Archiv der Kategorie: Jahrestage

Pfingsten: Von null auf hundert!

In diesem Raum auf dem Berg Zion (oder in der Nähe) in Jerusalem waren ca. 120 Menschen versammelt, als 50 Tage nach der Auferstehung von Jesus („Pfingsten“ = 50 im Griechischen) die Kraft des Heiligen Geistes die Versammelten erfüllte und befähigte, die Botschaft der Erlösung in der damaligen Welt zu verbreiten. (Foto: edp, Mai 2022)

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Man stelle sich folgende Situation vor: Eine Gruppe von Gläubigen versammelt sich regelmäßig zum Gebet und zum Gespräch. Einige Männer und ein paar Frauen. Bei verschlossenen Türen und Fenstern. Aus Angst. Plötzlich, bei einem dieser Treffen, hören sie ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm. Und dann sehen sie, wie sich etwas wie Flammenzungen auf jedem Einzelnen von ihnen niederlässt.

Kaum haben sie sich von diesem Geschehen „erholt“, passiert wieder etwas: Die Anwesenden beginnen in fremden Sprachen zu reden, die sie nicht gelernt hatten! Als Passanten und Festbesucher sich – vom Brausen angelockt – dem Haus nähern, werden sie in ihrer eigenen Sprache von den Gläubigen angesprochen.

Diese Gläubigen, die sich täglich versammelten, waren Judenchristen: Sie hatten Jesus Christus auf seinen Reisen begleitet, seine Predigten gehört, sich für ihn entschieden. Und auch dafür, seine befreiende Botschaft weltweit zu verbreiten. Welch eine Herausforderung! Wo sollten sie anfangen und wie sollten sie die Menschen erreichen, jetzt, wo ihr Auftraggeber nicht mehr da war?

50 Tage nach der Auferstehung Christi bekamen sie die Antwort: Die Kraft des Heiligen Geistes würde sie dazu befähigen! Das waren nämlich die letzten Worte, die von Jesus überliefert werden, bevor er in den Himmel zurückkehrte (Apostelgeschichte 1,8 Hfa):

„Ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und ganz Judäa, in Samarien und überall auf der Erde.“ 

Bald darauf geschah etwas Unerwartetes: Nach einer gewaltigen Predigt des „rehabilitierten“ Petrus vor ein paar tausend Menschen ließen sich 3.000 von ihnen noch am selben Tag taufen! Pfingsten wurde zum Start der weltweiten Mission.

Jedes Jahr erinnert Gott uns zu Pfingsten daran: Mein Auftrag ist für dich zu groß! Du schaffst es nie allein. Lass mich machen – mit dir und durch dich! Wenn Gott dir eine Aufgabe anvertraut, dann schenkt er dir die dafür notwendige Gabe. Stelle dich ihm zur Verfügung und lass dich dann überraschen!

Das Pfingstwunder: Mosaikbild von Eugen Keller in der Konstantin-Basilika in Trier. (Foto: Holger-Schué, pixabay.com)


 

Caption photo 1: About 120 people are said to have gathered in this room (or nearby) on Mount Zion in Jerusalem when 50 days after the resurrection of Jesus (“Pentecost” = 50 in Greek) the power of the Holy Spirit filled those gathered and enabled them to proclaim the gospel in the world of that time. (Foto: edp, Mai 2022)

Pentecost: From nought to sixty

Imagine the following situation: A group of believers gathers regularly for prayer and talk. A few men and a few women. With the doors and windows locked. Out of fear. Suddenly, at one of these meetings, they hear a roar as of a mighty storm. And then they see something like tongues of flame settle on each of them.

No sooner have they “recovered” from this event than something happens again: those present begin to speak in foreign languages they had not learned! As passers-by and festival visitors approach the house – attracted by the roar – they are addressed by the believers in their own language.

These believers who gathered daily were Jewish Christians: they had accompanied Jesus Christ on his journeys, heard his sermons, made a decision for him. And also for spreading his liberating message worldwide. What a challenge! Where should they start and how should they reach the people, now that their commissioner was no longer there?

50 days after Christ’s resurrection, they got the answer: the power of the Holy Spirit would enable them to do so! These were, in fact, the last words handed down from Jesus before he returned to heaven (Acts of the Apostles 1:8):

“You will receive the Holy Spirit, and by his power you will be my witnesses in Jerusalem and all Judea, in Samaria and everywhere on earth.”

