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28 Jahre vergeudet!

Nachbau der Höhle, in der sich Yokoi versteckte.

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Er vergeudete 28 Jahre seines Lebens, so lange verbrachte er im Dschungel versteckt: der japanische Unteroffizier Yokoi Shōichi. Mit anderen Soldaten seiner Einheit versteckte er sich auf der Insel Guam im Sommer 1944. Zuerst erfuhr er nicht von der Kapitulation Japans, acht Jahre später traute er der Information eines Flugblattes nicht bzw. hielt eine persönliche Kapitulation für unehrenhaft. Nach weiteren zwölf Jahren starben seine beiden letzten Gefährten und so harrte er allein weiter aus: Er lebte in einer kleinen, selbst gegrabenen Erdhöhle und ernährte sich unter anderem von Nüssen, Schnecken, Fröschen, Krebsen, Vögeln und Ratten.

Am 24. Januar 1972, also vergangene Woche vor 53 Jahren, wurde er schlussendlich von Fischern entdeckt. Das Medienaufsehen war riesengroß! Wie bitter, so viel Zeit in selbstgewählter Isolation und in einem unwürdigen Zustand zu verbringen, obwohl er ein Leben in Freiheit hätte genießen können!

Nicht weniger bitter ist die Tatsache, dass so viele Menschen heute eine Existenz zweiter oder dritter Klasse dahinfristen, weil sie nicht erfahren haben oder nicht glauben wollen: Gott hat Frieden mit den Menschen geschlossen! Jeder darf sein selbst-gewähltes Gefängnis der Angst, der Orientierungs- und Hoffnungslosigkeit verlassen, ein Leben in Freiheit und Würde führen und sich über die Aussicht freuen, die Ewigkeit im Reich Gottes zu verbringen. Dort, wo es keinen Krieg und keine Katastrophen, keine Krankheit und keinen Tod geben wird.

Diese gute Nachricht darf jeder als „Botschafter“ des Himmels weitergeben, der diese Befreiung erfahren hat. Daher schrieb der Apostel Paulus vor 2000 Jahren an die Christen in der griechischen Stadt Korinth (2. Korinther 5,20 Neues Leben Bibel):

So sind wir Botschafter Christi, und Gott gebraucht uns, um durch uns zu sprechen. Wir bitten inständig, so, als würde Christus es persönlich tun: „Lasst euch mit Gott versöhnen!“

Yokoi konnte sich bei seiner Befreiung nicht richtig freuen, weil er sich dafür schämte, nicht im Krieg gefallen zu sein, daher sagte er: „Es ist mir sehr peinlich, lebend zurückzukehren.“ Keiner von uns muss sich dafür schämen, die Freiheit unverdienterweise in Anspruch zu nehmen, die Gott uns anbietet.

Yokoi lebte noch 25 Jahre nach seiner Rückkehr in die Zivilisation: Er heiratete, arbeitete als Überlebenstrainer und schrieb Ratgeber über gesunde Ernährung. So hat seine Geschichte ein gewisses Happy End gehabt. Trotz allem.

[Dieser Text ist für den 24.1.2025 im Andachtsbuch 2025 des Advent-Verlags Lüneburg erschienen]

YouTube-Video 28 Years in Hiding: The Incredible Story of Shoichi Yokoi (englisch, 30 Min.)


 

28 wasted years!

He wasted 28 years of his life, spending that long hiding in the jungle: Japanese non-commissioned officer Yokoi Shōichi. Together with other soldiers from his unit, he went into hiding on the island of Guam in the summer of 1944. At first he did not learn of Japan’s surrender, but eight years later he did not trust the information in a leaflet and considered a personal capitulation dishonourable. After another twelve years, his last two companions died and so he endured alone: He lived in a small burrow he had dug himself and fed on nuts, snails, frogs, crabs, birds and rats, among other things.

On 24 January 1972, 53 years ago also, he was finally discovered by fishermen. The media attention was huge! How bitter to spend so much time in self-imposed isolation and in an inhumane conditions when he could have enjoyed a life in freedom!

No less bitter is the fact that so many people today live a second or third class existence because they have not heard or do not want to believe: God has made peace with mankind! Everyone can leave their self-imposed prison of fear, disorientation and hopelessness, lead a life of freedom and dignity and enjoy the perspective of spending eternity in the kingdom of God. Where there will be no war and no catastrophes, no illness and no death.

Anyone who has experienced this deliverance can pass on this good news as an „ambassador“ from heaven. This is why the apostle Paul wrote to the Christians in the Greek city of Corinth 2000 years ago (2 Corinthians 5:20):

So we are Christ’s ambassadors, and God uses us to speak through us. We ask fervently, as if Christ were doing it personally: “ Let yourselves be reconciled to God!“

Yokoi couldn’t really rejoice at his liberation because he was ashamed of not having fallen in the war, so he said, „I’m very embarrassed to come back alive.“ None of us need to be ashamed of undeservedly claiming the freedom that God offers us.

Yokoi lived for 25 years after his return to civilisation: he married, worked as a survival trainer and wrote guidebooks on healthy eating. So his story had something of a happy ending. Despite everything.


 

¡28 años desperdiciados!

Desperdició 28 años de su vida, pasando ese tiempo escondido en la selva: el suboficial japonés Yokoi Shōichi. Junto con otros soldados de su unidad, se escondió en la isla de Guam en el verano de 1944. Al principio no se enteró de la capitulación de Japón, ocho años después no se fiaba de la información de un panfleto y consideraba deshonrosa una rendición personal. Al cabo de otros doce años, murieron sus dos últimos compañeros, por lo que perseveró solo: Vivía en una pequeña madriguera que él mismo había cavado y se alimentaba, entre otras cosas, de nueces, caracoles, ranas, cangrejos, pájaros y ratas.

