Archiv der Kategorie: Nachdenkliches

Totaler Stromausfall!

So könnten die vier Torres (Türme) von Madrid während des landesweiten Stromausfalls am 28.4.2025 ausgesehen haben.

Eine Campinggasflasche mit Kochaufsatz, zwei Kerzen auf Kerzenständern, eine Schachtel Streichhölzer, ein kleines, batteriebetriebenes Radio und ein Buch – alles auf einem Küchentisch stehend: Ein Freund aus Madrid schickte mir einen Tag nach dem landesweiten Stromausfall in Spanien und Portugal, dieses Foto. Er werde alles aufbewahren für den Fall, dass sich solch ein „Supergau“ wiederholt.

Für alle Fälle gerüstet! (Foto: Félix Ortega)

Erst wenn so etwas geschieht, wenn Passagiere mitten in einem Tunnel aus dem Zug evakuiert werden müssen, die Verkehrsampeln ausfallen, das rote Lämpchen an der Gefriertruhe seit drei Stunden blinkt, der Aufzug stecken bleibt, die Kinder nicht erreichbar sind, weil die Mobilnetze ausfallen und man nicht auf Google recherchieren kann, was gerade passiert – erst dann merken wir, sie sehr der moderne Mensch auf den elektrischen Strom angewiesen ist.

Der Evangelist Johannes überlieferte vor knapp 2000 Jahren folgende Worte von Jesus Christus: „Bleibt in mir und ich in euch … denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15,4-5) Zugegeben: Jesus spricht in Johannes 15 nicht über einen unter allen Umständen zu vermeidenden Stromausfall. Das war zu seiner Zeit kein Thema. Er meint die Verbindung zwischen dem Weinstock und den Reben: Ohne eine intakte Wasser- und Nahrungszufuhr gibt es nicht nur keine Frucht, sondern letztlich kein Leben.

Weinanbau ist nicht meine Welt. Aber in der Stromnutzung, da kenne ich mich als Verbraucher gut aus. In meiner Kindheit fiel (in Spanien) der Strom bei starkem Gewitter häufig aus, daher lagen Kerzen und Streichhölzer immer parat. Aber damals hatten wir zu Hause weder einen Computer noch einen Fernseher, keine Gefriertruhe und auch keine Handys. Ein stunden- oder tagelanger Stromausfall würde (nicht nur) mich heute völlig lahmlegen.

Vielleicht würde es Jesus heute so formulieren: „Lasst die Verbindung zu mir nicht abbrechen, denn ohne mich könnt ihr nichts tun; ohne mich seid ihr wie ein Elektrogerät ohne Strom, ein Wagen ohne Sprit, ein Mobiltelefon mit leerem Akku …“

Der Trolleybus kann nur fahren, wenn er mittels der Stromabnehmer mit der Oberleitung verbunden bleibt. (Foto: Carl-Johan Aberger)

Bei Jesus können wir täglich Kraft „von oben“ auftanken. Nicht nur morgens und abends, sondern über den ganzen Tag können wir mit ihm gedanklich verbunden bleiben, so wie ein Trolleybus im ständigen Kontakt mit der Oberleitung bleibt. Bei Jesus wird es niemals zu einem „Stromausfall“ kommen. Garantiert!

„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12) / Foto: jessiegarciasmith, pixabay.com

 
Total Blackout!

A camping gas bottle with a cooking attachment, two candles in candleholders, a box of matches, a small battery-powered radio, and a book—all placed on a kitchen table: a friend from Madrid sent me this photo a day after the nationwide power outage in Spain and Portugal. He said he would keep everything in case such a „worst-case scenario“ happens again.

It’s only when something like this occurs—when passengers have to be evacuated from a train in the middle of a tunnel, traffic lights fail, the red light on the freezer has been blinking for three hours, the elevator is stuck, the children are unreachable because mobile networks are down, and you can’t look up what’s going on via Google—that we realize just how dependent modern humans are on electricity.

Nearly 2,000 years ago, the evangelist John passed on these words from Jesus Christ: *“Remain in me, as I also remain in you… for apart from me you can do nothing.”* (John 15:4-5). Admittedly, Jesus wasn’t talking about a power outage that must be avoided at all costs. That wasn’t an issue in his time. He was referring to the connection between the vine and the branches: without a functioning supply of water and nutrients, there is not only no fruit, but ultimately no life.

Viticulture is not my world. But when it comes to electricity, I know my way around as a consumer. In my childhood (in Spain), the power would often go out during heavy storms, so we always had candles and matches ready. But back then, we had neither a computer nor a television, no freezer, and no mobile phones. A power outage lasting hours or even days would completely paralyze me today (and not just me).

Maybe Jesus would phrase it like this today: *“Don’t let your connection to me break, for without me you can do nothing; without me you are like an electrical appliance without power, a car without fuel, a mobile phone with a dead battery…”*

With Jesus, we can recharge our strength „from above“ every day. Not just in the morning and evening, but throughout the day we can remain mentally connected to Him—like a trolleybus that stays in constant contact with the overhead line. With Jesus, there will never be a “blackout.” Guaranteed!

„I am the light of the world. Whoever follows me will never walk in darkness, but will have the light of life.“ (John 8:12) / Photo: jessiegarciasmith, pixabay.com

¡Apagón total!

Una bombona de gas de camping con accesorio para cocinar, dos velas en candelabros, una caja de cerillas, una pequeña radio a pilas y un libro, todo colocado sobre una mesa de cocina: un amigo de Madrid me envió esta foto un día después del apagón general que afectó a España y Portugal. Dijo que guardaría todo por si se repite un „desastre total“ como ese.