Soon after, something unexpected happened: after a powerful sermon by the “rehabilitated” Peter to a few thousand people, 3,000 of them were baptised that very day! Pentecost became the start of the worldwide mission.

Every year at Pentecost, God reminds us: My mission is too great for you! You can never do it alone. Let me do it – with you and through you! When God entrusts you with a task, he gives you the necessary gift. Make yourself available to Him and let Him surprise you!


Caption photo 2: The Miracle of Pentecost: mosaic painting by Eugen Keller in the Basilica of Constantine in Trier, Germany. (Photo: Holger-Schué, pixabay.com)


 

Pie de foto 1: Se dice que unas 120 personas estaban reunidas en este aposento (o cerca del mismo) del monte Sión en Jerusalén cuando 50 días después de la resurrección de Jesús (“Pentecostés” = 50 en griego) el poder del Espíritu Santo llenó a los reunidos y les permitió proclamar las buenas noticias de la salvación en el mundo de entonces. (Foto: edp, Mai 2022)

Pentecostés: ¡De cero a cien!

Imaginaos la siguiente situación: Un grupo de creyentes se reúne regularmente para orar y conversar. Algunos hombres y algunas mujeres. Con las puertas y ventanas cerradas. Por miedo. De repente, en una de estas reuniones, oyen un estruendo como de una poderosa tormenta. Y entonces ven algo parecido a lenguas de fuego que se posan sobre cada uno de ellos.

Apenas se han “recuperado” de este acontecimiento, vuelve a ocurrir algo: ¡los presentes empiezan a hablar en lenguas extranjeras que no habían aprendido! Cuando los transeúntes y los visitantes del festival se acercan a la casa, atraídos por el estruendo, los creyentes se dirigen a ellos en su propia lengua.

Estos creyentes que se reunían a diario eran cristianos judíos: habían acompañado a Jesucristo en sus viajes, habían escuchado sus sermones, se habían decidido por él. Y también por difundir su mensaje liberador en todo el mundo. ¡Qué desafío! ¿Por dónde deben empezar y cómo alcanzar a la gente, ahora que su patrón ya no está con ellos?

50 días después de la resurrección de Cristo, obtuvieron la respuesta: ¡el poder del Espíritu Santo les permitiría hacerlo! Estas fueron, de hecho, las últimas palabras de Jesús antes de regresar al cielo transmitidas en la Biblia (Hechos de los Apóstoles 1:8):

“Recibiréis el Espíritu Santo, y con su poder seréis mis testigos en Jerusalén y en toda Judea, en Samaria y en toda la tierra”.

Poco después, ocurrió algo inesperado: tras un poderoso sermón del “rehabilitado” Pedro ante unos cuantos miles de personas, ¡3.000 de ellas se bautizaron ese mismo día! Pentecostés se convirtió en el inicio de la misión mundial.

Cada año, en Pentecostés, Dios nos recuerda: ¡Mi misión es demasiado grande para ti! Nunca podrás hacerlo solo. Déjame hacerlo – ¡contigo y a través de ti! Cuando Dios te confía una tarea, te da el don necesario para cumplirla. Ponte a su disposición y deja que te sorprenda.


Pie de foto 2: El milagro de Pentecostés: pintura en mosaico de Eugen Keller en la Basílica de Constantino en Tréveris, Alemania. (Foto: Holger-Schué, pixabay.com)

Wasserverkäufer

Mein Botijo: links einfüllen, rechts trinken – im Hochhalten!

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English / Español

Im regnerischen Nordspanien geboren, lernte ich erst beim Sommerurlaub als Kind in Madrid eine mir unbekannte Berufsgruppe kennen: die Wasser­verkäufer! Männer und Frauen verkauften Wasser auf den Straßen und Plätzen, das sie in ihren „Botijos“ führten. Das sind Gefäße aus porösem, gebranntem Ton mit der Fähigkeit, Verdunstungskälte zu erzeugen, die für eine Abkühlung des Gefäßes sorgt.

