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Weltsynode der Siebenten-Tags-Adventisten in St. Louis (USA)

Kinder freuen sich, wenn action angesagt ist. (Foto: Katie Fellows)
Der Veranstaltungsort: Im St. Louis Convention Center „The Dome“ ist Platz für mehr als 80.000 Personen. An den Wochenenden dürften ca. 50.000 Personen anwesend gewesen sein. (Foto: Kelly Coe)
Meine unmaßgeblichen Eindrücke

Alle fünf Jahre kommen Vertreter (Delegierte) der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten aus allen Teilen der Welt zusammen, um über die Belange der weltweiten protestantischen Kirche zu beraten. Diesmal fand sie vom 3.-12. Juli 2025 in St. Louis (Missouri, USA) mit Delegierten aus über 210 Ländern statt – als Vertreter von ca. 23 Millionen Kirchenmitglieder (nur als Erwachsene getaufte Personen zählen dazu).

Ich war nicht vor Ort anwesend, habe aber stundenlang die Liveübertragung verfolgt und auch einige Berichte und Zusammenfassungen angesehen. Dabei musste ich an einige dieser Weltsynoden denken, die ich während meiner Dienstzeit als Pastor und später als Verlagsleiter (zur Berichterstattung) besucht habe und konnte feststellen: Viel hat sich organisatorisch, thematisch, musikalisch und verwaltungstechnisch nicht geändert.

Als recht positiv betrachte ich nach wie vor den spirituellen Input, der durch manche Redner herüberkommt. Auch die Musik, die reichlich das Programm auflockert, spricht mich (da ich einem älteren Semester angehöre) an, wiewohl ich aktuellere, modernere Lieder vermisse: Überwiegend handelt es sich um das, was wir in Deutschland „Lieder der Väter“ nennen.

(Fotos: Georgina Zambrano, IAD; Charles Ed II Aguilar; Sarah Vargas Chace, IAD; Melvin Donadelle; Bryant Taylor)

(Fotos: Kelly Butler Coe; Charles Ed II Aguilar; Art Brondo; Melvin Labajo Donadelle; Katie Fellows, NAD)

Was sich leider nicht geändert hat, das sind die so genannten „Geschäftssitzungen“: Stundenlang wird über Buchstaben, Punkte, Kommata, Formulierungen etc. in der Verfassung und in der Gemeindeordnung diskutiert – als gäbe es nicht wesentlichere Themen in der Kirche und in der Gesellschaft, die unsere Aufmerksamkeit erforderten!

Vorbildlich ist jedes Mal die professionelle Leitung dieser Geschäftssitzungen (die stundenlang dauern und täglich mit Ausnahme der Sabbate fortgesetzt werden), das gebe ich anerkennend zu. Jeder darf zu Wort kommen (wenn auch mit einer sehr kurz bemessenen Redezeit), das ist wahr, aber echte Diskussionen „auf Augenhöhe“ (wie von vielen Erstteilnehmern gelobt) finden aus meiner persönlichen Sicht in Wirklichkeit nicht statt. Und kritische Fragen oder Vorschläge gehen völlig unter, sodass ich immer wieder den Eindruck bekomme: Sie sind nicht erwünscht, denn es geht hauptsächlich darum, das mit minimalen Änderungen gutzuheißen, was zur Abstimmung vorgelegt wird.

(Fotos: Art Brondo NAD; Screenshort: Tobias Koch, DE; Leroy Abrahams, NAD)

So ist das Thema „Frauenordination“ nach wie vor tabu, um ein „klassisches“ Beispiel zu nennen. Ein zweites Beispiel: Lang und ausführlich wurde eine neue Regelung der Frist zur Benennung von Delegierten behandelt, weil die Besorgung der Visa zur Einreise in die USA für Delegierte aus vielen Ländern problematisch geworden ist. Auf die Frage, ob man die Weltsynode nicht in anderen Ländern durchführen könnte (vorgeschlagen wurden Kanada, Australien, sogar Afrika), wurde überhaupt nicht eingegangen. Das sind nur zwei Beispiele. Ich bewundere die Geduld der meisten Delegierten und auch die Hoffnung (Naivität?) einiger, die sich getraut haben, immer wieder ans Mikrofon zu gehen, um sich Gehör für ihre Kritik oder für ihre Vorschläge zu verschaffen.