Solo cuando sucede algo así —cuando los pasajeros deben ser evacuados de un tren en medio de un túnel, los semáforos dejan de funcionar, la luz roja del congelador parpadea desde hace tres horas, el ascensor se queda atascado, no se puede contactar con los niños porque las redes móviles han colapsado y no se puede buscar en Google qué está pasando— solo entonces nos damos cuenta de lo dependiente que es el ser humano moderno de la electricidad.

El evangelista Juan transmitió hace casi 2000 años estas palabras de Jesucristo: «Permaneced en mí, y yo en vosotros… porque separados de mí nada podéis hacer» (Juan 15:4-5). Es cierto: Jesús no hablaba en Juan 15 de un apagón que debe evitarse a toda costa. En su época eso no era un tema. Él se refería a la conexión entre la vid y los pámpanos: sin un suministro adecuado de agua y nutrientes no solo no hay fruto, sino que, en última instancia, no hay vida.

La viticultura no es lo mío. Pero en cuanto al uso de la electricidad, como consumidor me considero bastante experto. En mi infancia (en España), la electricidad se cortaba con frecuencia cuando había tormentas fuertes, por eso siempre teníamos velas y cerillas a mano. Pero entonces no teníamos en casa ni ordenador, ni televisor, ni congelador, ni teléfonos móviles. Un apagón de varias horas o días hoy en día me paralizaría por completo (y no solo a mí).

Quizá hoy Jesús lo diría así: «No cortéis vuestra conexión conmigo, porque sin mí no podéis hacer nada; sin mí sois como un aparato eléctrico sin corriente, un coche sin combustible, un móvil con la batería agotada…»

Con Jesús podemos recargar nuestras fuerzas “desde lo alto” cada día. No solo por la mañana o por la noche, sino durante todo el día podemos mantenernos mentalmente conectados con Él, como un trolebús en contacto permanente con la catenaria. Con Jesús, nunca habrá un “apagón”. ¡Garantizado!

„Yo soy la luz del mundo. El que me sigue no caminará en tinieblas, sino que tendrá la luz de la vida“. (Juan 8:12) / Foto: jessiegarciasmith, pixabay.com

Ein bisschen Frieden?

Ein bisschen Frieden: Genügt das wirklich?

24. April 1982. Eurovision Song Contest. Die 17-jährige Nicole trat als letzte der 18 Teilnehmer auf und sang – selbst die Gitarre spielend – das Lied „Ein bisschen Frieden“, mit dem sie mitten ins Herz eines krisengeplagten Europas traf. Als sie dann Teile davon auf Englisch, Französisch und Niederländisch zu singen begann, bekam ich Gänsehaut. Das Lied wurde später auch noch auf Dänisch, Italienisch, Russisch und Spanisch gesungen.

43 Jahre später müssen wir uns fragen: Reicht ein bisschen Frieden wirklich aus?

Ein bisschen Frieden mag ein Anfang sein, ein leiser Ruf in einer lauten, spannungsgeladenen Welt. Aber meistens handelt es sich um die Abwesenheit von Krieg. Selbst das wäre schon sehr viel. Aber nicht alles. Zumindest nicht, wenn wir über die Art des Friedens nachdenken, den Gott uns schenken will.

Der biblische Begriff für Frieden, Shalom (hebräisch) und eirēnē (griechisch), ist unglaublich reichhaltig und geht weit über das hinaus, was wir oft unter „Abwesenheit von Konflikten“ verstehen. Mit Shalom (wörtlich: Ganzheit, Unversehrtheit) ist ein Zustand gemeint, in dem alles in Ordnung ist – körperlich, geistlich, emotional und sozial. Es ist ein Leben in Harmonie mit Gott, den Mitmenschen und der Schöpfung.

„Sicher, es gibt viele Kinder und junge Menschen, für die ein bisschen von alledem etwas Großartiges wäre. Aber in Wirklichkeit sehnen wir uns nach etwas mehr, etwas Beständigerem, etwas Umfassenderem – eigentlich nach dem Paradies: nicht nur kein Krieg, sondern Harmonie, Glück und Wohlsein für alle; nicht nur keine Schmerzen, sondern gar keine Krankheiten, kein Abschied, kein Tod mehr; nicht nur Wohlstand, sondern innere Zufriedenheit, tiefe Erfüllung.“ (Joseph Wittig)

Den Weg zurück in Gottes Paradies hat uns Jesus am Kreuz ermöglicht: „Nachdem wir durch den Glauben von unserer Schuld freigesprochen sind, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.“ (Röm 5,1 Hfa) Dieser Frieden ist mehr als nur ein Gefühl, es ist eine neue Beziehung zu Gott. Aus dieser Beziehung heraus wächst innere Ruhe und auch die Motivation und die Kraft, Friedensstifter zu sein. Auch heute.


 
A Little Peace – Is That Really Enough?

April 24, 1982. Eurovision Song Contest. 17-year-old Nicole was the last of 18 contestants to perform. Accompanying herself on guitar, she sang the song “Ein bisschen Frieden” (“A Little Peace”), striking a chord in the heart of a crisis-ridden Europe. When she began singing parts of it in English, French, and Dutch, I got goosebumps. Later, the song was also performed in Danish, Italian, Russian, and Spanish.

43 years later, we must ask ourselves: Is a little peace really enough?

A little peace may be a beginning, a quiet call in a loud and tension-filled world. But most of the time, it simply means the absence of war. That alone would be a lot. But it’s not everything. At least not when we think about the kind of peace God wants to give us.

The biblical concept of peace—Shalom (Hebrew) and eirēnē (Greek)—is incredibly rich and goes far beyond what we often mean by “absence of conflict.” Shalom (literally: wholeness, intactness) refers to a state in which everything is in order—physically, spiritually, emotionally, and socially. It’s a life in harmony with God, with other people, and with creation.