Für ein paar Centime konnte man aus dem Botijo so viel trinken, wie man wollte. Genauer: wie man konnte! Denn man durfte nicht einfach das Hörnchen (pitorro/pitón) in den Mund stecken, sondern man musste das Gefäß hochhalten und dabei versuchen, den Wasserstrahl mit dem geöffnetem Mund zu erwischen und gleichzeitig zu schlucken, während das Wasser weiterfloss. Es war für uns ungeübte Nordlichter eine Mischung aus Trinken und Duschen!

Wasserverkäufern bin ich Jahre später in Jerusalem begegnet. Auch dort tat das frische Wasser bei 35 bis 40 Grad richtig gut!

Jakobsbrunnen, zwischen 1934 und 1939. Foto: Matson Photo Service (gemeinfrei)

Um 12 Uhr mittags begegnen wir dem größten „Wasserverkäufer“ der Geschichte bei einem „Verkaufsgespräch“ sitzend am Rande des Jakobsbrunnens. Weil er sich so gut in die Lage seiner potenziellen „Kunden“ versetzen konnte, wusste Jesus, welche Art Durst – über das reine Brunnenwasser hinaus – die Frau hatte, die ihm gegenübersaß: Einen Durst, der nur von wahrer Liebe gestillt wird, die mehr als Sex meint. Den Wunsch, unter der Vergangenheit einen Strich ziehen und neu beginnen zu können. Die Sehnsucht, angenommen zu werden – bedingungslos! Darum sagte er zu ihr (Johannes 4,14, Hoffnung für alle):

Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, der wird nie wieder Durst bekommen.

Um diesen Durst zu stillen, war Jesus gerade auf die Welt gekommen! Das war seine Spezialität: Er ist ja selbst das Wasser, das diesen Durst nach Ewigkeit stillt. Mehr noch: Er ist sogar die Quelle, der Brunnen für dieses Wasser, die Quelle der Liebe, derjenige, der einen Neubeginn möglich macht, Menschen bedingungslos annimmt, Sinn und Zukunft schenkt.

So wichtig und sinnvoll es auch ist, am heutigen Weltwassertag (22. März) auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit aufmerksam zu machen: Die Welt braucht dringend Jesus, das Wasser des ewigen Lebens, und Menschen, die regelmäßig daraus trinken und sich von ihm zu „Wasserverkäufern“ ausbilden lassen.


 

Water sellers

Born in rainy northern Spain, it was only during my summer holidays as a child in Madrid that I got to know a profession I had never heard of: water sellers! Men and women sold water in the streets and squares, carrying it in their “botijos”. These are vessels made of porous, baked clay with the ability to produce evaporative cooling, which ensures that the vessel cools down.

For a few cents, you could drink as much as you wanted from the botijo. More precisely: as much as you could! Because you were not allowed to just put the little horn (pitorro/pitón) in your mouth, but you had to hold up the vessel and try to catch the jet of water with your open mouth and swallow at the same time while the water kept flowing. It was a mixture of drinking and showering for us untrained northerners!

I encountered water sellers years later in Jerusalem. There, too, the fresh water felt really good at 35 to 40 degrees!

At 12 noon, we meet the greatest “water seller” in history sitting at the edge of a well during a “sales talk”. Because he could put himself so well in the position of his potential “customers”, Jesus knew what kind of thirst – beyond mere well water – the woman sitting opposite him had: a thirst that is only quenched by true love, which means more than sex. The desire to be able to draw a line under the past and start anew. The longing to be accepted – unconditionally! That is why he said to her (John 4:14):

But whoever drinks of the water that I give him will never thirst again.

It was to quench this thirst that Jesus had just come into the world! That was his speciality: he himself is the water that quenches this thirst for eternity. Even more: He is even the source, the well for this water, the source of love, the one who makes a new beginning possible, accepts people unconditionally, gives meaning and a future.
As important and meaningful as it is to draw attention to the importance of water as the basis of life for humanity on today’s World Water Day: The world urgently needs Jesus, the water of eternal life, and people who regularly drink from it and let themselves be trained by him as “water sellers”.


