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Verloren und wiederbekommen!

Das ist der verlorengegangene Rucksack. Darin waren nur Geschenke (und eine Reservejacke). / This is the lost backpack. There were only presents in it (and a spare jacket). / Esta es la mochila perdida. Sólo había regalos en ella (y una chaqueta de repuesto).

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English / Español

Wenn wir unsere Sorgen und Probleme in die Hände Gottes legen, dann legt ER seinen Frieden in unsere Herzen. Exakt das habe ich in den letzten drei Wochen zweimal erlebt! Nach dem Rückflug aus Israel habe ich meinen zweiten Rucksack verloren. Ich war sehr traurig, weil darin die Geschenke für meine Frau Lydia waren. Nach dem Motto „ora et labora“ habe ich (und mit mir auch viele Freunde) Gott gebeten, dass ich den Rucksack zurückbekomme, zugleich meldete ich den Verlust sowohl bei der Fluggesellschaft als auch bei der Bahn. Und siehe da, nach drei Tagen kam bereits der Abholbescheid der Bahn an. Alles war drin und nichts war beschädigt!

Dann habe ich vor zehn Tagen meine Brieftasche mit Kreditkarten und sonstigen Dokumenten (Ausweis, Pass, Führerschein etc.) vermisst. Ein Tag später schöpfte ich den Verdacht, ich könnte die Brieftasche aus Versehen mit einer Warenrücksendung an einen großen Online-Versandhändler geschickt haben. Daraufhin habe ich dort den Verlust gemeldet. Das Suchen und Rücksenden sollte ca. drei Wochen dauern. Bereits nach zehn Tagen kam die Brieftasche zurück und nichts vom Inhalt fehlte!

Mein Vertrauen zu Gott war so stark, dass ich in beiden Fällen trotz der verständlichen Aufregung jede Nacht sehr gut schlafen konnte. Gott war keinesfalls „verpflichtet“, meine Gebete zu erhören. Dass er es getan hat und mir so viel innere Ruhe während des Wartens gab, das hat meine Dankbarkeit und mein Vertrauen ihm gegenüber sehr gestärkt.


 

Lost and found again!

When we put our worries and problems into God’s hands, HE puts His peace into our hearts. This is exactly what I have experienced twice in the last three weeks! After the flight back from Israel, I lost my second backpack. I was very sad because it contained gifts for my wife Lydia. Following the motto “ora et labora”, I (and with me many friends) asked God that I get the backpack back, at the same time I reported the loss to both the airline and the railway. And lo and behold, after three days, the railway company had already sent me a collection notice. Everything was inside and nothing was damaged!

Das sind die Geschenke, die ich mitgebracht und für immer verloren geglaubt hatte. / These are the gifts I had brought and thought lost forever. / Estos son los regalos que había traído y que creía perdidos para siempre.

Then, ten days ago, I missed my wallet with credit cards and other documents (ID, passport, driving licence, etc.). A day later, I suspected I might have sent the wallet by mistake with a goods return to a large online mail-order company. I then reported the loss there. The search and return should take about three weeks. After just ten days, the wallet came back and none of the contents were missing!

My trust in God was so strong that in both cases I was able to sleep very well every night despite the understandable excitement. God was in no way “obliged” to answer my prayers. The fact that he did and gave me so much inner peace during the waiting, greatly strengthened my gratitude and trust in him.


 

¡Perdido y encontrado de nuevo!

Cuando ponemos nuestras preocupaciones y problemas en manos de Dios, ÉL pone su paz en nuestros corazones. ¡Esto es exactamente lo que he experimentado dos veces en las últimas tres semanas! Tras el vuelo de vuelta de Israel, perdí mi segunda mochila. Estaba muy triste porque contenía regalos para mi esposa Lydia. Siguiendo el lema “ora et labora”, yo (y conmigo muchos amigos) pedí a Dios que se encontrara la mochila, al tiempo que denuncié la pérdida tanto a la compañía aérea como a la ferroviaria. Y he aquí que, al cabo de sólo tres días, me llegó la noticia de la compañía ferroviaria que podía pasar a recogerla. Nada faltaba y nada estaba dañado.

