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Ein utopischer Traum?

Martin Luther King Jr. (15.1.1929-4.4.1968) war ein US-amerikanischer Baptistenpastor und Bürgerrechtler. (Bild: johnhain, pixabay)

 

Am 4. April 1968, heute vor 51 Jahren, starb der Baptistenpastor und Bürgerrechtler Martin Luther King Jr. Er wurde bei einem Attentat in Memphis (Tennessee, USA) erschossen. Seine berühmte Rede I Have a Dream (Ich habe einen Traum), die er am 28. August 1963 in Washington D. C. hielt, ist sehr bewegend (hier der Originalwortlaut, hier der deutsche Text). Hier ein Ausschnitt:

„Ich habe einen Traum, dass eines Tages die Söhne von früheren Sklaven und die Söhne von früheren Sklavenbesitzern auf den roten Hügeln von Georgia sich am Tisch der Bruderschaft gemeinsam niedersetzen können. Ich habe einen Traum, dass eines Tages selbst der Staat Mississippi … zu einer Oase der Freiheit und Gerechtigkeit transformiert wird. Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden … dass eines Tages wirklich in Alabama kleine schwarze Jungen und Mädchen mit kleinen weißen Jungen und weißen Mädchen als Schwestern und Brüder Hände halten können.“

Besteht die geringste Chance, dass dieser Traum eines Tages Wirklichkeit wird, oder bleibt er pure Utopie? Bereits vor 500 Jahren erschien das Buch Utopia des englischen Staatsmanns Thomas Morus. Darin heißt es: „Irgendwo im Nirgendwo existiert eine bessere Welt, die das Unmögliche möglich macht.“

Um das Unmögliche möglich zu machen und somit Kings Traum zu erfüllen, wären neue Menschen nötig, denn der Mensch ist das größte Problem. Daran hat sich nach 50 oder 500 Jahren nichts geändert, wie die Geschichte und die Medien zeigen. Den Menschen von Grund auf erneuern, das kann allerdings nur derjenige, der ihn erschaffen hat (ursprünglich vollkommen, fehlerfrei). Das macht Gott aber nicht pauschal und ungefragt, denn nichts achtet er mehr als den freien Willen seiner Geschöpfe.

Mit diesen neuen Menschen gehen der Traum von Martin Luther King und die Worte aus dem letzten Buch der Bibel, der Offenbarung (21,4-5), in Erfüllung: In Gottes neuer Welt, die er für alle vorbereitet, die sein Erneuerungsangebot annehmen.

Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen … Siehe, ich mache alles neu!

 

Diese Andacht wurde im Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg veröffentlicht (für den 4.4.2019).

Leuchtende Augen

Jedes Jahr führen christliche Einrichtungen Freizeiten für Kinder aus Tschernobyl oder der Ukraine durch. Vor zwei Jahren waren es 46 Kinder aus der Ukraine, die 14 unbeschwerte Tage in einem christlichen Freizeit- und Tagungszentrum in Norddeutschland verbrachten. Sie kamen aus Waisenhäusern oder ärmlichen Verhältnissen und machten daher große Augen, als sie die schönen Gästehäuser, Spiel- und Sportplätze sahen. Als sie dann auch noch die Hilfsbereitschaft der Menschen erlebten, die ihnen Kleidung, Spielsachen und vieles mehr schenkten, riefen sie: „Wir sind im Paradies!“

Im Rundbrief dieser Einrichtung war einige Wochen später zu lesen: „Nach der Heimkehr sahen die Eltern, die Pflegeeltern und Verwandten die glücklichen Augen ihrer Kinder und waren sehr dankbar für die geschenkte Freude.“

Vor 2000 Jahren fragten Menschen Jesus, wann das Reich Gottes kommen würde. Seine überraschende Antwort lautete (Lukas 17,21):

Das Reich Gottes ist mitten unter euch. 

Ein Stück Paradies auf Erden als Vorwegnahme des wiederhergestellten Paradieses nach dem zweiten Kommen Jesu: Ist nicht auch das mit der obigen Antwort gemeint, die Jesus den Fragestellern gab?

Wäre es nicht großartig, wenn Menschen die Gemeinschaft mit Christen als paradiesisch empfinden würden? Natürlich nicht deswegen, weil sie sündlose Christen angetroffen hätten, sondern weil sie Menschen begegnet sind, die Jesus Christus ehrlich und entschlossen nachfolgen. Christen, die nicht nur das (geschriebene) Wort Gottes ernst nehmen, sondern sich auch am Vorbild Jesu orientieren – zum Beispiel in der Liebe zum Nächsten und zueinander: „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ (Johannes 13,35)

Leuchtende Augen – auch bei mir? (Foto: blackstarvideo, pixabay)

Leuchten die Augen der Menschen, nachdem sie einen Tag (oder mehrere) mit uns verbracht haben? Nachdem sie Einblick in unser Denken, in unseren Umgang mit dem Partner oder den Kindern, den Arbeitskollegen, den Vorgesetzten, unseren Angestellten, unseren Nachbarn? Ich denke, auch das ist mit folgenden Worten Jesu gemeint: „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Matthäus 5,16)

Das Reich Gottes ist mitten unter den Menschen, weil du und ich, Kinder Gottes, Bürger und Botschafter dieses Reiches sind. Mit beiden Beinen leben wir auf dieser Erde, aber unser Herz schlägt für Jesus. Wo er wohnt, hat das Paradies bereits begonnen.