besonders mit der Frage nach der Nutzung und Entwicklung von Wüstengebieten befasst. Ben Gurion unterstützte den Traum, „Die Wüste zum Blühen“ zu bringen. In diesem Forschungszentrum geht es um Fragen wie: Wie lässt sich Sonnenlicht konzentrieren, um das Bedürfnis nach dem teuren Material zum Bau von Solarzellen zu reduzieren? Welche Bepflanzung ist nachhaltig geeignet, um die Bodenerosion durch Wind und Wasser aufzuhalten? Wie lässt sich das Problem der Ineffizienz beim Prozess der Wasserentsalzung lösen?

Auf dem Weg zur Ben-Gurion-Akademie sahen wir in der Entfernung die Spiegelung des Turmes vom Solarkraftwerk Aschalim südlich von Beerscheba. Mit einer Leistung von 300 Megawatt ist es eines der größten solarthermischen Kraftwerke weltweit. Unter anderem entstand vor Ort der welthöchste Solarturm mit einer Höhe von 240 Meter. Er soll eine Erzeugungskapazität von bis zu 310 Megawatt erreichen, genug, um 130 Tausend Haushalte mit Strom zu versorgen, also etwa fünf Prozent der israelischen Bevölkerung.

Während der Weiterfahrt in Richtung Jaffa-Tel Aviv sahen wir in der Ferne Beerscheba, mit 208.000 Einwohnern, eine der größten Städte Israels. In der Nähe irrte bspw. Hagar in der Wüste umher. Hier steht die 1966 gegründete Ben-Gurion-Universität des Negev.

Der Abend in Tel Aviv verlief etwas anders als geplant, waren einige immer noch mit den Ausreiseformalitäten beschäftigt, andere mit der Beschaffung eines in Eilat liegengebliebenen Koffers. Wer konnte, mache noch einen „Abschiedsspaziergang“ an der Strandpromenade ein paar Meter vom Hotel entfernt. Und wir alle gingen sehr früh ins Bett, denn um vier Uhr morgens würde ja der Wecker läuten.

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