Nicht zu überhören war der inhaltliche Schwerpunkt aller Reden, Berichte der verschiedenen Länder und Präsentationen der Institutionen und Abteilungen der Weltkirche: Es ging durchgehend um MISSION. Dagegen durfte kein Christ etwas einzuwenden haben, ist das doch der Sinn und Zweck der Kirche: Menschen mit der befreienden Nachricht der Erlösung durch Jesus Christus bekannt zu machen. Allerdings hatte ich persönlich Probleme mit der häufig gegebenen Begründung: Denn Jesus kommt bald! Bzw. damit Jesus endlich wiederkommen kann.

(Fotos: Kylie Kajiura; Bryant Taylor; Caleb Durant; Melvin Donadelle; Art Brondo)

Faszinierend habe ich – wie bei jeder Weltsynode der Vergangenheit – die Vielfalt der Weltkirche gefunden. Äußerlich auffallend in der Kleidung und in den Frisuren bzw. Kopfbedeckungen erkennbar, aber auch an den Redebeiträgen von Delegierten erkennbar, die nicht aus der westlichen Welt stammen. Dass diese meine Kirche immer noch weltweit zusammenhält, ist für mich ein Wunder. Und diese Vielfalt im Denken und im Lebensstil ist für mich eine Herausforderung und eine Einladung, demütiger zu sein und mein westlich geprägtes Denken nicht zum Maßstab für den Rest der Welt zu erheben. Wenn ich die Ewigkeit mit so unterschiedlichen Gläubigen verbringen will, schadet es nicht, mich schon jetzt im Verstehen, Annehmen und Schätzen (was mehr ist als nur Tolerieren) zu üben.


 

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Lebensqualität so lange wie möglich

Das Bild hängt im Foyer des Hospizes.

[Only German / sólo en alemán]

Am 22. April 2023 fand der diesjährige Tag der Offenen Tür im Hospiz Am Stadtwald in Uelzen statt. Zu diesem Anlass war ich eingeladen, ein Impulsreferat zum Thema Vorsorge (Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht etc.) am Nachmittag zu halten. Im voll besetzten Saal sprach ich über „Die zehn wichtigsten Irrtümer in Sachen Vorsorge“ und konnte anschließend auf einige Fragen der Besucher eingehen, bevor zum Kaffee und Kuchen eingeladen wurde.

Bei nur 40 Minuten Zeit konnte ich natürlich eher allgemeine Informationen geben, da ich normalerweise dreieinhalb Stunden für die Thematik benötige (bei Präsenzseminaren; beim Onlineseminar an zwei Abenden brauchen mein Kollege in Süddeutschland und ich sogar vier Stunden). Trotzdem war das Feedback sehr positiv, recht viele erwarben einen Vorsorgeordner und mancher erwägt, am nächsten Onlineseminar am 26. und 27. Juni über Zoom teilzunehmen (Infoflyer dazu hier).

Im 2014 eröffneten Hospiz stehen elf freundlich eingerichtete Zimmer (mit Aufbettungsmöglichkeit für Angehörige) zur Verfügung. Versorgt werden nicht nur die Gäste, auch die trauernden Angehörige werden seelsorgerlich begleitet. Zusätzlich wird ein ambulanter Hospizdienst angeboten. Weitere Informationen auf der Homepage des Hospizes.

In Deutschland gibt ca. 260 stationäre Hospize für Erwachsene sowie 19 stationäre Hospize für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Die englische Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin Cicely Saunders (1918-2005) gilt als Begründerin der modernen Hospizbewegung und der Palliativmedizin. Das Ziel dieser Arbeit beschrieb sie so:

„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr leben.“

Am Stadtwald stehen neben dem Hospiz ein Seniorenheim, ein Gebäude mit Seniorenwohnungen und der Gottesdienstraum der Adventgemeinde Am Stadtwald. Hier durfte ich am 22. April den Gottesdienst mitgestalten: zuerst hatte ich die Leitung des Bibelgesprächs über das Thema „Ehrfurcht vor Gott“, danach hielt ich eine sehr praxisbezogene Predigt: „15 Worte, die Wunder bewirken können“.

Es war für mich und meine Frau ein Vorrecht, den Tag bei so freundlichen und aufnahmebereiten Menschen zu verbringen. Darüber, dass der Saal am Nachmittag trotz des warmen, verlockenden Frühlingswetters voll besetzt war, habe ich mich sehr gefreut.

Zu schade, um sie zu verbrennen!