“Sure, there are many children and young people for whom a little of all that would be something great. But in reality, we long for something more, something more lasting, something more complete—actually for paradise: not just no war, but harmony, happiness, and well-being for all; not just no pain, but no sickness, no goodbyes, no death anymore; not just prosperity, but inner peace and deep fulfillment.” (Joseph Wittig)

Jesus made the way back to God’s paradise possible through the cross: “Since we have been made right in God’s sight by faith, we have peace with God because of what Jesus Christ our Lord has done for us.” (Romans 5:1)

This peace is more than just a feeling—it’s a new relationship with God. From this relationship grows inner calm, as well as the motivation and strength to be peacemakers. Even today.


Un poco de paz: ¿es eso realmente suficiente?

24 de abril de 1982. Festival de Eurovisión. La joven Nicole, de 17 años, fue la última de los 18 participantes en subir al escenario. Tocando la guitarra ella misma, interpretó la canción „Ein bisschen Frieden“ („Un poco de paz“), con la que llegó directamente al corazón de una Europa plagada de crisis. Cuando empezó a cantar partes en inglés, francés y neerlandés, se me puso la piel de gallina. Más tarde, la canción también fue interpretada en danés, italiano, ruso y español.

43 años después, debemos preguntarnos: ¿Es realmente suficiente un poco de paz?

Un poco de paz puede ser un comienzo, un susurro en un mundo ruidoso y cargado de tensiones. Pero la mayoría de las veces, se trata simplemente de la ausencia de guerra. Y eso ya sería mucho. Pero no lo es todo. Al menos no si pensamos en el tipo de paz que Dios quiere regalarnos.

El concepto bíblico de paz —Shalom (hebreo) y eirēnē (griego)— es increíblemente profundo y va mucho más allá de lo que solemos entender como “ausencia de conflicto”. Shalom (literalmente: integridad, plenitud) describe un estado en el que todo está en orden: física, espiritual, emocional y socialmente. Es una vida en armonía con Dios, con los demás seres humanos y con la creación.

“Ciertamente, hay muchos niños y jóvenes para quienes un poco de todo eso sería algo maravilloso. Pero en realidad, anhelamos algo más, algo más duradero, algo más completo – en verdad, anhelamos el paraíso: no solo la ausencia de guerra, sino armonía, felicidad y bienestar para todos; no solo sin dolor, sino sin enfermedades, sin despedidas, sin muerte; no solo prosperidad, sino paz interior, profunda realización.” (Joseph Wittig)

El camino de regreso al paraíso de Dios nos lo abrió Jesús en la cruz: “Ahora que Dios nos ha aceptado gracias a la fe, tenemos paz con él por medio de nuestro Señor Jesucristo.” (Romanos 5:1)

Esta paz es mucho más que una emoción: es una nueva relación con Dios. Y de esta relación nace una calma interior, así como la motivación y la fuerza para ser constructores de paz. También hoy.

Ist am Ende wirklich Schluss?

Ist wirklich Ende, wenn wir am Ende sind?

Ich mag den Schweizer Chor Animato (& Symphony) sehr. Eines ihrer Lieder trägt den Titel „This Was Not The End“ (Das war nicht das Ende). Dieser Satz hat mich zu folgender Meditation inspiriert:


 
Is It Really the End?

I’m a big fan of the Swiss choir Animato (& Symphony). One of their songs is titled “This Was Not The End.” That line inspired the following meditation:

Adam and Eve—the first human couple—had reached the end. They had broken their trust with God, consciously turned away from the Giver of life, and could therefore expect only the foretold (eternal) death. But that was not the end: The promised Redeemer would open the door back to the Father’s house—for them and for all of humanity. You don’t need to hide from God, because Jesus has already paid for your guilt and reserved a place for you in the restored paradise.

Abraham faced the end of a dream, the end of a promise, when he raised his arm with the knife over his long-awaited son Isaac. But that was not the end: God provided a substitute sacrifice—first a ram, and centuries later, His own Son. Trust God, even when you don’t understand His guidance (or His silence) in your life. He is good and He will provide.

Joseph felt the clay beneath his feet and looked up at a shaft of light far above him—too high to ever climb out. But that was not the end: God had great plans for him: after a detour through prison, he became second-in-command over all Egypt! God has a plan for your life too—though it rarely follows a straight path. Trust Him on the detours and in the valleys.

He saw the goal of his life’s journey, which had cost him so much strength and patience, but was not allowed to enter the Promised Land. On Mount Nebo, his unfinished journey seemed to come to an end. But that was not the end: Moses was the first to experience the resurrection of the faithful, and in God’s presence he found more than rest from the hardships of his earthly travels. Do you sometimes feel that your service for God, for His Church, or for others has been (almost) in vain? That’s not for us to judge—and we don’t have to! One day, God will show you what He accomplished through you.

Martha and Mary were heartbroken that Jesus hadn’t come sooner to heal their sick brother Lazarus. Now he had been dead four days—his body already smelled. But that was not the end: One word from the Creator was enough, because He is the resurrection and the life. Jesus weeps with you (as He once wept at Lazarus’ tomb) when you mourn someone you’ve loved. We cannot understand why He allows pain in the lives of those who trust Him. But He walks beside you today—and one day, He will explain the reasons behind His ways.

God’s enemy rejoiced when he saw Jesus bleeding, dying on the cross: “Victory!” he thought. But that was not the end: It was the glorious beginning of a new era. Everyone who is reconciled to God through Jesus’ death is set free, no longer lost, and receives eternal life. God’s enemy does not want you to rejoice in that freedom. So when you feel weak or fail, remember: Satan no longer has power over you. You belong to Jesus—and that means you’re on the winning side!

The road from Jerusalem to Emmaus had never felt so long or so steep. The two men had given up hope, laid their expectations to rest. But that was not the end: The risen Lord opened their eyes and lit a fire in their hearts that gave wings to their feet. Disappointment has a surprising gift: it frees us from illusion. It hurts at first—but it can be healing. The most important thing is knowing Jesus is walking with us.