El 24 de enero de 1972, hace ahora 53 años, fue descubierto por unos pescadores. La atención mediática fue enorme. ¡Qué amargo pasar tanto tiempo en un aislamiento autoimpuesto y en una condición indigna cuando podría haber disfrutado de una vida en libertad!

No menos amargo es el hecho de que tantas personas vivan hoy una existencia de segunda o tercera clase porque no han sabido o no quieren creer: ¡Dios ha hecho las paces con la humanidad! Todos pueden salir de su prisión autoimpuesta de miedo, desorientación y desesperanza, llevar una vida de libertad y dignidad y disfrutar de la perspectiva de pasar la eternidad en el reino de Dios, donde no habrá guerras ni catástrofes, ni enfermedades ni muerte.

Cualquiera que haya experimentado esta liberación debe transmitir esta buena noticia como „embajador“ del cielo. Por eso el apóstol Pablo escribió a los cristianos de la ciudad griega de Corinto hace 2000 años (2 Corintios 5:20):

Así que somos embajadores de Cristo, y Dios se sirve de nosotros para hablar a través de nosotros. Pedimos con fervor, como si Cristo lo hiciera personalmente: „¡Reconciliaos con Dios!“.

Yokoi no conseguía alegrarse de su liberación porque se avergonzaba de no haber caído en la guerra, así que dijo: „Me da mucha vergüenza volver vivo“. Ninguno de nosotros tiene por qué avergonzarse de aceptar inmerecidamente la libertad que Dios nos ofrece.

Yokoi vivió 25 años tras su regreso a la civilización: se casó, trabajó como entrenador de supervivencia y escribió guías sobre alimentación sana. Así que su historia tuvo algo parecido a un final feliz. A pesar de todo.

Sorgenlos „über den Wolken“?

Flugzeuge faszinieren nicht nur Kinder!

Kinder lieben es, Flugzeuge zu beobachten. Als unsere Kinder klein waren, sind wir ab und zu mit ihnen zum Flughafen (damals Stuttgart) gefahren, um das Landen und Starten der Flugzeuge zu beobachten. Nicht nur die zwei Jungs haben es sehr genossen! Inzwischen sind sie sehr häufig geflogen. Zuletzt der Jüngere mit seiner Familie nach Mexiko. Und wir, meine Frau und ich, sind virtuell „mitgeflogen“: dank der App Flightradar24.

Im Sommer habe ich manchmal im Garten gelegen, die Flugzeuge beobachtet und in der App geprüft, woher sie kamen (viele natürlich aus Hamburg) und wohin sie unterwegs waren. Sehr spannend! Da bekomme ich jedes Mal Lust, wieder über den Wolken zu schweben. Obwohl ich so häufig geflogen bin, fasziniert mich immer wieder der Blick durchs Fenster auf die immer kleiner werdende Landschaft. Und fast jedes Mal kommt mir der Song von Reinhard Mey in den Sinn, in dem er die Gedanken eines Menschen beschreibt, der auf einem Flugplatz einem Flugzeug beim Abheben zusieht und gerne mitgeflogen wäre:

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.
Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen
und dann würde was uns groß und wichtig erscheint
plötzlich nichtig und klein.

Grenzenlos ist die Freiheit über den Wolken auch nicht: Selbst wenn man im Cockpit sitzt und das Flugzeug steuert, ist man an Navigationsregeln, Naturgesetze und Spritvorrat gebunden. Und meistens fliegen die Ängste und Sorgen ebenfalls mit, selbst Richtung Urlaub. Was wirklich stimmt, ist der Gedanke, dass alles, was uns hier unten groß und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein wird.

Gott steht viel höher als die Wolken. Er steht am Höchsten! Daher hat er den allerbesten Überblick. Er kann uns helfen zu erkennen, was im Blick auf das Ziel unseres Lebens wirklich groß und wichtig ist. Durch sein Wort will er uns helfen, die Erfahrungen und Herausforderungen unseres Alltags in den Dimensionen zu sehen, die ihnen wirklich zustehen.

Nur der Schöpfer kann uns eine Freiheit schenken, die das Prädikat grenzenlos verdient, weil sie nur die Grenzen der Liebe kennt. Nur er kann uns von den Ängsten und Sorgen befreien, die wir nur vorübergehend unterdrücken können oder erfolglos unter den Teppich kehren. Wir haben einen Vater im Himmel, dem nichts zu groß oder zu schwer ist. Sehr schön besingt das Sefora Nelson:

Lege deine Sorgen nieder / Leg sie ab in meiner Hand / Du brauchst mir nichts zu erklären / Denn ich hab dich längst erkannt / Lege sie nieder in meine Hand / Komm, leg sie nieder, lass sie los in meine Hand / Lege sie nieder, lass einfach los / Lass alles fall’n, nichts ist für deinen Gott zu groß … / Lege deine Ängste nieder … / Lege deine Sünden nieder / Lege deine Zweifel nieder …

Reinhard Mey ist ein deutscher Liedermacher (Jahrgang 1942), der für seine humorvollen und politischen Lieder in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden recht bekannt geworden ist. Er war seit seiner Jugend am Fliegen interessiert und erfüllte sich mit dem Erwerb der Pilotenlizenz einen Kindheitstraum. Während der Ausbildungszeit in Wilhelmshaven wohnte Mey auch am Flugplatz und seine täglichen Eindrücke und Beobachtungen verarbeitete er in seinem Lied.