Eine von den jährlichen 800 Fallas in der Hauptstadt Valencia. (Foto: Ana Gómez)

English / Español

Gerade (14. bis 19. März 2023) ist das große Frühlingsfest  der Region Valencia „Las Fallas“ (ll wie j aussprechen) zu Ende gegangen: Haushohe Skulpturen aus Pappmaché, die in monatelanger Arbeit entstanden waren, oft mehr als zehn Tonnen wiegen, über 30 Meter hoch sind und bis über 150.000 Euro kosten können, wurden am letzten Tag des Festes angezündet, begleitet von lautstarkem Feuerwerk. Viel zu schade! So viel künstlerische Arbeit wird dann in ein paar Stunden verbrannt!

Ich habe zwar Valencia mehrmals besucht, aber noch nie zur Zeit der Fallas. Schön, dass Ana Gómez, eine Freundin aus der Jugendzeit, mir diese schönen Fotos der Fallas 2023 gemacht hat.

Nur die drei meistgewählten Einzelfiguren – von 800 Fallas 2023 – werden verschont und ins Museum gebracht (Ninot indultat). Wie bei den Karnevalszügen in Deutschland werden auch gern Politiker aufs Korn genommen.

Bis über 30 Meter hoch, mehr als 10 Tonnen schwer! (Fotos: Ana Gómez)

Allein in der Hauptstadt Valencia zählen die Fallas-Vereine aktuell 103.317 aktive Mitglieder (falleros), die sich um die Aktivitäten der knapp 40 Stadtviertel kümmern, um übers Jahr die benötigten Gelder zusammenzutreiben. Als religiöse Komponente der Feste findet auch das Blumenopfer für die „Heilige Jungfrau der Hilflosen“ statt.

YouTube-Video: Spaziergang durch Valencia mit José Alcaraz am letzten Nachmittag der Fallas 2023 (14 Min., Erklärung auf Spanisch):

YouTube-Video: Abschlussabend 2023 mit Feuerwerk und Verbrennung der Fallas (25 Min., kein Kommentar, nur Musik):


 

Too good to be burnt!

The great spring festival of the Valencia region „Las Fallas“ has just come to an end (14 to 19 March 2023): House-high sculptures made of papier-mâché, which took months to create, often weigh more than ten tonnes, are over 30 metres high and can cost up to more than 150,000 euros, were set alight on the last day of the festival, accompanied by loud fireworks. Too good to be burnt! So much artistic work is then burnt in a few hours!

I have visited Valencia several times, but never at the time of the Fallas. It’s nice that Ana Gómez, a friend from my youth, took these beautiful photos of Fallas 2023 for me.

Only the three most voted individual figures – out of 800 Fallas 2023 – will be spared and taken to the museum (Ninot indultat). As with the carnival parades in Germany, politicians are also often taken for a ride.

Oben rechts: Diese Falla (Mutter zeigt der kranken Tochter den Spektakel durchs Fenster) wird nicht verbrannt, sondern kommt ins Museum. (Fotos: Ana Gómez)

In the capital Valencia alone, the Fallas associations currently have 103,317 active members (falleros), who take care of the activities of the almost 40 districts in order to raise the necessary funds throughout the year. As a religious component of the festivities, the flower offering for the „Holy Virgin of the Helpless“ also takes place.


 

¡Qué pena que se quemen!

La gran fiesta de la primavera de la Comunidad Valenciana „Las Fallas“ acaba de llegar a su fin (del 14 al 19 de marzo de 2023): El último día de la fiesta se quemaron, acompañado de estruendosos fuegos artificiales, las esculturas de cartón piedra que habían sido construídas durante meses y que pesan a menudo más de diez toneladas, miden más de 30 metros de altura y pueden costar hasta más de 150.000 euros. ¡Qué pena que se queme tanto trabajo artístico en pocas horas!

He visitado Valencia varias veces, pero nunca en la fecha de las Fallas. Me alegro de que Ana Gómez, una amiga de mi juventud, me hiciera estas preciosas fotos de las Fallas 2023.

Sólo las tres figuras más votadas -de las 800 Fallas 2023- se salvan y se llevan al museo fallero (Ninot indultat). Al igual que en las procesiones de carnaval en Alemania, también se suele hacer burla de los políticos.

Fallas früherer Jahre. (Fotos: Isabel Rodenas, Rhinoferos, Kulnor, pixabay.com)

Sólo en Valencia capital, las asociaciones falleras cuentan actualmente con 103.317 miembros activos (falleros) que se ocupan de las actividades de los casi 40 distritos para recaudar los fondos necesarios a lo largo del año. Como componente religioso de las fiestas, también tiene lugar la ofrenda floral a la „Santísima Virgen de los Desamparados“.