What may seem like the clear end to us can, through our Creator and Redeemer, become a new beginning full of glorious promise—because nothing is impossible for God. (See Luke 18:27)


¿Es realmente el final?

Me gusta mucho el coro suizo Animato (& Symphony). Una de sus canciones se titula “This Was Not The End” (Esto no fue el final). Esa frase me inspiró la siguiente meditación:

Estaban al final, Adán y Eva, la primera pareja humana: habían roto su confianza en Dios, se separaron conscientemente del Dador de la vida, por lo que solo podían esperar la muerte (eterna) anunciada. Pero eso no fue el final: el Salvador prometido les abriría –a ellos y a toda la humanidad– la puerta de regreso a la casa del Padre. No necesitas esconderte de Dios, porque Jesús también pagó por tu culpa y ha reservado para ti un lugar en el paraíso restaurado.

Abraham vio claramente el final de un sueño, el final de una promesa, cuando extendió su brazo con el cuchillo en la mano sobre su tan esperado hijo Isaac. Pero eso no fue el final: Dios proveyó un sacrificio sustituto –primero un carnero, siglos después su propio Hijo. Confía en Dios, incluso cuando no comprendas su guía (o su silencio) en tu vida: Él quiere lo mejor para ti y cuida de ti.

José sentía el barro bajo sus pies y solo veía un agujero brillante –¡demasiado alto! Nunca podría salir de allí. Pero eso no fue el final, porque Dios tenía grandes planes para él: después de un tiempo en la prisión, ¡llegó al segundo puesto más alto de Egipto! Dios también tiene un plan para tu vida, aunque rara vez siga una línea recta. Confía en Él, también en los desvíos y en los valles.

Tenía ante sus ojos la meta de su viaje de vida, que le había costado tanta fuerza y paciencia, pero no se le permitió entrar en la tierra prometida. En el monte Nebo terminó aparentemente su viaje inconcluso. Pero eso no fue el final: Moisés fue el primero en experimentar la resurrección de los creyentes y pudo, cerca de Dios, recuperarse más que plenamente de las fatigas de su viaje terrenal. ¿Piensas a veces que tu servicio a Dios, a su Iglesia o a tu prójimo ha sido (casi) en vano? No podemos juzgarlo –¡y no tenemos que hacerlo! Dios te mostrará algún día todo lo que logró a través de ti.

Marta y María lamentaban que Jesús no hubiera llegado antes para sanar a su hermano enfermo, Lázaro. Ahora llevaba cuatro días muerto en la tumba. Ya se podía oler. Pero eso no fue el final: una palabra del Creador fue suficiente, porque Él es la resurrección y la vida. Jesús llora contigo (como lo hizo ante la tumba de Lázaro) cuando lloras por un ser querido. No podemos comprender por qué permite el sufrimiento en la vida de los que confían en Él. Pero hoy está a tu lado, y algún día te mostrará y explicará los motivos de su guía.

El enemigo de Dios se regocijó al ver a Jesús morir sangrando en la cruz: “¡Ganado!”, pensó. Pero celebró demasiado pronto, porque eso no fue el final, sino el glorioso comienzo de una nueva era: todo aquel que se reconcilia con Dios mediante la muerte de Jesús es liberado y ya no se pierde, sino que recibe la vida eterna. El enemigo de Dios no quiere que experimentes la alegría de esta liberación. Recuerda eso cuando te sientas débil y falles: Satanás ya no tiene poder sobre ti. ¡Perteneces a Jesús y estás del lado del vencedor!

El camino de Jerusalén a Emaús nunca les había parecido tan largo y empinado a los dos hombres. Habían perdido la esperanza, enterrado sus expectativas. Pero eso no fue el final: el Señor resucitado abrió sus ojos y encendió un fuego en sus corazones que les dio alas a sus pies. Ser decepcionado tiene un lado positivo: nos libera de una ilusión. Duele al principio, pero es sanador. ¡Lo importante es saber que Jesús está a nuestro lado!

Lo que en la vida nos puede parecer un final claro, puede convertirse –por medio de nuestro Creador y Redentor– en un nuevo comienzo con perspectivas gloriosas; ¡porque para Dios nada es imposible! (cf. Lucas 18:27)


 

Ist alles für immer verloren? (Foto: goodsalt.com, liz.)

Sie waren am Ende, Adam und Eva, das erste Menschenpaar: Sie hatten Gott ihr Vertrauen gekündigt, sich bewusst vom Geber des Lebens getrennt, konnten daher nur noch mit dem angekündigten (ewigen) Tod rechnen. Aber das war nicht das Ende: Der versprochene Retter würde ihnen – und allen Menschen – das Tor zurück ins Vaterhaus öffnen.

Du brauchst dich nicht vor Gott zu verstecken, denn Jesus hat auch für deine Schuld bezahlt und einen Platz im wiederhergestellten Paradies für dich reserviert.

Es hat nicht viel gefehlt! (Foto: falco, pixabay.com)

Abraham sah das Ende eines Traumes, das Ende einer Verheißung, deutlich vor Augen, als er seinen Arm mit dem Messer in der Hand über seinem sehnsüchtig erwarteten Sohn Isaak ausstreckte. Aber das war nicht das Ende: Gott sorgte für das stellvertretende Opfer – zuerst ein Widder, Jahrhunderte später seinen eigenen Sohn!

Vertraue Gott, auch wenn du seine Führung (oder sein Schweigen) in deinem Leben nicht verstehst: Er meint es gut mit dir und sorgt für dich!

Von solch einem Ende hatte er nicht geträumt. (Foto: goodsalt.com, liz.)