 
Worry-free “above the clouds”?

[Shortened Version] When I see an airplane flying high in the sky, I think of the song by German singer Reinhard Mey, „Above the Clouds.“ It reflects the thoughts of someone at an airfield watching a plane take off, wishing they could have been on board:

Above the clouds, freedom must be borderless.
All the fears, all the worries, they say, remain hidden below,
And then whatever seems big and important to us
Suddenly becomes insignificant and small.

Freedom above the clouds is not truly boundless: Even if you’re sitting in the cockpit and piloting the plane, you’re bound by navigation rules, natural laws, and fuel reserves. And most of the time, fears and worries fly along with you—even when heading on vacation. What does hold true is the thought that everything that seems big and important to us down here suddenly becomes trivial and insignificant.

God is much higher than the clouds. He is the Most High! Therefore, He has the ultimate perspective. He can help us recognize what is truly big and important in light of the purpose of our lives. Through His Word, He wants to help us see the experiences and challenges of our everyday lives in the dimensions they truly deserve.

Only the Creator can give us freedom that truly deserves to be called boundless—because it knows only the boundaries of love. Only He can free us from the fears and worries we can only suppress temporarily or unsuccessfully sweep under the rug. We have a Father in heaven for whom nothing is too big or too difficult.

¿Sin preocupaciones «por encima de las nubes»?

[Versión abreviada] Cuando veo un avión volar alto en el cielo, recuerdo la canción del cantante alemán Reinhard Mey, „Sobre las nubes“ („Über den Wolken“). Habla de los pensamientos de una persona que, en un aeropuerto, observa cómo un avión despega y desearía haber podido volar con él:

Sobre las nubes la libertad debe ser ilimitada.
Todos los miedos, todas las preocupaciones, dicen, quedan ocultos debajo,
y entonces lo que aquí nos parece grande e importante
de repente se vuelve insignificante y pequeño.

Sin embargo, la libertad sobre las nubes tampoco es completamente ilimitada: incluso si uno está sentado en la cabina pilotando el avión, está sujeto a las reglas de navegación, a las leyes de la naturaleza y a las reservas de combustible. Y, la mayoría de las veces, los miedos y las preocupaciones también vuelan con nosotros, incluso cuando vamos de vacaciones. Lo que sí es cierto es la idea de que todo lo que aquí abajo nos parece grande e importante, de repente se vuelve insignificante y pequeño.

Dios está mucho más alto que las nubes. ¡Él está en lo más alto! Por lo tanto, tiene la mejor perspectiva. Él puede ayudarnos a reconocer lo que es realmente grande e importante a la luz del propósito de nuestra vida. A través de su Palabra, quiere ayudarnos a ver las experiencias y desafíos de nuestra vida cotidiana en las dimensiones que realmente les corresponden.

Solo el Creador puede darnos una libertad que realmente merece ser llamada ilimitada, porque solo conoce los límites del amor. Solo Él puede liberarnos de los miedos y preocupaciones que solo podemos reprimir temporalmente o esconder sin éxito bajo la alfombra. Tenemos un Padre en el cielo para quien nada es demasiado grande ni demasiado difícil.

Das „Heilige Jahr“ unter die Lupe genommen

Nach 25 Jahren feiert die römisch-katholische Kirche wieder ein Jubeljahr. Was wird den teilnehmenden Pilgern versprochen? (Foto: Vatican News)

Rom stellt sich auf 32 Millionen Pilger im „Heiligen Jahr“ 2025 ein. Im letzten Jubeljahr 2000 waren es 25 Millionen. Das sind keine „normalen“ Touristen, sondern sie folgen einem vorgegebenen Besuchsprogramm: Dazu gehören diesmal acht Pilgerorte, darunter der Petersdom, die Lateranbasilika, die Basilika Santa Maria Maggiore und die Katakomben. Und die meisten von ihnen tun diese Pilgerreise, um den vollkommenen Ablass ihrer Sünden zu erlangen.

Das erste Heilige Jahr wurde 1300 von Papst Bonifatius VIII. (1294-1303) ausgerufen und sollte alle 100 Jahre stattfinden. Inzwischen wurde der Abstand auf alle 25 Jahre verringert. Als biblisches Vorbild dient das biblische Jubeljahr (siehe Levitikus/3. Mose 25), ein alle 50 Jahre begangenes Erlassjahr. Allerdings hatte das jüdische Erlassjahr nichts mit der Vergebung der Sünden zu tun, sondern es ging um ein Erlassen von Schulden und Notkrediten. Dadurch sollte das soziale Gleichgewicht im Land wiederhergestellt werden.

Teilnehmer einer Wallfahrt nach Rom im Jahr 2016. (Archivfoto: Christof Haverkamp, „Kirche+Leben“)

Wie Papst Franziskus in der „Verkündigungsbulle des Heiligen Jahres 2025 (Spes non confundit)“ erläutert, vergibt Gott den Menschen zwar ihre Sünden, nicht jedoch die Folgen. Und diese bedürfen der Läuterung, sei es hier auf Erden (zum Beispiel durch gute Werke, Wallfahrten usw.), „sei des nach dem Tod im sogenannten Purgatorium“ (S. 29-30 bzw. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1472). Durch den Ablass, der anlässlich des Heiligen Jahres gewährt wird, werden also nach katholischer Lehre zeitliche Strafen für Sünden erlassen, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind.