Die Krippe aus Bethlehem-Holz hatte sich meine Frau sehr gewünscht. Jetzt kann Weihnachten kommen! / The Bethlehem wood cot was something my wife had really wanted. Now Christmas can come! / El nacimiento de madera de Belén era algo que mi mujer deseaba mucho. ¡Ya puede llegar la Navidad!

Luego, hace diez días, no logré encontrar mi billetera con tarjetas de crédito y otros documentos (DNI, pasaporte, permiso de conducir, etc.). Un día después, sospeché que podría haber enviado la cartera por error con una devolución a una gran empresa de venta por correo en línea. Entonces denuncié la pérdida allí. La búsqueda y la devolución deberían durar unas tres semanas. Al cabo de sólo diez días, la cartera llegó y no faltaba nada de su contenido.

Mi confianza en Dios era tan grande que en ambos casos pude dormir muy bien cada noche a pesar de la comprensible excitación. Naturalmente Dios no estaba de ninguna manera “obligado” a responder a mis oraciones. El hecho de que lo hiciera y me diera tanta paz interior durante la espera, a profundizado enormemente mi gratitud y confianza en él.

Wie undankbar bin ich?

(Foto: Godsgirl_madi, pixabay.com)

[nx_spacer size=”5″]Nach einer Umfrage von 2018 gibt es mehr undankbare Menschen (56 Prozent) als dankbare (21 Prozent; 23 Prozent konnten sich nicht festlegen). Zu welcher Gruppe gehöre ich?

Wer gern und oft Danke sagt, ist nachweislich gesünder, leistungsfähiger und stressresistenter, denn wenn wir uns bedanken, schüttet unser Körper das Glückshormon Serotonin. Paulus wusste das nicht, riet aber den Christen in der Stadt Thessaloniki vor 2000 Jahren:  „Seid dankbar in allen Dingen!“ (1. Thessalonicher 5,18)

Jesus Christus erlebte häufig Undankbarkeit, während er sich bis zur Selbstaufgabe für das Wohl von Menschen einsetzte. Einmal heilte er zehn Leprakranke und nur einer von ihnen (ein „Ausländer“) kam zurück, um sich bei Jesus zu bedanken. Daraufhin fragte er: „Waren es nicht zehn Männer, die gesund geworden sind? Wo sind denn die anderen neun?“ (Lukas 17,17 Hfa)

Es muss kein böser Wille der Grund dafür gewesen sein, dass die anderen nicht kamen, um Danke zu sagen. Mir fielen ein paar mögliche Begründungen ein. Dabei merkte ich, dass es mir möglicherweise auch nicht anderes ergangen wäre:

  • Ich wollte nicht nur mit Worten danken, wollte ein Geschenk suchen, fand aber nichts passendes. (Kenne ich!)
  • Ich wollte ihm danken, da fiel mir ein, dass er wahrscheinlich keinen Dank erwartet, da ließ ich es auch sein. (Es stimmt: Gott hat unseren Dank nicht nötig, wir aber das Danken!)
  • Ich bin sonst nicht undankbar, aber aus lauter Freude habe ich es einfach vergessen! (Danken hat mit Denken zu tun. Gedankenlosigkeit führt zur Undankbarkeit aus Vergesslichkeit.)
  • Warum sollte ich mich bedanken? Ich hatte ein anständiges Leben geführt, ich hielt es für recht und billig, dass Jesus mich heilte. (Nach dem Motto: Mir wird nichts geschenkt, alles, was ich bekomme, steht mir zu, habe ich mir hart verdient.)
  • Warum kam schließlich der eine, der Ausländer, um sich zu bedanken? Vielleicht weil er meinte: Ohne zu atmen, kann ich nicht leben. Danken gehört für mich so zum Leben wie das Atmen!

Ich wünsche mir, dass auch ich nicht leben kann, ohne Danke zu sagen – Gott und meinen Mitmenschen. So häufig wie möglich.