Josef spürte den lehmigen Boden unter den Füßen und sah nur ein helles Loch – viel zu hoch! Da würde er niemals herausklettern können. Aber das war nicht das Ende, denn Gott hatte mit ihm Großes vor: nach einem Zwischenaufenthalt im Gefängnis den zweithöchsten Posten Ägyptens!

Gott hat auch für dein Leben einen Plan, der aber selten geradlinig verläuft. Vertraue ihm auch auf den Umwegen und in den Tälern!

So nah am Ziel soll es Schluss sein? (Foto: goodsalt.com, liz.)

Er hatte das Ziel seiner Lebenswanderung vor Augen, die ihn so viel Kraft und Geduld gekostet hatte, durfte aber das versprochene Land nicht betreten. Auf dem Berg Nebo endete wohl seine unvollendete Reise. Aber das war nicht das Ende: Mose durfte als Erster die Auferstehung der Gläubigen erleben und sich in der Nähe Gottes von den Strapazen seiner irdischen Reise mehr als erholen.

Denkst du manchmal, dein Einsatz für Gott, für seine Kirche oder für deine Mitmenschen sei (fast) umsonst gewesen? Das können wir nicht beurteilen – und müssen es auch nicht! Gott wird dir eines Tages zeigen, was er alles durch dich bewirken konnte.

Der Sohn Gottes weinend! (Foto: goodsalt.com, liz.)

Marta und Maria bedauerten, dass Jesus nicht früher gekommen war, um ihren kranken Bruder Lazarus zu heilen. Jetzt lag er schon vier Tage tot im Grab. Man konnte es riechen. Aber das war nicht das Ende: Ein Wort des Schöpfers genügte, weil Er die Auferstehung und das Leben ist.

Jesus weint mit dir (wie damals vor Lazarus‘ Grab), wenn du um einen geliebten Menschen trauerst. Warum er das Leid im Leben derer, die ihm vertrauen, zulässt, können wir nicht begreifen. Aber heute steht er dir bei und eines Tages wird er dir die Hintergründe seiner Führung zeigen und erklären.

Helles Licht am Ende eines dunklen Tunnels. (Foto: Pete Linforth, pixabay.com)

Der Feind Gottes jubelte, als er Jesus blutend am Kreuz sterben sah: „Gewonnen!“, dachte er bei sich. Aber er jubelte zu früh, denn das war nicht das Ende, sondern der glorreiche Beginn einer neuen Ära: Jeder, der sich durch den Tod Jesu mit Gott versöhnen lässt, wird frei und geht nicht mehr verloren, sondern bekommt das ewige Leben.

Der Feind Gottes gönnt dir die Freude über diese Befreiung nicht. Denkt daran, wenn du schwach wirst und versagst: Satan hat keine Macht mehr über dich. Du gehörst Jesus und bist daher auf der Seite des Siegers!

Der schwerste Weg ihres Lebens? (Foto: goodsalt.com, liz.)

Der Weg von Jerusalem nach Emmaus war den zwei Männern noch nie so lang und so steil vorgekommen. Sie hatten ihre Hoffnung aufgegeben, ihre Erwartungen begraben. Aber das war nicht das Ende: Der auferstandene Herr öffnete ihre Augen und entfachte ein Feuer in ihren Herzen, das ihren Füßen Flügel verlieh.

Enttäuscht zu werden hat eine positive Seite: Wir werden von einer Täuschung befreit. Es tut zunächst weh, ist aber heilsam. Hauptsache, wir wissen Jesus an unserer Seite!

Was uns im Leben wie das klare Ende vorkommen mag, kann durch unseren Schöpfer und Erlöser ein neuer Anfang mit herrlichen Aussichten werden; denn für Gott ist nichts unmöglich! (Vgl. Lukas 18,27)

Ein unruhiger Ruhetag: Karsamstag

Der Betrieb im Tempel lief weiter, als wäre nichts geschehen! (Bild AI-generated)

So einen Sabbat hatten die Feinde und die Freunde Jesu noch nie zuvor erlebt! Für die Priester und Obersten war das ein Sabbat voller Hektik, kein „Sabbat“, d. h. kein Ruhetag. Wie sollten sie auch zur Ruhe finden? Sie dachten sicher über alle möglichen Pläne nach, Schlimmeres (eine Auferstehung!) zu verhindern. Sie feierten den Sabbat nach dem Gesetz, es war aber ein leerer Sabbat, weil sie den Herrn des Sabbats umgebracht hatten!

Die Freunde Jesu versanken in tiefe Trauer, denn sie konnten es nicht fassen, dass ihr Meister (der Messias!), wirklich gestorben war. Über die Frauen, die Jesus begleiteten, schreibt der Evangelist und Arzt Lukas: „Sie [die Frauen] kehrten aber um und bereiteten wohlriechende Öle und Salben. Und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gesetz.“ (Lukas 23,56) Die Frauen hatten alles vorbereitet, jetzt gab es für sie nichts mehr zu tun. Außer darüber nachzudenken, ob sie etwas missverstanden hatten.

Und Jesus selbst? Er ruhte am Sabbat im Grab, nach getaner Arbeit. Wie am Ende der Schöpfungswoche. Zeitvergeudung? Keinesfalls: Während Jesus im Grab ruhte, arbeitete der Heilige Geist in den Herzen vieler Menschen weiter (Simon von Kyrene, der Hauptmann, viele Beobachter der Kreuzigung …).

Indem Jesus sich wie ein Weizenkorn in die Erde senken und begraben ließ (vgl. Johannes 12,23f.), nahm er freiwillig die letzte Ohnmacht an, die jedem Menschen eines Tages bereitet ist. Nun konnte er nichts mehr tun, nichts mehr sagen – es war alles in seines Vaters Hand gelegt.