 

Vendedores de agua

Nacido en el lluvioso norte de España, fue durante las vacaciones de verano de mi infancia en Madrid cuando conocí una profesión de la que nunca había oído hablar: ¡vendedores de agua! Hombres y mujeres vendían agua en las calles y plazas, llevándola en sus “botijos”. Por unos pocos céntimos, podías beber todo lo que quisieras del botijo. Más exactamente: ¡todo lo que puedieras! Porque no te permitían simplemente meterte el cuerno (pitorro/pitón) en la boca, sino que tenías que sostener la vasija y tratar de atrapar el chorro de agua con la boca abierta y tragar al mismo tiempo mientras el agua seguía fluyendo. Era una mezcla de beber y ducharse para nosotros, norteños inexpertos.

Me encontré con vendedores de agua años después en Jerusalén. También allí el agua fría era muy refrescante a 35 o 40 grados.

A las 12 del mediodía, nos encontramos con el mayor “vendedor de agua” de la historia sentado al borde de un pozo durante una “charla de ventas”. Como podía ponerse tan bien en la posición de sus potenciales “clientes”, Jesús sabía qué tipo de sed -más allá del agua del pozo- tenía la mujer sentada frente a él: una sed que sólo se sacia con el verdadero amor, que es más que sexo. El deseo de poder un punto final al pasado y empezar de nuevo. El anhelo de ser aceptado – ¡incondicionalmente! Por eso le dijo (Juan 4:14):

El que beba del agua que yo le dé no volverá a tener sed.

Fue para saciar esta sed por lo que Jesús acaba de venir al mundo. Esa era su especialidad: él mismo es el agua que sacia esa sed de eternidad. Más aún: Él es incluso la fuente, el pozo de esta agua, la fuente del amor, el que hace posible un nuevo comienzo, acepta a las personas incondicionalmente, da sentido a la vida y un futuro.
Hoy es el Día Mundial del Agua: Tan importante como es el agua como base de la vida de la humanidad, aún más lo es el recordar que el mundo necesita urgentemente a Jesús, el agua de la vida eterna, y también lo son personas que beban regularmente de ella y se dejen formar por él como “vendedores de agua”.

Lieben auf Befehl?

(Foto: John Hain, pixabay.com)

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English / Español

Lieben auf Befehl?
Heute, am 17.1.2022, feiern die US-Amerikaner, wie an jedem dritten Montag im Januar, den Martin Luther King Day. Damit ehren sie den 1968 ermordeten Baptistenpastor und Bürgerrechtler Martin Luther King Jr. (1929-1968).

Folgende Worte, die er zu Weihnachten 1957 sprach, finde ich ziemlich herausfordernd: „Die Rassenprobleme werden nie endgültig gelöst werden, solange die unterdrückten Menschen nicht fähig sind, ihre Feinde zu lieben.“ (Zitiert in „Die Kraft zum Lieben“, Konstanz, 1964)

Ob man das aus eigener Kraft schafft? Ich kann meinem Mund befehlen, meinen Feind nicht zu beleidigen. Aber kann ich auf Befehl einen Feind lieben? Meine Überzeugung ist, dass nur Jesus Christus das in mir bewirken kann. Er sagte in der Bergpredigt (Matthäus 5,44-45) nicht nur „Liebt eure Feinde“, sondern nannte dabei zwei Gründe: Wir sind Kinder unseres Vaters im Himmel – Er will uns nicht nur dazu motivieren, sondern auch befähigen. Und: „Er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute aufgehen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose.“ Die Art und Weise, wie Er mit uns, die auch wir Sünder sind, umgeht, wird uns ebenfalls dazu bewegen, wie Er handeln zu wollen.

Ich habe – soweit ich weiß – keine Feinde, will aber ohne Ansehen der Person jedem Menschen Verständnis und Liebe entgegenbringen, dem ich begegne. Auch (als ungeduldiger Spanier) im Straßenverkehr!


 

Love on command?
Today, 17 January 2022, US Americans celebrate Martin Luther King Day, as they do every third Monday in January. They honour the Baptist pastor and civil rights activist Martin Luther King Jr (1929-1968), who was assassinated in 1968.

I find the following words he spoke at Christmas 1957 quite challenging: “There will be no permanent solution to the race problem until oppressed men develop the capacity to love their enemies.” (Quoted in “Class of Nonviolence”, p. 77,78)

Whether one can do this by one’s own strength? I can command my mouth not to offend my enemy. But can I love an enemy on command? My conviction is that only Jesus Christ can bring this about in me. He said in the Sermon on the Mount (Matthew 5:44-45) not only “Love your enemies” but in doing so gave two reasons: We are children of our Father in heaven; He not only wants to motivate us to do this, but also to enable us. And, “He makes His sun rise on the evil as well as on the good, and sends rain on the pious as well as on the ungodly.” The way He deals with us, who are also sinners, will also move us to want to act like Him.