 

English:
I was weeping, because I had no shoes, until I met one, who had no feet. Giacomo Leopardi (Foto)

Español:
Lloraba, porque no tenía zapatos, hasta que conocí a uno que no tenía pies.  Giacomo Leopardi (Foto)

Jammern oder danken?

 

(Foto: Godsgirl_madi, pixabay.com)

Gestern Abend haben wir uns, meine Frau und ich, die Sendung “Ein Herz für Kinder” angesehen. Die Beiträge über Menschen, junge und ältere, die sich weltweit für Kinder in Not einsetzen, haben uns sehr berührt. Beispielhaft fanden wir u. a. den Einsatz des 14-jährigen Colin Rimbach aus Ludwigsau, der durch den Verkauf von  Badeentchen die Arbeit eines Kinderhospizes unterstützt. Betroffen machte uns die Situation der Kinder, die im Wasserslum von Tondo in Manila zwischen dem Plastikmüll leben und diesen einsammeln und verkaufen, um überleben zu können – es ist unser aller Müll!

Wenn ich das betrachte, so muss ich mich dafür schämen, auf welch einem hohen Niveau wir gern in Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt, jammern. Dabei haben wir Tausende Gründe, dankbar zu sein.

“Tausende Gründe, dankbar zu sein” – das ist übrigens der Titel der Predigt, die ich gestern in meiner Kirchengemeinde (Adventgemeinde Lüneburg) gehalten habe (siehe Links unten).

Ausgangstext der Predigt waren die Worte Davids im 103. Psalm:

Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat …

Aus dieser Predigt möchte ich hier die letzten Worte abdrucken:

  • Wenn du diese Predigt hören konntest, dann kannst du Gott dafür danken, denn es gibt 360 Millionen Menschen weltweit, die ein Hörproblem haben. Und davon sind 32 Millionen Kinder!
  • Wenn du ein eigenes Konto bei einer Bank hast, gehörst du zu den acht Prozent der Reichen dieser Welt. Und wenn du mehr als 100 g Reis pro Tag essen kannst, kannst du mehr essen als ein Drittel der Weltbevölkerung!
  • Wenn du zur Schule gehst/gegangen bist, kannst du Gott dankbar sein, denn 121 Millionen Kinder haben nicht die Chance, in die Schule zu gehen!
  • Wenn du nie die Gefahr eines Krieges, die Einsamkeit einer Gefangenschaft, den Schmerz von Folterung oder das Elend von Hunger erlebt hast, geht es dir besser als 500 Millionen anderer Menschen auf dieser Erde!
  • Wenn du Essen im Kühlschrank, ein Dach über dem Kopf und ein Bett hast, bist du reicher als 75 Prozent der Weltbevölkerung!
  • Wenn du immer frisches Trinkwasser zur Verfügung hast, geht es dir besser als 1 Milliarde Menschen in den Entwicklungsländern.

Bevor du dich also das nächste Mal darüber beschwerst, wie unfair das Leben doch zu dir ist, denk an diese Beispiele. Es gibt tausende Gründe dankbar zu sein – Gott und unseren Mitmenschen gegenüber. Gott helfe uns, jeden Tag viele davon zu finden!

 

Eine Tafel der besonderen Art

Sieht lecker aus! (Foto: HNBS, pixabay)

Seit 25 Jahren gibt es diese sinnvolle Einrichtung in Deutschland: die Tafel. 60.000 Ehrenamtliche geben in mehr als 940 Tafeln gespendete Lebensmittel an 1,5 Mio. bedürftige Menschen weiter.