Das trifft nicht allein auf den wöchentlichen Sabbat zu. (Foto: ZPhotoo, pixabay.com)

Von Gott verordnete Ruhe ist immer eine heilsame Ruhe, die etwas bewirkt. Das dürfen bzw. müssen wir auch manchmal erleben: Übergangsphasen, in denen wir nicht die Macher sind, sondern die Ruhenden, die Vertrauenden, die Beter. Weil uns die Kräfte einfach verlassen (z. B. als Rentner). Oder weil unsere Einflussmöglichkeiten (z. B. auf unsere erwachsenen Kinder) sehr begrenzt sind. Oder weil uns Gott in der einen oder anderen Form „aus dem Verkehr zieht“ und wir nur zu ihm beten können: „In deine Hände lege ich mein Lebenswerk, meine Träume, meine Ziele, meine Mühe, meine Erfolge, mein Versagen, meine unerledigten To-Do-Listen. Mach du was Richtiges daraus!“

Der Karsamstag lädt uns ein, uns Gott ganz zu überlassen, die Vergangenheit hinter uns zu lassen, die Zukunft dem Ewigen anzuvertrauen und ihm die Gegenwart zu übergeben. Gott lädt uns ein, bei ihm auszuruhen von all unserer Unruhe. Jeden Sabbat.


 
A restless day of rest: Holy Saturday

Neither the enemies nor the friends of Jesus had ever experienced a Sabbath like this one before! For the priests and leaders, it was a Sabbath full of frenzy—not a “Sabbath” in the true sense of the word, not a day of rest. How could they possibly find rest? They were likely scheming about how to prevent something even worse (a resurrection!) from happening. They observed the Sabbath according to the law, but it was an empty Sabbath—because they had killed the Lord of the Sabbath!

Jesus’ friends sank into deep grief, unable to comprehend that their Master (the Messiah!) had truly died. About the women who followed Jesus, the evangelist and physician Luke writes: “Then they went home and prepared spices and perfumes. But they rested on the Sabbath in obedience to the commandment.” (Luke 23:56) The women had prepared everything—there was nothing more to be done. Except perhaps to wonder whether they had misunderstood something.

And Jesus himself? He rested in the tomb on the Sabbath, after his work was finished—just like at the end of the creation week. A waste of time? By no means: while Jesus rested in the grave, the Holy Spirit continued to work in many hearts—Simon of Cyrene, the centurion, many who had witnessed the crucifixion…

By allowing himself to be buried like a grain of wheat falling into the earth (cf. John 12:23-24), Jesus willingly embraced the ultimate powerlessness that every human being must one day face. He could no longer act or speak—everything was placed in his Father’s hands.

Rest ordained by God is always a healing rest that brings about something good. We, too, may (or must) experience such phases: times of transition when we are no longer the doers, but the ones who rest, who trust, who pray. Because our strength has simply run out (for example, in retirement). Or because our ability to influence (such as over our adult children) is very limited. Or because God, in one way or another, “takes us out of action,” and we can do nothing but pray: “Into your hands I place my life’s work, my dreams, my goals, my efforts, my successes, my failures, my unfinished to-do lists. You make something good out of it!”

Holy Saturday invites us to completely surrender ourselves to God, to leave the past behind, to entrust the future to the Eternal One, and to hand over the present to Him. God invites us to rest in Him from all our restlessness. Every Sabbath.


Un inquieto día de descanso: Sábado Santo

¡Nunca antes los enemigos ni los amigos de Jesús habían vivido un sábado como ese! Para los sacerdotes y los jefes, fue un sábado lleno de agitación, no un “sábado” en el verdadero sentido de la palabra, es decir, no un día de descanso. ¿Cómo iban a encontrar descanso? Seguramente estaban ideando todo tipo de planes para evitar algo aún peor (¡una resurrección!). Celebraron el sábado conforme a la ley, pero fue un sábado vacío, porque habían matado al Señor del sábado.

Los amigos de Jesús se sumieron en una profunda tristeza, porque no podían creer que su Maestro (¡el Mesías!) hubiera muerto de verdad. Sobre las mujeres que acompañaban a Jesús, el evangelista y médico Lucas escribe: “Entonces regresaron y prepararon especias aromáticas y perfumes. Y descansaron el sábado, conforme al mandamiento.” (Lucas 23:56) Las mujeres ya lo habían preparado todo, y ahora no les quedaba nada por hacer. Salvo reflexionar si tal vez habían entendido algo mal.

¿Y Jesús mismo? Descansó en la tumba durante el sábado, tras haber terminado su obra. Como al final de la semana de la creación. ¿Pérdida de tiempo? En absoluto: mientras Jesús descansaba en el sepulcro, el Espíritu Santo seguía obrando en los corazones de muchas personas (Simón de Cirene, el centurión, muchos testigos de la crucifixión…).

Al dejarse enterrar como un grano de trigo que cae en la tierra (cf. Johannes 12:23-24), Jesús aceptó voluntariamente la última impotencia que todo ser humano experimentará algún día. Ya no podía hacer nada, ya no podía decir nada —todo había sido puesto en las manos de su Padre.

El descanso ordenado por Dios es siempre un descanso sanador, que produce fruto. Y nosotros también podemos —o debemos— experimentarlo a veces: fases de transición en las que no somos los que hacen, sino los que descansan, los que confían, los que oran. Porque nuestras fuerzas nos han abandonado (por ejemplo, en la jubilación). O porque nuestras posibilidades de influencia (por ejemplo, sobre nuestros hijos adultos) son muy limitadas. O porque Dios, de una u otra forma, “nos saca de circulación” y solo podemos orar: “En tus manos pongo la obra de mi vida, mis sueños, mis metas, mis esfuerzos, mis logros, mis fracasos, mis listas de tareas inconclusas. ¡Haz tú algo bueno con todo eso!”