Ein unvergesslicher Gottesdienst in der FEG Celle

Nur „Zufall“? Beide kommen aus Asturias (Nordwestspanien), lernten sich in Lissabon 1999 kennen und sind seitdem Freunde und „Kollegen“. (Foto: Lars Heidemann)

Der Einsatz von Carlos Martínez im Großraum Lüneburg ging am Sonntag, 27. November, mit dem Gottesdienst in der baptistischen Evangelisch Freikirchlichen Gemeinschaft (EFG) Celle zu Ende. Wie am Tag zuvor in der Adventgemeinde Hamburg-Harburg gestalteten er und sein Landsmann Elí Diez-Prida die Predigt unter dem Titel „Gott übersieht dich nicht“ zusammen. Mit vier ausgesuchten Stücken half Carlos Elí, die Brücke von vier biblischen Personen aus dem Alten Testament in unsere Zeit zu schlagen.

Jeder mit seiner Begabung, beide von Gott gebraucht! (Foto: Lars Heidemann)

Dass der Ausgangstext aus der Geschichte von Hagar „Du bist ein Gott, der mich sieht“ (1. Mose / Genesis 16,13) die Jahreslosung 2023 werden sollte, das wussten wir nicht, als die Idee zu diesem Gottesdienst vor zweieinhalb Jahren entstand. Dass diese Predigt mit Worten und ohne Worte so viele Hörer so tief berühren würde (manchen ging sie „unter die Haut“), ahnten wir auch nicht. Es war für uns eine Gebetserhörung. Genauso wie die Tatsache, dass ohne vorherige Proben beides, das gesprochene und das gemimte Wort, so zusammenschmolzen, dass eine Moderatorin fragte, seit wie vielen Jahren wir gemeinsam auftreten und diese Predigt halten würden.

Ein Teil der Band der EFG Celle. (Foto: Lars Heidemann)

Wir denken gern an die gastfreundliche Aufnahme zurück, an die gute Zusammenarbeit mit den Organisatoren und Moderatoren vor Ort und an den professionellen Einsatz der jungen Menschen technisch wie musikalisch. Vor allem wollen wir das Versprechen Gottes nicht vergessen: Ich übersehe dich nicht … wenn du gemobbt wirst, wenn alles in deinem Leben schief zu gehen scheint, wenn du des Wartens müde wirst und wenn deine Hoffnungen wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Was für einen wunderbaren Gott haben wir doch!

40-jähriges Bühnenjubiläum in Celle

Die EFG (Baptisten) hat schon mehrmals Carlos Martínez eingeladen, das letzte Mal 2019 zusammen mit Jürgen Werth (Wetzlar).

Nach der Mitwirkung am Gottesdienst der Adventgemeinde Hamburg-Harburg (am 26.11.2022) ging es am Samstagabend in Celle weiter: Carlos Martínez feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. Aus diesem Anlass hatte ihn die Evangelisch Freikirchliche Gemeinschaft (EFG) eingeladen, sein neues Programm VITAMIMO aufzuführen, was er frisch und entspannt tat, als wäre er an diesem Tag noch nirgends aufgetreten.

Szenen aus der Weltliteratur und aus dem Stück „Die Schöpfung“.

Im ersten Teil des Abends begleiteten wir Carlos Martínez auf einer Reise in die Welt der Bücher und der Fantasie. Das war eine recht anspruchsvolle Reise, denn nicht alle Bezüge dürften den Zuschauern erkennbar gewesen sein. Klar, die Szene aus dem Ritterroman „Don Quijote de la Mancha“ war für mich sehr leicht zu identifizieren, auch die mit Wilhelm Tell, aber bei Dracula beispielsweise war ich völlig ahnungslos. Leichter zu folgen waren dann die Szenen aus dem Leben eines alten Glöckners.

Etwas Besonderes hat Carlos in das VITAMIMO-Programm integriert, und zwar eine Interaktion mittels App: Die ganze Zeit über und besonders in der Pause konnten die Besucher mit ihren Mobiltelefonen die Stücke wählen, die sie im zweiten Teil des Abends sehen wollten. Viele kannten Carlos und sein beachtliches Repertoire aus früheren Auftritten hier in Celle. Ein paar Gäste konnte ich bei der Auswahl ein wenig „beraten“, sodass drei meiner Lieblingsstücke sich einen Platz sicherten: die Schöpfung, die Arche Noah und die Bushaltestelle.