I have – as far as I know – no enemies, but I want to show understanding and love to everyone I meet, regardless of the person. Also (as an impatient Spaniard) in the traffic!

 abcd


 

¿Amor por mandato?
Hoy, 17 de enero de 2022, los estadounidenses celebran el Día de Martin Luther King. Honran con ello al pastor baptista y activista de los derechos civiles Martin Luther King Jr (1929-1968), asesinado en 1968.

Las siguientes palabras que pronunció en la Navidad de 1957 me parecen bastante desafiantes: “Los problemas de la raza nunca se resolverán definitivamente hasta que los pueblos oprimidos sean capaces de amar a sus enemigos”. (Citado en “Class of Nonviolence”, p. 77,78)

¿Puede uno hacer esto con sus propias fuerzas? Puedo ordenar a mi boca que no ofenda a mi enemigo. Pero, ¿puedo amar a un enemigo por mandato? Mi convicción es que sólo Jesucristo puede lograr esto en mí. En el Sermón de la Montaña (Mateo 5:44-45) no sólo dijo “Amad a vuestros enemigos”, sino que al hacerlo dio dos razones: Somos hijos de nuestro Padre que está en los cielos; Él no sólo quiere motivarnos a hacerlo, sino también capacitarnos. Y añadió: “Dios hace salir su sol tanto sobre los malos como sobre los buenos, y envía la lluvia tanto sobre los piadosos como sobre los impíos”. La forma en que Él trata con nosotros, que también somos pecadores, también nos impulsará a querer actuar como Él.

Que yo sepa, no tengo enemigos, pero quiero mostrar comprensión y amor a quienes pasen por mi camino.

Wunschzettel damals und heute

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English / Español

Das waren Zeiten!

„Es gibt ein erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche.“ Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)

Das ist ja ein wahres Wort von Dietrich Bonhoeffer, zumal aus seinen Lippen! (Er war am deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt und wurde am 9. April 1945 auf ausdrücklichen Befehl von Adolf Hitler im KZ Flossenbürg hingerichtet. Mit 39 Jahren!)

Mit unerfüllten Wünschen leben – das haben unsere Groß- und Urgroßeltern vielfach als Kinder und auch später durchgemacht. Gott sei Dank sind viele von ihnen nicht verbittert! Umso mehr kontrastieren ihre Wünsche mit denen heutiger Kinder. Mit wie wenig haben sie sich damals zufrieden geben müssen, und mit was für Ansprüchen, langen und teuren Wunschzetteln konfrontieren viele Kinder heute ihren Eltern! (Zur Anschaffung der Geschenke für den 6. Januar wenden sich die großen Kaufhäuser in Spanien bereits ab dem Ende des Sommers mit Kreditangeboten an die verzweifelten Eltern!)

Das spanische TV-Programm Antena 3 hat am 24.12.2021 ein Video online gestellt, das mich besonders berührt hat. Es geht um Gespräche von Kindern mit Seniorenheimbewohnern darüber, was sie sich jeweils (die Kinder im Dezember, die Senioren damals, als sie Kinder waren) von den „Reyes Magos“ (den „Heiligen Drei Königen“) gewünscht haben. Das Video ist auf Spanisch. Nachfolgend eine Kurzfassung des Dialogs, denn es lohnt sich unbedingt, die überraschenden Kommentare der Kinder zu hören und die glücklichen Abschlussszenen mit den Senioren zu sehen.