In einem Interview des Deutschland Funks vom 31.12.2024 vergleicht der evangelische Theologe Volker Lepin diesen Straferlass mit einer vorzeitigen Haftentlassung bei guter Führung. „Wenn ich mich anständig bemühe, dann gibt mir Gott immer noch ein Stück mehr Reduktion“ der Strafe. Diese Verringerung der Strafdauer kann Tausende oder gar Hunderttausende von Jahren ausmachen. „Durch das Fegefeuer hindurch kommen sie [die Gläubigen] in den Himmel und durch den Ablass können sie die Zeit im Fegefeuer auch noch verkürzen … Ich weiß dann, dass ich ins Fegefeuer komme und dann tue ich halt möglichst viel und muss dann irgendwann auch nichts mehr tun, sondern kann irgendwas kaufen, damit ich diese Zeit im Fegefeuer noch verkürze.“

Dieses „Kaufen“ führte am Ende des Mittelalters zu einer regelrechten Inflation des Ablasswesens. Papst Leo X. ließ wegen seiner chronischen Geldnot die Ablassbriefe wie Wertpapiere anbieten. Vom Dominikanermönch Johann Tetzel, der für den Ablasshandel in der Kirchenprovinz Magdeburg verantwortlich war, soll der Satz stammen „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer in den Himmel springt“. In den 95 Thesen, die Martin Luther am 31. Oktober 1517 an die Tür der Wittenberger Schlosskirche schlug, kritisierte er scharf den Ablasshandel.

Dieses Gemälde aus dem 19. Jhdt. zeigt Johann Tetzel beim Verkauf von Ablassbriefen.

Bei allem Respekt gegenüber katholischen Christen, die – weil sie es nicht anders kennen – sich aufrichtig bemühen, diesen Straferlass für sich oder für ihre verstorbenen Angehörigen zu bekommen: Mir bleiben zu viele Fragen unbeantwortet. Davon will ich hier drei nennen.

  1. Wo steht in der Heiligen Schrift, dass die Erlösung durch das stellvertretende Sterben Jesu am Kreuz nur einen Teil abdeckt, sodass der Gläubige für einen Rest durch bestimmte Werke oder durch kirchliche Erlasse zu sorgen hat?
  2. Wo steht in der Heiligen Schrift, dass dem Übergang in den Himmel eine Läuterungszeit im so genannten Purgatorium (Fegefeuer) vorausgeht? Und dass wir den Aufenthalt in diesem Läuterungsfeuer verkürzen oder vermeiden können? (Zum Beispiel durch häufige Beichte, die Kommunion, der Besuch der Messe, die Teilnahme an der Pilgerreise zum Heiligen Jahr.)
  3. Im Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche (Nr. 211) heißt es: „Wie können wir den Seelen im Purgatorium helfen? Kraft der Gemeinschaft der Heiligen können die Gläubigen, die noch auf Erden pilgern, den Seelen im Purgatorium helfen, indem sie Fürbitten und besonders das eucharistische Opfer, aber auch Almosen, Ablässe und Bußwerke für sie darbringen.“ Wie lässt sich dieses Wirken der Lebenden für die Toten mit den Aussagen der Heiligen Schrift vereinbaren, dass es nach dem Tod keine Bekehrungsmöglichkeit mehr gibt, sondern nur noch das Gericht nach der Auferstehung folgt?

Die Bibel gibt Erklärungen über die Erlösung, den Tod und die Auferstehung, die den genannten Theorien völlig widersprechen:

  • Paulus wiederholt immer wieder, dass der Mensch nicht durch Werke vor Gott bestehen kann, sondern allein durch den Glauben an Jesus Christus (Römer, 3,21ff.; Galater 2,16; Epheser 2,8-9;). Schon Jesaja hatte vorhergesagt, dass der Messias unsere gesamte Schuld auf sich nehmen würde (Jesaja 53,5-6). Von einer irgendwie zu begleichenden Restschuld ist nirgendwo in der Heiligen Schrift die Rede!
  • Jesus vergleicht den Zustand im Tod mit dem Schlaf: Johannes 11,11ff. Als er seinen verstorbenen Freund Lazarus auferweckte, holte er ihn weder vom Himmel herunter noch aus irgendeinem anderen Ort (Purgatorium) heraus, sondern einfach aus dem Grab (Johannes 11,43).
  • Die verstorbenen Gläubigen ruhen im Grab und werden erst dann – zusammen mit den lebenden Gläubigen – ins Reich Gottes aufgenommen, wenn Jesus Christus wiederkommt und er die gläubigen Toten auferweckt (1. Thessalonicher 4,16-17).
  • In Daniel 12,13 stehen die Worte, die Gott an seinen Propheten Daniel sprach, bevor dieser starb: „Du aber, Daniel, geh dem Ende entgegen, und ruhe, bis du aufstehst zu deinem Erbteil am Ende der Tage!“ Kurz und knapp sind hier drei Aussagen enthalten: 1) Im Tod wird geruht. 2) Dieses Ruhen dauert bis zur Auferstehung. 3) Die Auferstehung findet am Ende der Zeit statt. Friedhelm Klingeberg kommentiert diesen Text so: „Kaum ein Bibelwort hat mich an den Gräbern lieber Menschen mehr getröstet als dieses. Sie müssen nicht leiden, um sich an irgendeinem Reinigungsort die ewige Seligkeit zu erarbeiten, und sie brauchen für niemanden Fürbitte einzulegen. Sie dürfen ganz still ruhen. Alles Weitere können wir der Barmherzigkeit und Weisheit unseres Schöpfers überlassen. Und am großen Tag der Auferstehung, wenn Jesus wiederkommt, werden wir unsere Lieben wiedersehen. Welche eine Perspektive!“ (Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg, 8. Januar 2025)

Ich bin so dankbar für die klaren Aussagen der Bibel, die deutlich machen: Die Erlösung durch das dankbar anzunehmen, was Jesus am Kreuz getan hat, ist alles, was ein Mensch tun kann, um ganz (und nicht nur zum Teil) gerettet zu werden.