El Sábado Santo nos invita a entregarnos completamente a Dios, a dejar atrás el pasado, a confiarle el futuro al Eterno, y a poner en sus manos el presente. Dios nos invita a descansar en Él de toda nuestra inquietud. Cada sábado.

Wo ist denn der Ausgang?

Gibt es einen Ausgang aus dem Käfig von Schuld und Versagen? (Foto: KI-gen.)

Bei meinem morgendlichen Nordic Walking lief ich an einem weitläufig-eingezäunten Gelände mit mehreren Fußballfeldern entlang. Plötzlich sah ich zwei Rehe, die davonliefen, als sie mich kommen sahen. Sie waren auf der anderen Seite des Drahtzaunes, also auf dem Sportplatz, und suchten unruhig nach einem Ausgang. Sie hatten anscheinend vergessen, wo bzw. wie sie in das Gelände gekommen waren.

Die zwei Rehe haben vergessen, wie sie in den eingezäunten Platz geraten sind.

Diese Beobachtung beschäftigte mich eine Weile. Gleichen nicht viele Menschen den zwei Rehen? Sie leben nicht in einem Gefängnis, nein: Ihr Lebensraum ist groß genug. Manchen reicht er allerdings nicht, daher versuchen sie, ihn außerhalb unseres Planeten zu erweitern. Der Lebensraum ist groß genug, die Bewegungsfreiheit ist kaum zu steigern, dennoch geht es ihnen wie den zwei Rehen: Sie fühlen sich nicht wirklich frei, suchen verzweifelt nach … Ja, wonach suchen sie denn?

Es ist so, als fühlten sie sich wie gebunden, eingesperrt durch Sorgen und Ängste, durch Belastungen aus der Vergangenheit, durch Fremderwartungen, die sie nicht erfüllen können, durch Versagen, durch die Unsicherheit darüber, was die Zukunft bringen mag. Wie die zwei Rehe rennen sie von einem Angebot zum anderen und finden den Ausgang aus ihrem großen, unsichtbaren Käfig nicht. Sie finden ihn nicht, weil sie noch nicht erkannt haben, wie sie in den Käfig geraten sind.

Die Bibel beschreibt auf den ersten Seiten, wie der Mensch willentlich und trotz Vorwarnung diesen großen Käfig betrat: Durch die Trennung von seinem Schöpfer (in der Bibel „Sünde“ genannt) gerieten die ersten Menschen (und danach alle ihre Nachkommen bis zu uns heute) in den Machtbereich des Feindes Gottes.

Wo der Eingang ist, ist auch der Ausgang: Zurück in die Gemeinschaft mit dem Schöpfer durch die Tür, die Jesus uns geöffnet hat. Er selbst ist diese Tür zurück in ein befreites, erfülltes Leben in Harmonie mit Gott. Woanders wird man den Ausgang nie finden. Der Evangelist Johannes formulierte es so (Johannes 8,36 Gute Nachricht Bibel):

Wenn der Sohn [Jesus Christus] euch frei macht, dann seid ihr wirklich frei. 

Der Kirchenvater Augustinus hat es in seinen Bekenntnissen so formuliert: „Geschaffen hast du uns auf dich hin, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.“

Den Rehen kann man schwer helfen, den Ausgang zu finden. Aber viele Suchende warten darauf, von Christen zu erfahren, wie sie Befreiung und Frieden gefunden haben.

Dieser Text ist im Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg am 6. April 2025 erschienen.


 

 

Where Is the Way Out?

[Shortened] During my morning Nordic walking, I saw two deer inside a fenced sports field. They were restlessly searching for a way out, apparently unaware of how they had gotten in.

The scene reminded me of many people. They don’t live in a prison—their living space is vast—yet they feel trapped. Worries, fears, expectations, failures, and anxiety about the future create an invisible cage. Like the deer, they rush from one opportunity to another in search of freedom, without realizing how they ended up in this state.

The Bible explains that humanity entered this condition through separation from God. But there is a way out: a return to fellowship with the Creator—through Jesus, who is Himself the door. “So if the Son sets you free, you will be free indeed” (John 8:36).

It’s not easy to help the deer find the exit—but we can help people. Christians are called to share the path that truly leads out.


 

¿Dónde está la salida?

[Abreviado] Durante mi matutino nordic walking pasé junto a un campo deportivo cercado. Vi a dos ciervos dentro, buscando inquietos una salida, aparentemente sin saber cómo habían entrado.

Esta escena me hizo pensar en muchas personas. No viven en una prisión; su espacio vital es amplio, y sin embargo, se sienten atrapadas. Preocupaciones, miedos, expectativas, fracasos y la incertidumbre del futuro forman una jaula invisible. Como los ciervos, corren de una oportunidad a otra, buscando libertad, sin comprender cómo llegaron a esa situación.

La Biblia dice que el ser humano cayó en este estado por separarse de Dios. Pero hay una salida: volver a la comunión con el Creador, a través de Jesús, quien es la puerta: “Así que, si el Hijo os hace libres, seréis verdaderamente libres” (Juan 8:36).

A los ciervos difícilmente se les puede ayudar a encontrar la salida —pero a las personas sí. Los cristianos pueden explicar por experiencia propia cual es el camino que realmente conduce a la libertad.

Haar-in-der-Suppe-Dauersucher

Als junger Pastor habe ich bereits einen Bart getragen – zum Leidwesen eines älteren männlichen Gemeindegliedes, das strikt gegen Bärtige auf der Kanzel war. Weil meine Mutter damals meinen Bart nicht so toll fand, habe ich ihn zu Beginn eines längeren Urlaubs abrasiert. Das neue Aussehen gefiel weder mir noch meiner Frau, daher habe ich ihn wieder wachsen lassen – trotz der Ansichten des Gemeindegliedes und der Bemerkungen meiner Mutter.