Dialoge auf Deutsch (grob übersetzt):

0:07 Ihr seid hier, um einen Brief an die Reyes Magos zu schreiben. Der Senior: „Damals gabs weder Reyes Magos noch etwas anderes. Wir hatten nicht einmal Strom.“
0:12 Die Seniorin: „Ich weiß nicht, was ich mir wünschen kann.“ Das Mädchen: „Schreib auf, was du dir als Kind gewünscht hast.“ Die Seniorin: „Damals habe ich mir nichts gewünscht, denn es ging damals nicht.“
0:28 Der Senior: „Brauchst du Hilfe?“ Das Mädchen: „Nein“ Der Opa: „Ich wünsche mir von den Reyes Magos, dass sie mir ein paar Jahre jünger machen.“
0:40 „Fertig! Wie viele Geschenke habt ihr euch gewünscht?“ Die Oma: „Eins!“ Das Mädchen: „Dreizehn!“ Der Junge: „Ich elf!“ Die Seniorin: „Nur eins!“
0:46 „Wer liest zuerst den Brief/Wunschzettel?“ Das Mädchen: „Ein iPad, einen Computer, die Spielkonsole und Spiele dazu.“
0:55 Die weiteren Kinder: „Den ????, eine iPad-Hülle.“ „Eine Pistole Fortnite, ein Tablet.“ „Eine Taschenlampe Switch.“ „Eine Fisher-Price 5.“ „Ein iPhone 13.“ „Den Friccio 22, die Playstation 5.“
1:06 Das Mädchen: „Emilio ein paar Jahre jünger machen.“
1:10 „Und nun die Senioren!“ Die erste Oma: „Ich wünsche mir von den Reyes Magos Frieden für die ganze Welt.“ Die zweite: „Gesundheit für alle.“ Der Opa (Francisco): „Zusammensein mit der Familie.“ Die dritte Oma: „Dass meine Enkelin gesund bleibt und ihr Studium erfolgreich abschließt.“ Die vierte Oma: „Dass wir uns alle sehr lieben.“
1:30 „Welchen Unterschied merkst du zwischen deinen Wünschen und denen von der Oma?“ Das Mädchen: „Sie bittet um Sachen, die anderen helfen, ich bitte um Sachen, die mir gefallen.“
1:44 Der Junge: „Sie hat um Sachen für andere gebeten, ich habe nur um Sachen für mich gebeten.“
1:50 Die Oma zeigt dem Mädchen, was ihr die Reyes Magos brachten, als sie klein war: Apfelsinnen und Trockenfeigen. Das Mädchen: „Das ist ganz normales Obst! Wieso soll das ein Geschenk sein?“ Auf der nächsten Box: Kastanien und Trockenfeigen.
2:13 Frage an den Opa: „Worum hast du immer wieder die Reyes Magos gebeten?“ „Einen Fußball, der aber nie kam.“ Die Oma: „Eine [bestimmte] Puppe. Die wünschte ich mir so sehr, bekam sie aber nie.“
2:30 Nach den Interviews betreten die Senioren ihre Zimmer, um die Geschenke vorzufinden, die sie nie bekamen. Die Oma packt die Puppe aus. „Was für eine Freude!“ [Einblendung: Die Mariquita-Pérez-Puppe war damals in Mode, aber nur wenige besaßen eine.] „Damit hatte ich nicht gerechnet!“ „Das war die Puppe, die ich mir so sehr wünschte, aber nie bekam.“
3:05 Die zweite Oma (Milagros) öffnet die Box. [Einblendung: Sie träumte davon, eine schwarze Puppe zu haben.] „Mein Schatz! Wie hübsch du bist …!“ „Ich setze dich aufs Bett!“ „Darf ich sie behalten?“ … „Ich nenne sie Conchita, wie meine kleinere Schwester.“
4:03 Der Opa packt seine Box aus: „Vielen Dank! … Wir spielten damals mit einem Ball aus Lumpen. So einen Fußball hatten nur die Reichen. Wir haben sie beneidet.“
5:11 Moderator: „Diese Menschen haben wenig bis nichts gehabt, haben sich nicht beklagt. … Solltest du das Glück haben, dass deine Großeltern noch leben, schau sie dir an und denke darüber nach, was für eine innere Größe sie besitzen.“


 

Wish lists once and today

Living with unfulfilled wishes – that’s what our grandparents and great-grandparents went through many times as children and even later. Thank God many of them did not become bitter! All the more their wishes contrast with those of today’s children.

The Spanish TV program Antena 3 put a video online on Dec. 24, 2021, that particularly touched me. It is about conversations of children with senior home residents about what they each (the children in December, the seniors back when they were children) wished for from the “Reyes Magos” (the Holy Three Kings). The video is in Spanish. See bellow a rough translation.