 
Taking a Closer Look at the „Holy Year“

[Shortened Version] Rome expects around 32 million pilgrims in 2025—significantly more than the 25 million in the year 2000. These pilgrims visit eight designated sites, including St. Peter’s Basilica and the Lateran Basilica, usually with the goal of obtaining a plenary indulgence for their sins. The first Holy Year was proclaimed in 1300 by Pope Boniface VIII. Today, it takes place every 25 years and is modeled after the biblical Jubilee Year, which, however, concerned debts and emergency loans, not the forgiveness of sins.

In the papal bull Spes non confundit, Pope Francis explains that God forgives sins but not their consequences. These consequences are alleviated through good deeds or pilgrimages. According to Catholic doctrine, an indulgence remits temporal punishments for sins that have already been forgiven. Protestant theologian Volker Lepin compares this indulgence to early release from prison for good behavior. Criticism of indulgence trading led to the Reformation in the Middle Ages, sparked by Martin Luther’s 95 Theses against the commercialization of indulgences.

Three questions remain unanswered:
1. Where in the Bible does it say that Jesus‘ death only partially redeems and that works are necessary?
2. Where is a purgatory mentioned that can be shortened through works?
3. How does intercession for the dead align with the statement that only judgment follows after death?

The Bible emphasizes salvation through faith alone (Romans 3:21ff.; Ephesians 2:8-9). Jesus describes death as sleep (John 11:11ff.), and the resurrection occurs only at His return (1 Thessalonians 4:16-17). Daniel 12:13 assures that the dead will rest until the resurrection. The Bible clearly shows: salvation is complete through Jesus’ sacrifice on the cross.

Un análisis detallado del „Año Santo“

[Versión abreviada] Roma espera alrededor de 32 millones de peregrinos en 2025, significativamente más que los 25 millones en el año 2000. Estos peregrinos visitan ocho lugares designados, incluyendo la Basílica de San Pedro y la Basílica de San Juan de Letrán, generalmente con el objetivo de obtener una indulgencia plenaria por sus pecados. El primer Año Santo fue proclamado en 1300 por el Papa Bonifacio VIII. Hoy en día, se celebra cada 25 años y se inspira en el Año del Jubileo bíblico, que, sin embargo, trataba sobre deudas y préstamos de emergencia, no sobre el perdón de los pecados.

El Papa Francisco explica en la bula Spes non confundit que Dios perdona los pecados, pero no sus consecuencias. Estas se alivian mediante buenas obras o peregrinaciones. Según la doctrina católica, la indulgencia remite las penas temporales por pecados ya perdonados. El teólogo protestante Volker Lepin compara esta indulgencia con la liberación anticipada de prisión por buen comportamiento. La crítica al comercio de indulgencias condujo en la Edad Media a la Reforma, desencadenada por las 95 tesis de Martín Lutero contra la indulgencia comercializada.

Quedan tres preguntas por responder:
1. ¿Dónde dice la Biblia que la muerte de Jesús solo redime parcialmente y que son necesarias las obras?
2. ¿Dónde se menciona un purgatorio que pueda acortarse mediante obras?
3. ¿Cómo concuerda la intercesión por los difuntos con la afirmación de que después de la muerte solo sigue el juicio?

La Biblia enfatiza la salvación solo por la fe (Romanos 3:21ss.; Efesios 2:8-9). Jesús describe la muerte como un sueño (Juan 11:11ss.), y la resurrección ocurre cuando Él regrese (1 Tesalonicenses 4:16-17). Daniel 12:13 asegura que los muertos descansarán hasta la resurrección. La Biblia muestra claramente: la salvación es completa gracias al sacrificio de Cristo en la cruz.

„Stille Nacht“: War das denn alles?

Die Weihnachtslieder verstummen, die Weihnachtsmärkte schließen nach und nach, die Geschenke-Umtauscher sind unterwegs, die Ersten bauen die bunten Lichterketten ab … Das war´s wohl. Bis zum kommenden Dezember, denn „alle Jahre wieder kommt …“ Was oder wer kommt? Soll die „stille Nacht“ vor 2000 Jahren alles gewesen sein?

Nein, denn der erste Advent – so wichtig diese Zäsur für die Menschheitsgeschichte war (Gott wird klein, ein Mensch wie wir, damit wir erkennen können, wie groß er wirklich ist) – ist erst der Anfang der Wende: Abgeschlossen wird sie mit dem zweiten Advent, mit der Rückkehr von Jesus („Wiederkunft“) auf diese Erde, um zu vollenden, was er in Bethlehem begonnen hat. Was der 2. vom 1. Advent unterscheidet bzw. wie sich beide ergänzen, habe ich in folgender Tabelle dargestellt:

 

The Christmas carols fall silent, the Christmas markets gradually close, the gift exchangers are on their way, the first take down the colourful fairy lights … Well that’s it. Was the ‘silent night’ 2000 years ago supposed to be all that happened?
No, because the first Advent – as important as this turning point was for human history (God becomes small, a man like us, so that we can recognise how big he really is) – is only the beginning of the turning point: It will be completed with the Second Advent, with the return of Jesus (‘Second Coming’) to this earth to complete what he began in Bethlehem.
.

