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Deutsch:
Leben ohne Kämpfe ist Leben ohne Frieden,
wer nie im Sturm war, freut sich nicht an glatter See.
Leben ohne Trauer ist Leben ohne Hoffnung,
wer keinen Abschied kennt, kennt auch kein Wiedersehn.
(Jürgen Werth, aus dem Musical Josef – Eine Traumkarriere)
Mit dem ersten Teil dieser vierten und letzten Strophe habe ich kaum Erfahrungen: Innere Kämpfe kenne ich wohl, nennenswerte Auseinandersetzungen mit anderen Menschen sind mir (bis jetzt) erspart geblieben. Stürme kenne ich wohl vom Meeresufer aus, war jedoch nie an Bord eines Schiffes o. ä. während eines Sturmes.
Trauer habe ich mehrmals erlebt, vor allem als mein Vater tödlich verunglückte (er war 34, ich 12). Weil er aufgrund eines Stromschlags auf der Stelle (vor meinen Augen) tot war, gab es auch keinen Abschied. Umso mehr freue ich mich aufs Wiedersehen, da er mit uns – meiner Mutter und uns Kindern – die Hoffnung auf die Auferstehung von den Toten hatte, wenn Jesus Christus wiederkommt. So wie es im Glaubensbekenntnis heißt.
Familienangehörige oder Freunde nach langer Zeit wiederzusehen, ist ein herrliches Erlebnis. Besonders wenn man in der Zwischenzeit miteinander verbunden geblieben ist, was heute recht einfach ist.
Kontakt mit seiner Familie halten, das konnte Josef, um den es in diesem Musical von Jürgen Werth geht, nicht. Weder wusste er, wie sich seine Brüder, die ihn als Sklaven verkauft hatten, entwickelten, noch konnte er seinem Vater ein Lebenszeichen übermitteln, der ihn für tot hielt und tief trauerte.
Welch freudiges Wiedersehen war es, als er viele Jahre später seine Brüder zu sehen bekam! Und wie sehr hatten sie sich verändert – das, was sie ihrem Bruder und ihrem Vater angetan hatten, war nicht ohne positive Folgen geblieben. Und was für eine Freude war es, als Josef seinen alten Vater in die Armen schließen und trösten konnte!
Josef erlebte alles, wovon in diesem Lied die Rede ist: Stürme, Trauer und unfreiwillige Trennung, Neid, Kälte und Verleumdung. Aber er erlebte auch, dass Gott ihn nicht verließ, sondern immer wieder Türen öffnete, seine Treue belohnte, ihn mit seinen Fähigkeiten zum Segen für ganze Völker gebrauchte und nicht zuletzt auch als Retter für seine Familie.
Weil Josef in allen schwierigen Situationen seines Lebens die schützende und zum Guten führende Hand Gottes spürte, konnte er seine Brüder trösten, als sie um ihr Leben bangend vor Josef als dem Vizekönig von Ägypten knieten: „Ihr braucht euch nicht zu fürchten. Macht euch keine Vorwürfe, dass ihr mich hierher verkauft habt, denn Gott wollte es so! Er hat mich vorausgeschickt, um euch zu retten … Gott hat mich euch vorausgesandt, damit ihr mit euren Familien am Leben bleibt … Nicht ihr habt mich hierhergeschickt, sondern Gott! Er hat mir diese hohe Stellung gegeben: Ich bin der Berater des Pharaos und der Vorsteher seines Reiches.“ (1.Mose/Genesis 45,5-8 Hfa)
Glücklich jeder, der wie Josef erkennt: Ich bin nicht ein Spielball des Zufalls, ein Korken, der auf dem Ozean ziellos umhertreibt, sondern ein von Gott geliebtes, von ihm geführtes und in seiner Hand geborgenes Kind Gottes. Wer das so sehen gelernt hat, kann freudig dem Refrain des Liedes zustimmen: „Wir danken dir Gott für das, was du gibst. Wir danken dir Gott, weil du immer liebst.“
Das Lied auf YouTube / neuere Fassung
English:
Life without struggles is life without peace,
Who never was in the storm, is not glad at smooth sea.
Life without grief is life without hope,
who avoids saying goodbye does not experience the joy of meeting again.
(Jürgen Werth) [picture]
Español:
Una vida sin luchas es una vida sin paz,
quien nunca ha pasado por la tormenta, no apreciará un mar tranquilo.
Una vida sin penas es una vida vacía de esperanza,
quien evita las despedidas no disfrutará de la alegría del reencuentro.
(Jürgen Werth) [Foto]