Dialog in Englisch (rough translation)

0:07 You are here to write a letter to the Reyes Magos. The senior: “At that time there were no Reyes Magos or anything else. We didn’t even have electricity.”
0:12 The senior: “I don’t know what to wish for.” The girl: “Write down what you wished for when you were a kid.” The senior: “I didn’t wish for anything then, because it didn’t work then.”
0:28 The senior: “Do you need help?” The girl: “No” The grandpa (Emilio): “I wish from the Reyes Magos that they make me a few years younger.”
0:40 “Done! How many presents did you wish for?” Grandma: “One!” The girl: “Thirteen!” The boy: “Me eleven!” The senior girl: “Just one!”
0:46 “Who reads the letter/wish list first?” The girl: “An iPad, a computer, the game console, and games to go with it.”
0:55 The other kids: “The ????, an iPad case.” “A Fortnite gun, a tablet.” “A Switch flashlight.” “A Fisher-Price 5.” “An iPhone 13.” “The Friccio 22, the Playstation 5.”
1:06 The girl: “Make Emilio a few years younger.”
1:10 “And now the seniors!” The first grandma: “I wish peace for the whole world from the Reyes Magos.” The second: “Health for all.” The grandpa: “To be together with the family.” The third grandma: “That my granddaughter stays healthy and successfully completes her studies.” The fourth grandma: “That we all love each other very much.”
1:30 “What difference do you notice between your wishes and grandma’s wishes?” The girl: “She asks for things that help others, I ask for things that please me.”
1:44 The boy: “She asked for things for others, I only asked for things for me.”
1:50 The grandma shows the girl what the Reyes Magos brought her when she was a girl: apple oranges and dried figs. The girl: “This is just regular fruit! Why would this be a gift?” On the next box: chestnuts and dried figs.
2:13 Question to grandpa: “What did you keep asking the Reyes Magos for?””A soccer ball, but it never arrived.” Grandma: “A [certain] doll. I wanted that so much, but never got it.”
2:30 After the interviews, the seniors enter their rooms to find the gifts they never received. Grandma unwraps the doll. “What a joy!” [Inset: The Mariquita Pérez doll was in fashion at the time, but few owned one]. “I didn’t expect that!” “This was the doll I wanted so much but never got.”
3:05 The second grandma (Milagros) opens the box. [Insert: She dreamed of having a black doll] “My darling! How pretty you are …!” “I’ll put you on the bed!” “Can I keep her?” … “I’ll call her Conchita, like my younger sister.”
4:03 Grandpa unpacks his box: “Thank you very much! … We used to play with a ball made of rags. Only the rich had a ball like that. We envied them.”
5:11 Moderator: “These people had little to nothing, didn’t complain. … Should you be lucky enough to have your grandparents still alive, look at them and think about what inner greatness they have.”

 abcd


 

Cartas a los Reyes Magos – antaño y hoy

Vivir con deseos no cumplidos: esto es lo que nuestros abuelos y bisabuelos han sufrido a menudo cuando eran niños y también después. Gracias a Dios, muchos de ellos no están amargados. Y cuánto contrastan sus deseos con los de los niños de hoy.

La cadena de televisión española Antena 3 puso en línea un vídeo el 24.12.2021 que me conmovió mucho. Se trata de conversaciones entre niños y residentes de residencias de ancianos sobre lo que ellos (los niños en diciembre, los ancianos cuando eran niños) pedían a los “Reyes Magos”. Aqué se pueden ver y oír diálogos muy emocionantes:

Teure Wunschzettel

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Teure Wunschzettel

Die Nacht vom 5. auf den 6. Januar ist die aufregendste Nacht des Jahres für die Kinder in Spanien: In dieser Nacht bringen die Drei Könige aus dem Orient (angeblich) die Geschenke, um die sie per Brief gebeten wurden. Der 6. Januar, gesetzlicher Feiertag seit 1885, ist für die Kinder der Höhepunkt der Weihnachtszeit. Für die Eltern sind die Wochen davor umso stressiger – und teurer! (Schon ab Ende des Sommers bieten die großen Kaufhäuser Kredite zum Kauf der Geschenke an!)

Um diesen Traum so glaubhaft wie möglich zu machen, defilieren in fast allen Städten die verkleideten Drei Könige mit ihren Dienern auf aufwendigen Kutschen, begleitet von Kamelen, Pferden usw. Und im Fernsehen wird ihr Ankommen per Schiff oder Hubschrauber gezeigt.