 

Los villancicos enmudecen, los mercadillos navideños cierran poco a poco, los primeros empiezan a descolgar las lindas lucecitas… ¿Se acabó todo? ¿Es la «noche de paz» de hace 2000 años principio y fin al mismo tiempo?
No, porque el primer Adviento -por muy importante que fuera este punto de inflexión para la historia de la humanidad (Dios se hace pequeño, un hombre como nosotros, para que podamos reconocer lo grande que es en realidad)- es sólo el principio de un giro crucial que se completará con el segundo Adviento, con el regreso de Jesús («Segunda Venida») a esta tierra para completar lo que comenzó en Belén.

Erstes Kommen von Jesus vor 2000 Jahren

1.

Er wurde als hilfloses Baby in einer Krippe geboren.

Zweites Kommen von Jesus – hoffentlich bald!

1.

Als majestätischer König wird er in den Wolken des Himmels erscheinen. (Daniel 7,13; Matthäus 24,30; 26,64)

2.

300 bis 400 Prophezeiungen und Hinweise auf sein Kommen und Wirken sind im Alten Testament (der hebräischen Bibel) enthalten.

2.

Es gibt etwa 300 Verse im Neuen Testament, die sich auf das zweite Kommen Jesu (seine Wiederkunft) beziehen.

3.

Nur ein paar Menschen (die Hirten, die Weisen aus dem Orient) nahmen davon Notiz.

3.

Alle Menschen weltweit werden ihn kommen sehen, weil die ganze Erde wie von einem Blitz erhellt wird. (Matthäus 24,27; Lukas 17,24)

4.

König Herodes machte sich nicht einmal die Mühe, ihn zu besuchen.

4.

Die Herrscher dieser Welt werden sich wünschen, die Berge würden über sie herfallen. (Offenbarung 6,15-16)

5.

Obwohl sein Kommen prophetisch angekündigt war, verpassten auch die Frommen (mit ganz wenigen Ausnahmen) seine Ankunft.

5.

Es bleibt offen, wie viele Christen auf sein zweites Kommen vorbereitet sein werden, obwohl sie es im Glaubensbekenntnis häufig wiederholen. (Lukas 18,8)

6.

Er kam, um durch seinen stellvertretenden Tod am Kreuz die Kluft zwischen den Menschen und Gott zu schließen, Vergebung zu ermöglichen, den Weg zurück zu Gott zu ebnen.

6.

Er kommt, um zu richten, d. h. um zu scheiden: Wer sein Angebot der Befreiung angenommen hat, den nimmt er in sein Reich. Alle, die sich dagegen entschieden haben, hören auf zu existieren. (Matthäus 25,32-33)

7.

Er heilte sehr viele Menschen, beseitigte aber nicht die Krankheiten und den Tod.

7.

Er beseitigt für immer alle Folgen der Sünde, wozu Krankheit, Leid und Tod gehören. Am Ende vernichtet auch den Verursacher allen Bösens. (Offenbarung 21,4)

In seiner Abschiedsrede versprach Jesus seinen Schülern („Jüngern“): Habt keine Angst. Ihr vertraut auf Gott, nun vertraut auch auf mich! Es gibt viele Wohnungen im Haus meines Vaters, und ich gehe voraus, um euch einen Platz vorzubereiten … Wenn dann alles bereit ist, werde ich kommen und euch holen, damit ihr immer bei mir seid, dort, wo ich bin. (Johannes 14,1-3) Das erste Kommen von Jesus auf die Erde, sein Wirken, seine Predigten, seine Wunder – das alles war ein „Vorgeschmack“ sozusagen auf die Vollendung bei seiner Wiederkunft. Auf Erden weckte er ein paar Menschen vom Tod auf, wenn er wiederkommt, werden alle Menschen auferstehen: die einen zum Gericht, die anderen, um ewig bei ihm zu leben. Das sind wahrlich fantastische Aussichten!

Wie die von allem Bösen gereinigte Erde aussehen wird, das weiß kein Mensch. Vielleicht wie am Anfang das Paradies? Gott verspricht: „Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5) Foto: Jonas, pixabay.com (Irland)

Mogelpackungen zu Weihnachten?

Ist überhaupt etwas drin (außer Füllmaterial)?

Der Lieferdienst bringt ein riesiges Paket. Was habe ich nun bestellt, dass die Verpackung so groß ist? Neugierig packe ich aus: Gut gepuffert steckt im großen Karton ein sehr kleine mit der bestellten Ware. „Mogelpackung!“ kommt mir in den Sinn.

Schon etwas Ähnliches erlebt? Etwa beim Einkauf? Große Tüte, viel Luft darin! Oder bei der Bescherung? Wunderschönes Packpapier, aber ein völlig unbrauchbarer Inhalt! Mogelpackungen lösen Enttäuschung aus. Im schlimmsten Fall sogar das Gefühl, über den Tisch gezogen worden zu sein.

