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Lieben auf Befehl?

(Foto: John Hain, pixabay.com)

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Lieben auf Befehl?
Heute, am 17.1.2022, feiern die US-Amerikaner, wie an jedem dritten Montag im Januar, den Martin Luther King Day. Damit ehren sie den 1968 ermordeten Baptistenpastor und Bürgerrechtler Martin Luther King Jr. (1929-1968).

Folgende Worte, die er zu Weihnachten 1957 sprach, finde ich ziemlich herausfordernd: „Die Rassenprobleme werden nie endgültig gelöst werden, solange die unterdrückten Menschen nicht fähig sind, ihre Feinde zu lieben.“ (Zitiert in „Die Kraft zum Lieben“, Konstanz, 1964)

Ob man das aus eigener Kraft schafft? Ich kann meinem Mund befehlen, meinen Feind nicht zu beleidigen. Aber kann ich auf Befehl einen Feind lieben? Meine Überzeugung ist, dass nur Jesus Christus das in mir bewirken kann. Er sagte in der Bergpredigt (Matthäus 5,44-45) nicht nur „Liebt eure Feinde“, sondern nannte dabei zwei Gründe: Wir sind Kinder unseres Vaters im Himmel – Er will uns nicht nur dazu motivieren, sondern auch befähigen. Und: „Er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute aufgehen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose.“ Die Art und Weise, wie Er mit uns, die auch wir Sünder sind, umgeht, wird uns ebenfalls dazu bewegen, wie Er handeln zu wollen.

Ich habe – soweit ich weiß – keine Feinde, will aber ohne Ansehen der Person jedem Menschen Verständnis und Liebe entgegenbringen, dem ich begegne. Auch (als ungeduldiger Spanier) im Straßenverkehr!


 

Love on command?
Today, 17 January 2022, US Americans celebrate Martin Luther King Day, as they do every third Monday in January. They honour the Baptist pastor and civil rights activist Martin Luther King Jr (1929-1968), who was assassinated in 1968.

I find the following words he spoke at Christmas 1957 quite challenging: “There will be no permanent solution to the race problem until oppressed men develop the capacity to love their enemies.” (Quoted in “Class of Nonviolence”, p. 77,78)

Whether one can do this by one’s own strength? I can command my mouth not to offend my enemy. But can I love an enemy on command? My conviction is that only Jesus Christ can bring this about in me. He said in the Sermon on the Mount (Matthew 5:44-45) not only “Love your enemies” but in doing so gave two reasons: We are children of our Father in heaven; He not only wants to motivate us to do this, but also to enable us. And, “He makes His sun rise on the evil as well as on the good, and sends rain on the pious as well as on the ungodly.” The way He deals with us, who are also sinners, will also move us to want to act like Him.

I have – as far as I know – no enemies, but I want to show understanding and love to everyone I meet, regardless of the person. Also (as an impatient Spaniard) in the traffic!

 abcd


 

¿Amor por mandato?
Hoy, 17 de enero de 2022, los estadounidenses celebran el Día de Martin Luther King. Honran con ello al pastor baptista y activista de los derechos civiles Martin Luther King Jr (1929-1968), asesinado en 1968.

Las siguientes palabras que pronunció en la Navidad de 1957 me parecen bastante desafiantes: “Los problemas de la raza nunca se resolverán definitivamente hasta que los pueblos oprimidos sean capaces de amar a sus enemigos”. (Citado en “Class of Nonviolence”, p. 77,78)

¿Puede uno hacer esto con sus propias fuerzas? Puedo ordenar a mi boca que no ofenda a mi enemigo. Pero, ¿puedo amar a un enemigo por mandato? Mi convicción es que sólo Jesucristo puede lograr esto en mí. En el Sermón de la Montaña (Mateo 5:44-45) no sólo dijo “Amad a vuestros enemigos”, sino que al hacerlo dio dos razones: Somos hijos de nuestro Padre que está en los cielos; Él no sólo quiere motivarnos a hacerlo, sino también capacitarnos. Y añadió: “Dios hace salir su sol tanto sobre los malos como sobre los buenos, y envía la lluvia tanto sobre los piadosos como sobre los impíos”. La forma en que Él trata con nosotros, que también somos pecadores, también nos impulsará a querer actuar como Él.

Que yo sepa, no tengo enemigos, pero quiero mostrar comprensión y amor a quienes pasen por mi camino.

Ein utopischer Traum?

Martin Luther King Jr. (15.1.1929-4.4.1968) war ein US-amerikanischer Baptistenpastor und Bürgerrechtler. (Bild: johnhain, pixabay)

 

Am 4. April 1968, heute vor 51 Jahren, starb der Baptistenpastor und Bürgerrechtler Martin Luther King Jr. Er wurde bei einem Attentat in Memphis (Tennessee, USA) erschossen. Seine berühmte Rede I Have a Dream (Ich habe einen Traum), die er am 28. August 1963 in Washington D. C. hielt, ist sehr bewegend (hier der Originalwortlaut, hier der deutsche Text). Hier ein Ausschnitt:

„Ich habe einen Traum, dass eines Tages die Söhne von früheren Sklaven und die Söhne von früheren Sklavenbesitzern auf den roten Hügeln von Georgia sich am Tisch der Bruderschaft gemeinsam niedersetzen können. Ich habe einen Traum, dass eines Tages selbst der Staat Mississippi … zu einer Oase der Freiheit und Gerechtigkeit transformiert wird. Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden … dass eines Tages wirklich in Alabama kleine schwarze Jungen und Mädchen mit kleinen weißen Jungen und weißen Mädchen als Schwestern und Brüder Hände halten können.“

Besteht die geringste Chance, dass dieser Traum eines Tages Wirklichkeit wird, oder bleibt er pure Utopie? Bereits vor 500 Jahren erschien das Buch Utopia des englischen Staatsmanns Thomas Morus. Darin heißt es: „Irgendwo im Nirgendwo existiert eine bessere Welt, die das Unmögliche möglich macht.“

Um das Unmögliche möglich zu machen und somit Kings Traum zu erfüllen, wären neue Menschen nötig, denn der Mensch ist das größte Problem. Daran hat sich nach 50 oder 500 Jahren nichts geändert, wie die Geschichte und die Medien zeigen. Den Menschen von Grund auf erneuern, das kann allerdings nur derjenige, der ihn erschaffen hat (ursprünglich vollkommen, fehlerfrei). Das macht Gott aber nicht pauschal und ungefragt, denn nichts achtet er mehr als den freien Willen seiner Geschöpfe.

Mit diesen neuen Menschen gehen der Traum von Martin Luther King und die Worte aus dem letzten Buch der Bibel, der Offenbarung (21,4-5), in Erfüllung: In Gottes neuer Welt, die er für alle vorbereitet, die sein Erneuerungsangebot annehmen.

Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen … Siehe, ich mache alles neu!

 

Diese Andacht wurde im Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg veröffentlicht (für den 4.4.2019).