Festumzug (cabalgata) der Drei Könige (Reyes Magos) 2019 in Gijón. Foto: David Álvarez López (Lizenz CC BY 2.0)

Mein Vater, ein begabter Bastler, fertigte einmal für mich und meinen Bruder je eine „barquillera“ (Waffelverkaufstonne) in Kindergröße aus Blech mit einem Ledertragegurtel an. Gefüllt mit Honigwaffeln, gingen wir damit auf die Straße, um – wie die Profis – die Waffeln an die staunenden Kinder in der Nachbarschaft zu verkaufen.

Links: Original-Barquillera, Foto: amorlan, Lizenz CCA 3.0); rechts: mein Bruder und ich mit der Kinderversion, von unserem Vater gebaut.


 

Expensive Wish Lists

The night of January 5 to 6 is the most exciting night of the year for children in Spain: on this night, the Three Kings from the Orient (supposedly) bring the gifts they were asked for by letter. January 6, a public holiday since 1885, is the highlight of the Christmas season for children. For parents, the weeks leading up to it are all the more stressful – and expensive! (Starting as early as the end of summer, major department stores offer loans to buy gifts!)

To make this dream as believable as possible, in almost every city the Three Kings in disguise defile with their servants on elaborate carriages, accompanied by camels, horses, etc. And on television their arrival by ship or helicopter is shown.

My father, a talented handyman, once made a child-sized “barquillera” (waffle selling barrel) for me and my brother each, out of tin with a leather carrying belt. Filled with honey wafers, we took it to the streets to sell – like professionals – the wafers to the astonished children in the neighborhood.

 abcd


 

Caras Cartas

La noche del 5 al 6 de enero es la más emocionante del año para los niños en España: en esta noche, los Reyes Magos de Oriente (supuestamente) traen los regalos que les han pedido por carta. El 6 de enero, festivo desde 1885, es el momento culminante de la temporada navideña para los niños. Para los padres, las semanas previas son aún más estresantes, ¡y costosas! (Ya desde el final del verano, los grandes almacenes ofrecen préstamos para comprar los regalos).

Para hacer este sueño lo más creíble posible, en casi todas las ciudades los Reyes Magos desfilan disfrazados con sus sirvientes en carrozas, acompañados de camellos, caballos, etc. Y en la televisión se muestra su llegada en barco o en helicóptero.

Mi padre, artesano de gran talento, hizo una vez una barquillera de tamaño infantil para mí y mi hermano. Llenas de barquillos, salimos a la calle para venderlos -como profesionales- a los asombrados niños del barrio.

2022 – Du bist nicht allein

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English / Español

Du bist nicht allein!

Ich sagte zu dem Engel, der an der Pforte des neuen Jahres stand: „Gib mir ein Licht, damit ich sicheren Fußes der Ungewissheit entgehen kann.“ Aber er antwortete: „Geh nur hin in die Dunkelheit, und leg deine Hand in die Hand Gottes! Das ist besser als ein Licht und sicherer als ein gut bekannter Weg.“ (Minnie Louise Haskins)

Ich wünsche allen, die das lesen, dass sie jeden Tag im neuen Jahr diese starke und liebevolle Hand spüren. Sie trägt! Auf sie können wir uns restlos verlassen!


 

You are not alone!

I said to the angel who stood at the gate of the new year, “Give me a light, so that I may escape uncertainty safely.” But he answered, “Just go into the darkness, and put your hand in the hand of God! This is better than a light and safer than a well-known path.” (Minnie Louise Haskins)

I wish all who read this that they feel this strong and loving hand every day in the new year. It supports! We can rely on it completely!

 abcd


 

¡No estás sólo/sola!

Le dije al ángel que estaba en la puerta del año nuevo: “Dame una linterna, para que salga salvo de la inseguridad”. Pero él respondió: “¡Sigue caminando por la oscuridad, y pon tu mano en la mano de Dios! Esto es mejor que una lámpara y más seguro que un camino bien conocido”. (Minnie Louise Haskins)

Deseo a todos los que lean esto que sintáis esta mano fuerte y amorosa cada día del nuevo año. ¡Esa mano sostiene! ¡Podemos confiar plenamente en ella!