Mir kommt eine viel gravierende Variante von Mogelpackung in den Sinn: In der Adventszeit schmücken wir unsere Wohnzimmer, den Vorgarten, den Arbeitsplatz in der Firma, die Räume in der Kirche. Die Fassade, die Verpackung stimmt. Und innen? Ist unser Leben eine Mogelpackung?
Die Adventszeit kann sehr anstrengend werden, wenn wir der Verwandtschaft oder den Freunden eine harmonische, friedliche, glückliche Familienwelt vorzugaukeln versuchen, die so intakt nicht ist.

Die Adventszeit kann eine besonders erfüllte Zeit sein, wenn wir uns trauen, mit leeren Händen vor Gott zu erscheinen. Im lauten Geschenkerummel der Weihnachtszeit dürfen wir uns nicht so mitreißen lassen zu glauben, dass wir auch noch Gott beschenken müssen. Er hat unsere Geschenke nicht nötig, denn alles, was wir sind und haben, kommt ja von ihm. Das größte Geschenk an die Menschheit ist sein eigener Sohn, Jesus Christus, gewesen. Seine Geburt als Mensch in Bethlehem ist der Grund, warum wir überhaupt Weihnachten feiern!

Paulus schreibt: „Gott hat nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern hat ihn für uns alle gegeben. Und wenn Gott uns Christus gab, wird er uns mit ihm dann nicht auch alles andere schenken?“ (Römerbrief 8,32 NLB) Wie sollte Gott geizen, wenn er uns das Kostbarste bereits geschenkt hat? Alles andere, das wir zu einem sinnerfüllten hier und heute brauchen, ist „Zugabe“. Ohne Mogelpackung.

Womit können wir nun Gott die größte Freude bereiten? Damit, dass wir ihm unser volles Vertrauen schenken. So stark vertrauen, dass wir ihm auch unsere hässlichen Seiten zeigen und das, was in unserem Leben nicht gelingt. Er weiß es sowieso. Wenn wir an Weihnachten vor Gott dazu stehen, wie unser Leben wirklich ist, werden wir entlastet. Und beschenkt: mit der Motivation und Kraft für einen neuen Anfang – persönlich, familiär und auch in der Beziehung zu Gott.

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern sinnvolle Bescherungen – nicht nur bzw. erst zu Weihnachten!

 
Cheat packs for Christmas?

[Shortened] The delivery service brings a huge parcel, but there’s only a small one inside. ‘Cheat pack!’ I think. Something similar happens when I go shopping: big packaging, little content. That makes for disappointment.

During Advent, we often decorate our surroundings perfectly, but what does it look like inside? Is our life perhaps also a deceptive package? Instead of genuine harmony, we often try to simulate a perfect world that doesn’t exist.

However, the Advent season can be fulfilling if we dare to come before God empty-handed. In the hustle and bustle of Christmas, we can remind ourselves that God doesn’t need presents. He has already given us the greatest gift of all – his Son, Jesus Christ. His birth is the reason to celebrate Christmas!

The apostle Paul writes: ‘God did not spare his own Son, but gave him for us all. Will he not then with him also give us everything else?’ (Rom 8:32). God gives us everything we really need as an encore – without any cheating.

We please God most when we trust him, show our weaknesses and are honest with ourselves. This is how we find relief and new strength for our lives.

abc

¿Paquetes trampa para Navidad?

[Abreviado] El repartidor trae un paquete enorme, pero dentro sólo hay uno pequeño. «¡Paquete trampa!», pienso. Algo parecido me pasa cuando voy de compras: gran embalaje, poco contenido. Eso produce decepción.

Durante el Adviento, a menudo decoramos nuestro entorno a la perfección, pero ¿cómo es por dentro? ¿Es acaso nuestra vida también un envoltorio engañoso? En lugar de una armonía auténtica, a menudo intentamos aparentar un mundo perfecto que no existe.

Sin embargo, el tiempo de Adviento puede ser gratificante si nos atrevemos a presentarnos ante Dios con las manos vacías. En el ajetreo de la Navidad, podemos recordarnos a nosotros mismos que Dios no necesita regalos. Ya nos ha dado el mayor regalo de todos: su Hijo, Jesucristo. Su nacimiento es la razón por la que celebramos la Navidad.

El apóstol Pablo escribe: «Dios no escatimó ni a su propio Hijo, sino que lo entregó por todos nosotros. ¿No nos dará también con él todo lo demás? (Rom 8:32). Dios nos da todo lo que realmente necesitamos, sin trampas.

Complacemos más a Dios cuando confiamos en él, mostramos nuestras debilidades y somos sinceros con nosotros mismos. Así encontramos alivio y nuevas fuerzas para nuestras vidas.

Warum ist Trump so beliebt bei den Evangelikalen?

Warum ist er so beliebt bei den Evangelikalen? (Foto: Pete Linforth, pixabay.com)

In meinem Wochenrückblick 2024-40 (online am 6.10.) stellte ich eine Frage: „Kann mir jemand erklären, warum Donald Trump in vielen konservativen Kreisen trotz der aufgeführten Faktoren, die ihn rechtlich, moralisch und politisch disqualifizieren, diesen großen Rückhalt genießt?“ Leider habe ich keine Antwort von den Besuchern meiner Homepage bekommen. Aus diesem Grund habe ich ChatGPT gefragt.

