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Ein unvergesslicher Gottesdienst in der FEG Celle

Nur „Zufall“? Beide kommen aus Asturias (Nordwestspanien), lernten sich in Lissabon 1999 kennen und sind seitdem Freunde und „Kollegen“. (Foto: Lars Heidemann)

Der Einsatz von Carlos Martínez im Großraum Lüneburg ging am Sonntag, 27. November, mit dem Gottesdienst in der baptistischen Evangelisch Freikirchlichen Gemeinschaft (EFG) Celle zu Ende. Wie am Tag zuvor in der Adventgemeinde Hamburg-Harburg gestalteten er und sein Landsmann Elí Diez-Prida die Predigt unter dem Titel „Gott übersieht dich nicht“ zusammen. Mit vier ausgesuchten Stücken half Carlos Elí, die Brücke von vier biblischen Personen aus dem Alten Testament in unsere Zeit zu schlagen.

Jeder mit seiner Begabung, beide von Gott gebraucht! (Foto: Lars Heidemann)

Dass der Ausgangstext aus der Geschichte von Hagar „Du bist ein Gott, der mich sieht“ (1. Mose / Genesis 16,13) die Jahreslosung 2023 werden sollte, das wussten wir nicht, als die Idee zu diesem Gottesdienst vor zweieinhalb Jahren entstand. Dass diese Predigt mit Worten und ohne Worte so viele Hörer so tief berühren würde (manchen ging sie „unter die Haut“), ahnten wir auch nicht. Es war für uns eine Gebetserhörung. Genauso wie die Tatsache, dass ohne vorherige Proben beides, das gesprochene und das gemimte Wort, so zusammenschmolzen, dass eine Moderatorin fragte, seit wie vielen Jahren wir gemeinsam auftreten und diese Predigt halten würden.

Ein Teil der Band der EFG Celle. (Foto: Lars Heidemann)

Wir denken gern an die gastfreundliche Aufnahme zurück, an die gute Zusammenarbeit mit den Organisatoren und Moderatoren vor Ort und an den professionellen Einsatz der jungen Menschen technisch wie musikalisch. Vor allem wollen wir das Versprechen Gottes nicht vergessen: Ich übersehe dich nicht … wenn du gemobbt wirst, wenn alles in deinem Leben schief zu gehen scheint, wenn du des Wartens müde wirst und wenn deine Hoffnungen wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Was für einen wunderbaren Gott haben wir doch!

40-jähriges Bühnenjubiläum in Celle

Die EFG (Baptisten) hat schon mehrmals Carlos Martínez eingeladen, das letzte Mal 2019 zusammen mit Jürgen Werth (Wetzlar).

Nach der Mitwirkung am Gottesdienst der Adventgemeinde Hamburg-Harburg (am 26.11.2022) ging es am Samstagabend in Celle weiter: Carlos Martínez feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. Aus diesem Anlass hatte ihn die Evangelisch Freikirchliche Gemeinschaft (EFG) eingeladen, sein neues Programm VITAMIMO aufzuführen, was er frisch und entspannt tat, als wäre er an diesem Tag noch nirgends aufgetreten.

Szenen aus der Weltliteratur und aus dem Stück „Die Schöpfung“.

Im ersten Teil des Abends begleiteten wir Carlos Martínez auf einer Reise in die Welt der Bücher und der Fantasie. Das war eine recht anspruchsvolle Reise, denn nicht alle Bezüge dürften den Zuschauern erkennbar gewesen sein. Klar, die Szene aus dem Ritterroman „Don Quijote de la Mancha“ war für mich sehr leicht zu identifizieren, auch die mit Wilhelm Tell, aber bei Dracula beispielsweise war ich völlig ahnungslos. Leichter zu folgen waren dann die Szenen aus dem Leben eines alten Glöckners.

Etwas Besonderes hat Carlos in das VITAMIMO-Programm integriert, und zwar eine Interaktion mittels App: Die ganze Zeit über und besonders in der Pause konnten die Besucher mit ihren Mobiltelefonen die Stücke wählen, die sie im zweiten Teil des Abends sehen wollten. Viele kannten Carlos und sein beachtliches Repertoire aus früheren Auftritten hier in Celle. Ein paar Gäste konnte ich bei der Auswahl ein wenig „beraten“, sodass drei meiner Lieblingsstücke sich einen Platz sicherten: die Schöpfung, die Arche Noah und die Bushaltestelle.

Der zweite Teil war höchst unterhaltsam und sicher für alle Besucher leicht verständlich. Die von mir „empfohlenen“ Stücke waren großartig, aber auch das Stück „In der Dusche“, das ich nicht auf meiner Liste hatte, brachte uns alle zum Lachen und zum Weinen (aus lauter Lachen) zugleich. Noch etwas Besonderes sprach das Publikum in der nahezu voll besetzten Kirche besonders an: Ungeschminkt erzählte Carlos zu fast jedem Stück Vorgeschichten oder Anekdoten davon, was er weltweit auf seinen Reisen während der letzten 40 Jahre erlebt hat. Das war spannend und bewegend zugleich.

Eine sehr feine Begrüßung und eine ebenso feine Verabschiedung durch eine freundliche, argentinische Moderatorin.

Jemand fasste seine Eindrücke nach diesem Abend so zusammen: „Eine für mich sehr abwechslungsreiche erste Hälfte mit Tiefgang, die mich aber auch in meiner Aufmerksamkeit und Konzentration herausgefordert hat. Die zweite Hälfte des Programms war für mich nochmal der kurze Blick in eine ganz andere persönliche Welt der Pantomime und in Carlos Lebenswerk.“

Dank dem Beruf als Pantomime ging Carlos‘ kindlicher Wunsch in Erfüllung, alle Sprachen dieser Welt zu sprechen (damals dachte er, es wären nur sechs!), denn die Sprache der Pantomime ist universell, kennt keine Grenzen, spricht ohne Worte Herz und Verstand an – in Japan wie auch in Celle!