Der zweite Teil war höchst unterhaltsam und sicher für alle Besucher leicht verständlich. Die von mir „empfohlenen“ Stücke waren großartig, aber auch das Stück „In der Dusche“, das ich nicht auf meiner Liste hatte, brachte uns alle zum Lachen und zum Weinen (aus lauter Lachen) zugleich. Noch etwas Besonderes sprach das Publikum in der nahezu voll besetzten Kirche besonders an: Ungeschminkt erzählte Carlos zu fast jedem Stück Vorgeschichten oder Anekdoten davon, was er weltweit auf seinen Reisen während der letzten 40 Jahre erlebt hat. Das war spannend und bewegend zugleich.

Eine sehr feine Begrüßung und eine ebenso feine Verabschiedung durch eine freundliche, argentinische Moderatorin.

Jemand fasste seine Eindrücke nach diesem Abend so zusammen: „Eine für mich sehr abwechslungsreiche erste Hälfte mit Tiefgang, die mich aber auch in meiner Aufmerksamkeit und Konzentration herausgefordert hat. Die zweite Hälfte des Programms war für mich nochmal der kurze Blick in eine ganz andere persönliche Welt der Pantomime und in Carlos Lebenswerk.“

Dank dem Beruf als Pantomime ging Carlos‘ kindlicher Wunsch in Erfüllung, alle Sprachen dieser Welt zu sprechen (damals dachte er, es wären nur sechs!), denn die Sprache der Pantomime ist universell, kennt keine Grenzen, spricht ohne Worte Herz und Verstand an – in Japan wie auch in Celle!

Zwei Spanier teilen sich die Predigt auf

Elí (links) stellt Carlos vor. Beide sind in Asturias (Nordwestspanien) geboren.

Nach dem Abendprogramm „Meine Bibel“ mit dem bekannten Pantomimen Carlos Martínez in Lüneburg ging es am Samstagvormittag, 26.11., in der Adventgemeinde Hamburg-Harburg weiter, diesmal mit einem besonderen Gottesdienst. (Die Adventisten feiern ihre Gottesdienste am Shabbat.) Nach einem schönen musikalischen Teil, an dem die Kinder beteiligt waren, hielten Carlos Martínez (Barcelona) und Elí Diez-Prida (Lüneburg), beide in Asturias (Nordspanien) geboren, gemeinsam die Predigt – Elí mit Worten, Carlos ohne Worte.

Das Lied kannte ich noch nicht: Willkommen im Vaterhaus.

Das Predigtthema lautete: „Gott übersieht dich nicht“ und startete mit der ägyptischen Sklavin Hagar in der Wüste. Danach kamen die Witwen Noemi und Ruth an die Reihe, gefolgt von David auf seiner Flucht vor Saul, und zuletzt die völlig niedergeschlagene Maria aus Magdala am leeren Grab Jesu. Carlos unterstrich gekonnt die Übertragung auf unsere Zeit mit je einem Pantomimenstück: Gott übersieht dich nicht, … wenn du gemobbt wirst; … wenn alles schief zu gehen scheint; … wenn dir die Geduld beim Warten ausgeht; … wenn deine Hoffnung in sich zusammenfällt wie ein Kartenhaus. Das Oratorium „The God Who Sees“ mit Nicole C. Mullen (mit deutschen Untertiteln) rundete das Thema ab.

Welche Maske passt am besten zu mir? Keine! So wie ich bin, ist es gut.

Da ich befangen bin, lasse ich lieber einen Gottesdienstbesucher zu Wort kommen: „Diese Gefühle, verloren und verlassen zu sein, stellte Carlos Martínez in szenischen Einschüben tiefgründig dar und beeindruckte die Anwesenden am Ende jeder Szene mit seiner Interpretation des Erlebnisses, von Gott gesehen zu werden. Auf diese Weise gestärkt und gesegnet konnten wir nach dem Gottesdienst sichtlich beschwingt in die neue Woche starten.“

Elí predigte mit Worten, Carlos ohne. Der im Glaskasten Gefangene schenkt Gott sein Herz und bekommt es erneuert zurück.

Wir mussten schnell nach Celle zu den nächsten zwei Einsätzen fahren, taten dies aber dankbar für die freundliche Aufnahme der Gemeindemitglieder und auch dafür, dass der Gottesdienst für sehr viele so etwas wie eine „Vitaminspritze“ in dieser unruhigen Zeit gewesen ist. Gott sei Dank!

Elí und seine Frau Lydia freuen sich jedes Mal, wenn sie Carlos treffen … und erleben!