Nachfolgend die vollständige Antwort auf meine Frage:

Woran liegt es, dass Trump so beliebt bei den Evangelikalen ist?
Antwort vom 24.10.2024 via ChatGPT

Die Beliebtheit von Donald Trump bei Evangelikalen in den USA mag auf den ersten Blick paradox erscheinen, da sein persönliches Verhalten und sein Lebensstil in vielerlei Hinsicht den moralischen Werten der Evangelikalen widersprechen. Es gibt jedoch mehrere Gründe, die erklären, warum so viele Evangelikale Trump unterstützen:

1. Politische und gesellschaftliche Prioritäten
Für viele Evangelikale sind politische Themen wie der Schutz des ungeborenen Lebens (Abtreibung), Religionsfreiheit und die Verteidigung traditioneller Familienwerte von zentraler Bedeutung. Trump hat sich während seiner Präsidentschaft entschieden gegen Abtreibungen ausgesprochen, insbesondere durch die Ernennung konservativer Richter zum Obersten Gerichtshof, die maßgeblich dazu beigetragen haben, das wegweisende Urteil Roe v. Wade, das das Recht auf Abtreibung garantierte, zu kippen. Dies gilt als einer der größten Erfolge der konservativen Bewegung.

2. Gerichtsernennungen
Eine der Hauptleistungen Trumps aus evangelikaler Sicht war seine Ernennung von drei konservativen Richtern zum Obersten Gerichtshof. Diese Ernennungen haben das Gericht auf Jahrzehnte hin nach rechts verschoben und schaffen die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit den Werten der Evangelikalen stehen, insbesondere in Bezug auf Abtreibung, Religionsfreiheit und LGBTQ+-Rechte.

3. Schutz der Religionsfreiheit
Trump hat sich stark dafür eingesetzt, die Religionsfreiheit zu betonen. Dies ist für Evangelikale von besonderer Bedeutung, da sie oft befürchten, dass ihre religiösen Überzeugungen in einer zunehmend säkularen Gesellschaft unterdrückt werden könnten. Er versprach, Maßnahmen zu ergreifen, die es Gläubigen erlauben, ihren Glauben offen auszuleben, ohne staatliche Repressalien befürchten zu müssen.

4. Die Wahrnehmung als „Verteidiger“
Viele Evangelikale sehen Trump als jemanden, der „ihre Werte“ gegen den als feindselig empfundenen Liberalismus verteidigt. Sie sehen in ihm einen Mann, der nicht unbedingt ihren Lebensstil teilt, aber bereit ist, aggressiv für ihre Anliegen zu kämpfen. Für viele Anhänger ist Trump ein „unvollkommener Führer“, aber jemand, der den „rechten“ Kampf gegen eine Kultur führt, die sie als bedrohlich empfinden. Das berühmte Zitat von Trump: „Ich könnte mitten auf der Fifth Avenue jemanden erschießen und würde keinen Wähler verlieren“, verdeutlicht, wie sehr seine Basis ihn als Verteidiger ihrer Anliegen wahrnimmt – unabhängig von seinen persönlichen Fehlern.

5. Das Gefühl der Verfolgung
Viele Evangelikale in den USA haben das Gefühl, dass ihre religiösen Ansichten in den Mainstream-Medien und in der Politik zunehmend marginalisiert und lächerlich gemacht werden. Trump hat diese Gefühle der Verfolgung verstärkt, indem er betont hat, dass traditionelle Werte angegriffen werden und dass er derjenige sei, der die Gläubigen und ihre Kultur gegen den „Kulturkrieg“ der Linken verteidigt.

6. Prophetische Unterstützung
Einige evangelikale Führer haben Trump sogar als eine von Gott gesandte Figur dargestellt, die, trotz ihrer offensichtlichen Fehler, Gottes Plan umsetzt. Es gibt Parallelen zu biblischen Figuren wie König David oder dem persischen König Kyrus, die trotz moralischer Fehltritte oder Heidentums von Gott benutzt wurden, um seine Zwecke zu erfüllen. Diese Vorstellung gibt Trump in den Augen vieler Gläubigen eine „spirituelle Legitimation“, unabhängig von seinen persönlichen Verfehlungen.

7. Nationalismus und Christentum
Viele Evangelikale unterstützen eine Vorstellung von „christlichem Nationalismus“, bei der sie die USA als eine christliche Nation betrachten, die durch liberale Einflüsse bedroht ist. Trump hat durch seine „America First“-Rhetorik und seinen nationalistischen Ansatz einen Rahmen geschaffen, in dem sich diese Sichtweise bestätigt fühlt. Seine Versprechen, die „amerikanischen Werte“ zu schützen, sind für viele evangelikale Wähler eng mit ihrer religiösen Identität verbunden.

8. Die Rolle der Medien
Konservative Medien, insbesondere Fox News und evangelikale Medienkanäle, haben eine Schlüsselrolle gespielt, um Trump als einen starken Verteidiger der konservativen Werte zu positionieren. Diese Kanäle bieten eine positive Darstellung seiner Politik und minimieren oder ignorieren oft seine moralischen und persönlichen Skandale. Dies verstärkt das Bild von Trump als jemandem, der „auf ihrer Seite steht“.

Fazit
Die Unterstützung der Evangelikalen für Trump lässt sich also weniger durch seine persönliche Moral erklären, sondern vielmehr durch die politische und kulturelle Rolle, die er spielt. Für viele Evangelikale ist Trump ein „Werkzeug“ für ihre langfristigen Ziele in Bezug auf Abtreibung, Religionsfreiheit und den Schutz der traditionellen Familie, selbst wenn er persönlich nicht die moralischen Werte repräsentiert, die sie privat vertreten. Seine Bereitschaft, ihre Agenda durchzusetzen, hat ihm eine treue Anhängerschaft innerhalb dieser Gruppe gesichert.