Ist es nicht bedauerlich, dass wir häufig so viel Energie dafür ausgeben (und sei es nur gedanklich), uns über Dinge aufzuregen, die bei genauer Betrachtung irrelevant sind? Ich denke an Äußerlichkeiten oder Lebensstilfragen, die uns über andere Menschen die Stirn runzeln lassen. Und die, bewusst oder unbewusst, Barrieren oder gar Mauern entstehen lassen. Wäre es nicht viel effektiver und schöner, das Augenmerk auf die positiven Eigenschaften des Gegenübers zu richten? Auf das, was „liebenswert und bewunderungswürdig“ ist? Auf das, was eine „Auszeichnung und Lob“ verdient?

Jesus war ein Spezialist darin, das Positive in Menschen zu erkennen, sogar im bescheidenen Ansatz, um das zu fördern und diejenigen zu motivieren. Hätte er sich mit meinem kritischen Blick auf die Suche nach Mitarbeitern für sein Team begeben, hätte er keine zwölf Männer rekrutieren können – vermutlich nicht einmal drei! Mich hätte er zweitausend Jahre später auch aussortiert.

Es ist bitter, dass wir die Macken an unseren Mitmenschen sofort erkennen und uns darüber ärgern, äußerst träge aber darin sind, das zu erkennen, was liebenswert und bewunderungswürdig ist. Da können wir noch viel von Jesus lernen.

Zu achten ist diesbezüglich darauf, welchen Einflüssen wir uns aussetzen: Lassen wir uns nicht von denen anstecken, die vehement die Suche nach dem Haar in der Suppe betreiben! Zum Thema Macken schreibt Max Lukado in einer Andacht: „Wenn wir nachsichtig miteinander umgehen, bewahren wir uns unsere Freude … Das ist doch leicht, oder? Nein, ist es nicht. Aber es ist wichtig. Das Leben ist zu kostbar und zu kurz, um sich die ganze Zeit aufzuregen.“

Dieser Text ist im Andachtsbuch 2025 des Advent-Verlags Lüneburg für den 4. März erschienen.

 
Perpetual Hair-in-the-Soup Seekers

As a young pastor, I already had a beard—much to the dismay of an older male church member who was strictly against bearded men preaching from the pulpit. Since my mother wasn’t particularly fond of my beard either at the time, I shaved it off at the beginning of a longer vacation. Neither my wife nor I liked my new look, so I let it grow back—despite the church member’s opinions and my mother’s remarks.

Isn’t it unfortunate how often we invest so much energy (even if only mentally) in getting upset over things that, upon closer examination, are entirely irrelevant? I’m thinking of outward appearances or lifestyle choices that make us frown upon others. These things—whether consciously or unconsciously—create barriers or even walls between people. Wouldn’t it be far more effective and beautiful to focus on the positive qualities in others? On what is “lovely and admirable”? On what deserves “commendation and praise”?

Jesus was a specialist in recognizing the good in people—even the smallest spark of potential—and nurturing it to encourage and motivate them. Had he approached recruiting his disciples with the same critical eye many of us use, he probably wouldn’t have found twelve men—perhaps not even three! And two thousand years later, I surely wouldn’t have made the cut either.

It’s a bitter reality that we are quick to notice the flaws in those around us and let them bother us, yet we are far slower to recognize what is lovable and praiseworthy in others. In this, we still have much to learn from Jesus.

We should also be mindful of the influences we expose ourselves to: Let’s not allow ourselves to be infected by those who are constantly searching for the proverbial hair in the soup! Regarding human flaws, Max Lucado writes in a devotional: “When we treat each other with grace, we preserve our joy… That’s easy, right? No, it’s not. But it’s important. Life is too precious and too short to spend all our time being upset.”

Buscadores de los pelos en la sopa

Cuando era un joven pastor, ya llevaba barba, para disgusto de un anciano miembro de la iglesia que estaba estrictamente en contra de los predicadores barbudos en el púlpitо. Como a mi madre tampoco le gustaba mucho mi barba en aquel entonces, me la afeité al comienzo de unas vacaciones largas. Sin embargo, ni a mi esposa ni a mí nos gustó mi nueva apariencia, así que dejé que volviera a crecer, a pesar de las opiniones del miembro de la iglesia y los comentarios de mi madre.

¿No es lamentable que a menudo gastemos tanta energía (aunque solo sea en pensamientos) en enojarnos por cosas que, si las analizamos bien, son completamente irrelevantes? Pienso en la apariencia externa o en cuestiones de estilo de vida que nos hacen fruncir el ceño ante otras personas. Cosas que, consciente o inconscientemente, crean barreras o incluso muros entre nosotros. ¿No sería mucho más efectivo y hermoso enfocarnos en las cualidades positivas del otro? En lo que es „adorable y digno de admiración“. En lo que merece „elogio y reconocimiento“.

Jesús era un especialista en reconocer lo bueno en las personas, incluso en su mínima expresión, para fortalecerlo y motivarlas. Si hubiera buscado discípulos con una mirada tan crítica como la nuestra, no habría encontrado doce hombres, quizás ni siquiera tres. Y dos mil años después, probablemente yo también habría sido descartado.

Es triste que detectemos inmediatamente los defectos de los demás y nos molestemos por ellos, pero que seamos muy lentos en reconocer lo que es digno de amor y admiración. En esto, todavía tenemos mucho que aprender de Jesús.

Debemos prestar atención a las influencias a las que nos exponemos: ¡No nos dejemos contagiar por aquellos que buscan el pelo en la sopa con tanta vehemencia! Sobre los defectos humanos, Max Lucado escribe en una devoción: “Cuando nos tratamos con indulgencia unos a otros, preservamos nuestra alegría… Parece fácil, ¿verdad? No, no lo es. Pero es importante. La vida es demasiado valiosa y demasiado corta para pasarla siempre enojados.”