Es geschah vor ca. 80 Jahren, dass in meiner Heimatstadt Gijón (am Atlantik, in Nordwestspanien) eine außergewöhnliche „Tafel“ entstand. Diese Geschichte hat mich sehr beeindruckt:

Nach dem Mittagessen betrachtete ein Hotelgast, was sich auf der Plaza Mayor so abspielte. Es war 14 Uhr, da sah er, wie sich ein paar Bedürftige – eine alte Dame mit einem reichlich abgetragenen Kleid, ein Mann auf Krücken, Kinder in lumpigen Kitteln, ein paar Greise und alte Frauen – auf den Stufen des Rathauses gegenüber niederließen. Kaum hatte der letzte Platz genommen, da erschien eine eigenartige Prozession. Voran Don Manuel, der Hotelbesitzer, feierlich schwarz gekleidet, eine blütenweiße Serviette unter dem Arm. Ihm folgten Kellner und Mägde mit vollgefüllten Schüsseln und wohl gerichteten Platten, ganz so, als hätten sie eine Hochzeitstafel anzurichten.

Der Zug ging direkt auf die Menschen auf den Steinstufen zu. Teller und Bestecke wurden verteilt. Dann bediente der Hotelier eigenhändig jeden seiner Gäste, so, als habe er die beste Gesellschaft vor sich. Fachkundig beriet er sie und jeder dieser Armseligen konnte ganz nach Wunsch und Belieben wählen. Am Ende wurde abserviert, nicht anders als im Speisesaal des Hotels. Die Gäste gingen wieder ihres Wegs. Don Manuel aber zog mit dem in Körben eingesammelten Geschirr in sein Hotel zurück.

Als der Gast sich nach dem Sinn dieses seltsamen Vorgangs erkundigte, erfuhr er die Vorgeschichte. 1936 war Don Manuel während des letzten spanischen Bürgerkriegs gefangen genommen und zu Zwangsarbeit im Hafen von Gijón verurteilt worden. Dann kam der Erschießungsbefehl. In letzter Minute intervenierte jedoch der Gefängnisaufseher und rettete ihm das Leben. Warum er das tat? Einige Jahre zuvor hatte Don Manuel den damals Jugendlichen bei einem Einbruch im Hotel ertappt. Auf die Frage, warum er eingebrochen war, sagte der junge Mann: „Weil ich Hunger hatte!“ Darauf hin ließ ihn Don Manuel gehen und verzichtete auf eine Anzeige. Nun rettete ihm der ehemalige Dieb und nun Gefängnisaufseher aus Dankbarkeit das Leben.

Als Don Manuel über die Armut nachdachte, die der Bürgerkrieg hinterließ, fasste er aus einen Entschluss: „Die Armen des Städtchens nicht nur zu speisen, sondern auch zu ehren.“ Und so fing er an, jeden Tag um 14 Uhr diese vornehme Speisung, unterstützt durch sein Personal, durchzuführen. Dabei wurden die Bedürftigen von einer Frau angeführt, die am Ende der Speisung die Teller und Bestecke abzählte. (Diese Frau hieß „La Perala“ und ich habe sie kennengelernt, als ich ein Kleinkind war und sie auf unserer Straße bettelte!)

Als Don Manuels Frau starb, kamen viele dieser Bedürftigen ins Hotel, um ihr Beileid zu bekunden. In seinem Testament verfügte er, dass diese Speisung nach seinem Tod fortgeführt werden sollte.

Ich denke, dass diese Worte von Jesus (im Matthäusevangelium 25,40 NLB) auch Don Manuel gelten:

Was ihr für einen der Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan!

Eine historische Aufnahme aus dem Jahr 1942.

Don Manuel Meana Canal lebte von 1888 bis 1958. Er gründete sein Hotel Anfang des 20. Jhdt. mit 15 Zimmern. Seit 1946 heißt es „Hotel Asturias“ und hat inzwischen 125 Zimmer und vier Sterne.

Links vom Rathaus (1867 gebaut) steht das Hotel Asturias. (Foto: Yumarso, Lizenz: CCAA 4.0)

 

Links dazu (spanisch):
https://elblogdeacebedo.blogspot.com/2018/04/don-manuel-meana-canal-gijon-1888-1958.html
http://hotelasturiasgijon.es/el-hotel/historia/

Eine andere moderne Geschichte in diesem Zusammenhang: das Restaurant Robin Hood in Madrid. Gott und die Welt-Sendung in der ARD-Mediathek (29 Min., verfügbar bis 18.8.2018)